(Registrieren)

Vom Plan zum Kran! Region beschließt Eckpunkte für ein "Aktionsprogramm Gewerbeflächen"

Geschrieben am 20-09-2018

Stuttgart (ots) - Der Bedarf ist groß, das Angebot klein: Mit
größeren baureifen Gewerbe- und Logistikflächen kann die Region
Stuttgart nur in sehr begrenztem Maß aufwarten. Um die ausgeprägte
Flächenknappheit abzumildern und die Expansion bzw. Neuansiedlung von
Unternehmen in der Region zu erleichtern, hat der Planungsausschuss
Eckpunkte für ein "Aktionsprogramm Gewerbeflächen" auf Basis des
Regionalplans beschlossen. Das Aktionsprogramm nutzt die dem Verband
zur Verfügung stehenden planerischen Handlungsspielräume und besteht
aus mehreren Elementen. Es ist ein wesentlicher Teil der vom Verband
und der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart (WRS) gemeinsam
vorangetriebenen regionalen Gesamtstrategie zur Förderung des
Wirtschaftsstandorts.

1.300 Hektar sind planerisch ausgewiesen - kurzfristig verfügbar
nur sehr wenig

Insgesamt gibt es in der Region planerisch gesicherte
Flächenreserven und -potenziale von gut 1.300 Hektar. Allerdings
bleibt die tatsächliche Schaffung von Baurecht und die Erschließung
durch die jeweils zuständigen Kommunen häufig aus. Während für
Erweiterungsbedarfe kleinerer Unternehmen mit Flächen unter fünf
Hektar meist noch bedarfsgerechte Angebote im Bestand unterbreitet
werden können, wird es bei Erweiterungen oder Neuansiedlungen mit
über fünf Hektar Flächenbedarf eng. Deshalb prüfen die regionale
Wirtschaftsförderung und der Verband Region Stuttgart als Träger der
Regionalplanung momentan gemeinsam, wie man die Gemeinden
insbesondere bei der Aktivierung geplanter Flächen unterstützen kann.
Ziel ist es dabei, dass den Unternehmen tatsächlich baureife Flächen
zur Verfügung stehen. Darüber hinaus prüft der Verband, wo größere
regionale Gewerbeschwerpunkte neu ausgewiesen werden können.

Information, Beratung und Unterstützung

Im Rahmen seiner gesetzlichen Aufgaben berät der Verband die
Kommunen bereits heute bei formellen Planungsverfahren. Aufgrund der
gemachten Praxiserfahrungen soll dieses Angebot nun vor allem für
Kommunen mit größeren Flächenreserven intensiviert werden. Dazu
zählen auch gemeinsame Fachveranstaltungen. Derzeit ist eine solche
Veranstaltung zum Thema Flächenaktivierung in Vorbereitung. Darüber
hinaus nutzt der Verband seine Netzwerke, um eine leichtere und
beschleunigte Bereitstellung von Gewerbeflächen im
partnerschaftlichen Verbund mit den zuständigen Stellen zu
unterstützen, sowie um den fachlichen Austausch mit Pla-nungsakteuren
aus vergleichbaren europäischen Regionen zu intensivieren.

Anreize und Impulse

Flankierend zu den planerischen Aktivitäten wirkt zudem das
Kofinanzierungsprogramm 'Wirtschaft und Tourismus' (WUT) des
Verbands, mit dem etwa Maßnahmen zur Flächenaktivierung,
Akzeptanzsicherung oder Nachverdichtung finanziell gefördert und
modellhaft erprobt werden.

Die Regionaldirektorin Dr. Nicola Schelling darauf hin, dass die
entsprechende Datenbasis mit Zahlen "zum absehbaren Bedarf, zu
aktuellen Flächenangeboten und zum Realisierungsstand regional
bedeutsamer Gewerbeflächen vorliegt und den Handlungsbedarf für ein
Aktionsprogramm Gewerbeflächen deutlich macht." Allerdings könne
Baurecht letztlich nur von den Kommunen geschaffen werden.

