dbb Chef Silberbach:
Für Extremisten ist im öffentlichen Dienst kein Platz
Geschrieben am 30-08-2018 |
Berlin (ots) - "Die Ereignisse der vergangenen Tage in Chemnitz
machen uns alle tief betroffen. Dabei gilt unser Mitgefühl
insbesondere den Angehörigen des jungen Mannes, der am Sonntag durch
Messerstiche getötet wurde.
Die darauffolgenden Geschehnisse waren schockierend. Rechtsextreme
haben den Tod des jungen Mannes als Vorwand genutzt, um ihren Hass
auf andere Menschen und ihre Verachtung für unsere pluralistische
Gesellschaft auf offener Straßen auszuleben, teils mit roher Gewalt.
Dafür gibt es keine Entschuldigung. Die Straftaten dieser Leute
müssen konsequent verfolgt und bestraft werden.
Im Zuge der Ereignisse kam es auch zu harschen Vorwürfen gegen die
Polizei. Die Kolleginnen und Kollegen vor Ort haben bereits erklärt,
dass sie von der Anzahl der Demonstranten überrascht wurden. So
bedauerlich es ist: Wo Menschen arbeiten, da kommt es auch zu
Fehleinschätzungen. Das darf aber nicht zu pauschalen Verurteilungen
oder Verdächtigungen führen. Wer mit Praktikern spricht, der weiß,
dass jede Einsatzlage einzigartig, dynamisch und damit jede
Entwicklung schwer vorhersagbar ist. Dramatisch verschärft wird heute
allerdings jeder Einsatz dadurch, dass die Sicherheitsbehörden
bundesweit unter massivem Personalmangel leiden. Wir als
gewerkschaftlicher Dachverband warnen seit Jahrzehnten vor dieser
Entwicklung. Inzwischen konnten wir die Politiker aller Parteien
halbwegs vom Irrweg des "superschlanken Staates" abbringen. Wir sind
immer noch dabei, die Schäden der Vergangenheit zu beheben, und auch
der von der Bundesregierung im Koalitionsvertrag formulierte "Pakt
für den Rechtsstaat" bringt nur kleine Fortschritte. Außerdem fallen
qualifizierte Fachkräfte für den öffentlichen Dienst nicht vom
Himmel. Es muss ein für alle Mal in die Köpfe: Die besten
Sicherheitsgesetze bringen nichts, wenn wir keine Beschäftigten
haben, die sie umsetzen! Deshalb muss wieder mehr in den Staat und
die Sicherheit investiert werden. Jetzt.
Es gab aber auch Vorfälle, die auf schwere Verfehlungen hinweisen
- etwa, wenn sensible Dokumente wie ein Haftbefehl über das Internet
an die Öffentlichkeit gelangen. Das darf nicht passieren, das
untergräbt das Vertrauen in den Rechtsstaat und seine Institutionen.
Dazu sage ich: Der öffentliche Dienst war schon immer und ist auch
heute ein Spiegelbild der Gesellschaft - gut so, denn die Menschen
sollen sich mit dem Staat, der ihnen gegenübertritt, identifizieren
können. Das bedeutet aber auch, dass sich unter den 4,6 Millionen
Beschäftigten immer wieder auch Menschen mit extremen Gesinnungen
jedweder Couleur eingeschlichen haben können, man denke etwa an die
so genannten "Reichsbürger". In all diesen Fällen gilt: Wer nicht mit
beiden Beinen auf dem Boden des Grundgesetzes steht, der möge seine
Sachen packen und verschwinden. Als öffentlicher Dienst sind wir
Recht und Gesetz verpflichtet. Wir dienen immer und zuerst der
freiheitlich-demokratischen Grund- und Werteordnung, die das
Zusammenleben unserer gesamten Gesellschaft ermöglicht. Wer da nicht
mitzieht, für den ist bei uns kein Platz."
