Neue Westfälische (Bielefeld): Proteste im Hambacher Forst
Klimapolitische Kampfzone
Florian Pfitzner, Düsseldorf
Geschrieben am 05-09-2018 |
Bielefeld (ots) - Ministerpräsident Armin Laschet kann es kaum
recht sein, wie sich der jahrhundertealte Wald in seiner Heimatregion
zu einer derart symbolträchtigen klimapolitischen Kampfzone
entwickelt. Trotzdem hält er sich heraus aus dem Konflikt, lehnt eine
Vermittlerrolle ab. Er weiß genau, warum: Nähme er sie ein, stiege
die Erwartungshaltung gewaltig. Rodete RWE am Ende trotzdem, wäre
Laschet gescheitert. Er lässt es also bleiben. Dafür unterstellt sein
Innenminister Herbert Reul dem gemäßigten Protestlager eine
gefährliche Nähe zu gewalttätigen Extremisten. Er spricht sogar von
Unterwanderung - ein schwerwiegender Befund. Fragwürdig erscheint
dabei eine groß angelegte Präsentation sichergestellter Objekte.
Eigentlich sollte sie das derzeitige Gefahrenpotenzial zeigen. Manche
Asservate liegen aber schon seit August 2016 in der Kammer und wurden
nun wieder hervorgeholt. Die Militanz mancher Aktivisten schadet der
Sache, und Gewalt sollte man grundsätzlich nie verharmlosen. Reul
muss sich nun aber den Vorwurf gefallen lassen, das Lagebild verzerrt
zu haben. Manche sagen sogar, er heize die Stimmung gegen die
Naturschützer auf, um dem Widerstand generell die Legitimität zu
entziehen. Es wäre ein problematischer Vorgang.
Pressekontakt:
Neue Westfälische
News Desk
Telefon: 0521 555 271
nachrichten@neue-westfaelische.de
Original-Content von: Neue Westfälische (Bielefeld), übermittelt durch news aktuell
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