In der Diskussion ermunterte Jürgen Lenz (CDU) dazu, das
vorgeschlagene Programm "mit Volldampf" voranzutreiben. Lenz weiter:
"Das Vorhalten strategischer Standorte für Gewerbeansiedlungen ist
notwendig." Er höre von Unternehmen immer wieder die Erwartung, dass
ein neues Werk innerhalb von zwei Jahren fertig gebaut sein müsse und
wies in diesem Zusammenhang auf die Konkurrenz durch Nachbarregionen
hin, wo großflächige Standorte verfügbar seien.

Dagegen sah Dorothee Kraus-Prause (Grüne) einige Punkte des
Aktionsprogramms eher kritisch, beispielsweise das Vorhalten von
Gewerbeflächen. Sie stellte auch die Frage, ob der Umbruch in der
Automobilbranche wirklich zu einem doppelten Flächenbedarf führe.
Kraus-Prause: "Wir müssen den Kommunen die Notwendigkeit einer weiter
prosperierenden Region vermitteln, aber auch ihre Probleme bei der
Umsetzung beachten."

Matthias Hahn (SPD) meldete ebenfalls Zweifel am erwarteten
zusätzlichen Flächenbedarf an. Er wies auf den Zusammenhang zur
Verkehrssituation hin: "Wenn die Verkehrsinfrastruktur unzureichend
ist, dann muss eben Geld in die Hand genommen werden, um diese zu
verbessern!" Die finanziellen Förderungsmöglichkeiten durch das
WUT-Programm bezeichnete er als "eher marginal".

Bei Wilfried Wallbrecht (Freie Wähler) hielt sich "die
Begeisterung für das Aktionsprogramm in Grenzen", gleichwohl sah er
unbedingten Handlungsbedarf. Wallbrecht: "Jeder Bürgermeister weiß
doch um die Probleme, und er weiß auch, was er zu tun hat." Er
verwies auf die mangelnde Akzeptanz in der Bevölkerung und die daraus
resultierende Skepsis der Gemeinderäte.

"Auch wir sind uns der Problematik des Mangels an großen
Gewerbeflächen bewußt", sagte Sebastian Lucke (Linke). Er plädierte
dafür, vorhandene aber ungenutzte Gewerbegebiete zu aktivieren statt
neue vorzuhalten.

Kai Buschmann (FDP) fand das Aktionsprogramm "außerordentlich
begrüßenswert." Es gehe besonders um die Anforderungen der
Autoindustrie und deren Zulieferer. Letztlich gehe es aber "um die
gesamte Wirtschaftsregion Stuttgart". Deshalb sei es von "zentraler
Bedeutung, dass das Aktionsprogramm erfolgreich ist."

Der Verband Region Stuttgart (www.region-stuttgart.org) arbeitet
daran, die Region Stuttgart mit 179 Kommunen und rund 2,8 Mio
Einwohnern lebenswert, wirtschaftlich leistungsstark und nachhaltig
intakt zu gestalten. Wichtige Themen wie Regionalplanung, Bereiche
des Nahverkehrs, regionales Verkehrsmanagement,
Regionalverkehrsplanung, Landschaftsplanung, Wirtschafts- und
Tourismusförderung und Teile der Abfallwirtschaft zählen zu den
gesetzlich übertragenen Pflichtaufgaben. Darüber hinaus engagiert
sich die Region unter anderem bei regional bedeutsamen Sport- und
Kulturveranstaltungen. Der Verband arbeitet auch aktiv in deutschen
und europäischen Netzwerken mit und beteiligt sich an Wettbewerben
und Projekten zu zentralen Zukunftsthemen. Der Verband Region
Stuttgart wurde 1994 durch ein Gesetz des Landes Baden-Württemberg
ins Leben gerufen. Er ist die politische Ebene der Region Stuttgart
in Form einer Körperschaft des öffentlichen Rechts. Alle 5 Jahre
wählen die Bürgerinnen und Bürger die Regionalversammlung. Dieses
regionale "Parlament" ist einmalig in Baden-Württemberg und hat
Modellcharakter für regionales Management.