Pressekontakt:
dbb - beamtenbund und tarifunion
Dr. Frank Zitka
Telefon: 030.4081-5510
Fax: 030.4081-5599
Email: zitka@dbb.de
Original-Content von: dbb beamtenbund und tarifunion, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
651852
weitere Artikel:
- dbb Bürgerbefragung: Vier von fünf Bürgern wollen starken Staat Berlin (ots) - 79 Prozent der Deutschen befürworten einen starken
Staat, der sie vor den ausufernden Entwicklungen einer globalisierten
Gesellschaft schützen kann. Nur zehn Prozent glauben, dass der Markt
alles regeln wird.
Das ist das Ergebnis der diesjährigen Bürgerbefragung, die das
Meinungsforschungsinstitut forsa für den dbb beamtenbund und
tarifunion durchgeführt und am 30. August 2018 in Berlin vorgestellt
hat. Damit setzt sich ein Trend der dbb Bürgerbefragungen aus den
vergangenen Jahren fort: bereits 2016 und 2017 sprachen mehr...
- Der Arbeitsmarkt im August 2018 - Günstige Entwicklung hält an // BA-Presseinfo Nr. 22 vom 30. August 2018 Nürnberg (ots) - "Der Arbeitsmarkt entwickelt sich weiter günstig.
Die Arbeitslosigkeit hat im August erwartungsgemäß leicht zugenommen.
Die Zunahme war jahreszeitlich bedingt; saisonbereinigt haben sich
Arbeitslosigkeit und Unterbeschäftigung verringert.", sagte der
Vorstandsvorsitzende der Bundesagentur für Arbeit (BA), Detlef
Scheele, heute anlässlich der monatlichen Pressekonferenz in
Nürnberg. Arbeitslosenzahl im August: +26.000 auf 2.351.000
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -194.000 Arbeitslosenquote
gegenüber Vormonat: mehr...
- AOK-Bundesverband: Kluge RSA-Reform im Herbst kann Kassenstreit beenden Berlin (ots) - In der Kontroverse um die weitere Ausgestaltung des
morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs (Morbi-RSA) hat der
AOK-Bundesverband deutlich Position bezogen. Vorstandsvorsitzender
Martin Litsch sieht jetzt den Moment für eine politische Lösung
gekommen: "Aus den beiden Gutachten des Wissenschaftlichen Beirats
beim Bundesversicherungsamt lässt sich eine tragfähige Reform
ableiten. Damit sorgt die Politik für Planungssicherheit bei den
Krankenkassen und schlichtet einen Dauerstreit." Dabei müsse darauf
geachtet mehr...
- Joachim Unterländer und Thomas Huber: Weitere Verbesserungen bei der Mütterrente sind wichtige Anerkennung von Erziehungs- und Lebensleistung München (ots) - Die CSU-Fraktion im Bayerischen Landtag setzt sich
seit vielen Jahren dafür ein, dass Familien Anerkennung für die
Erziehung von Kindern bekommen. Die Sozialpolitiker Joachim
Unterländer und Thomas Huber begrüßen es deshalb, wenn nun künftig
alle Mütter, die vor 1992 Kinder zur Welt gebracht haben, zusätzlich
einen halben Entgeltpunkt mehr bekommen. "Jede dieser Frauen hat mit
dem Großziehen von Kindern einen unschätzbaren Beitrag für die
Gesellschaft geleistet", sagt der familienpolitische Sprecher
Unterländer.
mehr...
- Deutsche Umwelthilfe fordert Durchsetzung korrekter Spritverbrauchsangaben für Pkw durch Behörden: Neuer Prüfzyklus WLTP allein ist nicht die Lösung Berlin (ots) - Ab 1. September 2018 dürfen nur noch Neufahrzeuge
verkauft werden, deren Abgasemissionen im neuem Prüfzyklus WLTP
getestet wurden - Deutsche Umwelthilfe kritisiert: Autobauer nutzen
Umstellung des Prüfzyklus, um CO2-Flottengrenzwerte bei Pkw zu
manipulieren und hintertreiben damit die für den Klimaschutz
notwendige Absenkung der Realverbräuche von Neuwagen - Prüfzyklus
WLTP führt ohne behördliche Kontrollen zu neuen Manipulationen der
Hersteller bei den Verbrauchsangaben - Deutsche Umwelthilfe fordert
amtliche Nachmessungen mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|