Pressekontakt:
Michael Gemeinhardt
Verband Region Stuttgart
Kronenstraße 25 - D-70174 Stuttgart
Telefon +49 711 22759-15
Telefax +49 711 22759-71
E-Mail gemeinhardt@region-stuttgart.org
www.region-stuttgart.org

Original-Content von: Verband Region Stuttgart, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

654935

weitere Artikel:
  • Konsumbarometer 2018 / Online und stationär - Millennials wollen das Beste aus beiden Welten (FOTO) -------------------------------------------------------------- VIDEO http://ots.de/INXqC5 -------------------------------------------------------------- München (ots) - - Stationäre Händler können ihre junge Kundschaft mit einer digitalen Gesamtstrategie an sich binden. - Mobile Payment, Virtual Reality, künstliche Intelligenz - der stationäre Handel muss sich mitentwickeln. Dass Millennials in die digitale Welt hineingeboren sind, zeigt sich auch beim Shoppen. Wie selbstverständlich verbinden sie ihr mehr...

  • Arzneiverordnungs-Report 2018: Hochpreistrend bei Arzneimitteln verschärft sich Berlin (ots) - Die Arzneimittelausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) inklusive der Zuzahlung der Versicherten lagen 2017 bei 39,9 Milliarden Euro, ein deutliches Plus von 1,4 Milliarden Euro bzw. 3,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. "Hauptursache dieses Anstiegs sind die patentgeschützten Arzneimittel, auf die im vergangenen Jahr 18,5 Milliarden Euro des GKV-Arzneimittelmarktes entfielen. Damit hat sich ihr Umsatzanteil in den letzten 20 Jahren von 33 Prozent auf 45 Prozent erhöht", sagt Prof. em. Dr. med. Ulrich Schwabe, mehr...

  • AVR 2018: Biosimilars leisten entscheidenden Beitrag zur Entlastung des Gesundheitssystems Berlin (ots) - Der Arzneimittelverordnungsreport 2018 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK kritisiert einen "mangelhaften Wettbewerb" im Biosimilarmarkt. Richtig ist: Die Potenziale der Biosimilars für eine gute und bezahlbare Versorgung werden noch nicht ausgeschöpft. Grund ist jedoch nicht ein vermeintlich fehlender Preiswettbewerb unter den Herstellern, sondern der unzureichende Einsatz von Biosimilars in der Versorgung. Gerade hier sollten die Krankenkassen in regionalen Verhandlungen ihren eigenen Gestaltungsspielraum noch mehr...

  • Smiths Detection vereinbart mit der niederländischen Zollverwaltung die erste Machbarkeitsstudie zur Durchführung einer 100%igen Datenprüfung aller Sendungen CORSYS, die digitale Plattform auf Unternehmensebene von Smiths Detection, wurde entwickelt, um eine genauere Bewertung in der ersten Phase der Risikoinspektion zu ermöglichen und positivere Ergebnisse bei der physischen Inspektion zu erzielen London (ots/PRNewswire) - Smiths Detection (http://www.smithsdetection.com/), ein Weltmarktführer bei Bedrohungsdetektions- und Screening-Technologien, gab heute bekannt, man habe mit der niederländischen Zollverwaltung die Durchführung einer ersten Machbarkeitsstudie für CORSYS vereinbart, mehr...

  • 3650 REIT and Silverfern nehmen sich gemeinsam der U.S. CRE Private Debt an Miami und New York (ots/PRNewswire) - 3650 REIT ("3650 REIT") und The Silverfern Group ("Silverfern") gaben heute ihre Partnerschaft bekannt, die der Vermarktung von durch U.S. Commercial Real Estate ("CRE") gesicherten Überbrückungskrediten und ereignisorientierten (event-driven) Darlehen als das Silver3TG Investment Program ("Silver3TG") dienen soll. Die Silver3TGs Überbrückungs- und Event-Driven-Kreditstrategie basiert auf U.S. CRE-Krediten in Höhe von 70 Millionen bis über 200 Millionen Dollar pro Transaktion, die sich mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht