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Blockchain bis 2025 ausgereift für globale Lieferketten

Geschrieben am 18-10-2018

Berlin (ots) - Deutschland bei Umsetzung im Mittelfeld, bei
Investitionen weit hinter den USA

Bis 2025 könnte Blockchain allgegenwärtig sein, massenkompatibel
werden und die Lieferketten weltweit stärken, so eine neue Studie des
Capgemini (www.capgemini.com/de) Research Institute . Mit Hilfe von
Investitionen und Partnerschaften wird die
Distributed-Ledger-Technologie in der Fertigungswirtschaft sowie der
Konsumgüter- und Einzelhandelsbranche vorherrschen. Die USA und
Großbritannien investieren am meisten und sind auch führend in der
Umsetzung.

Die Studie "Does blockchain hold the key to a new age of supply
chain transparency and trust?" (http://ots.de/OxUFCl) gibt einen
umfassenden Überblick über die Unternehmen und Regionen, die sich auf
die Blockchain vorbereiten und prognostiziert, dass sich die
Technologie bis 2025 in den Lieferketten durchsetzen wird. Derzeit
setzen nur drei Prozent der Unternehmen Blockchain im größeren
Maßstab ein und zehn Prozent starteten ein Pilotprojekt, ganze 87
Prozent der Befragten befinden sich nach eigenen Aussagen noch in der
Anfangsphase des Blockchain-Experiments.

Europa führt bei Umsetzung, USA bei Investition in Startups

In Europa sind Großbritannien (22 Prozent) und Frankreich (17
Prozent) derzeit führend bei der Umsetzung von Blockchain, wenn es um
Projekte in größerem Umfang oder über den Pilotstatus hinaus geht;
Deutschland folgt mit elf Prozent. Weltweit liegen die USA bei der
Umsetzung mit 18 Prozent auf Platz 2, führend sind sie jedoch bei der
Finanzierung von Blockchain-Startups: Dort wurden über eine Milliarde
Dollar seit 2012 investiert, in Großbritannen sind es im
Vergleichszeitraum 500 Millionen, in Deutschland 50 Millionen. Die im
Einsatz von Blockchain führenden Unternehmen sind optimistisch, dass
die Technologie ihr Potenzial ausschöpfen wird, wobei über 60 Prozent
glauben, dass sie schon jetzt die Zusammenarbeit mit ihren Partnern
verändert. Die Studie ergab auch, dass Kosteneinsparungen (89
Prozent), bessere Rückverfolgbarkeit (81 Prozent) und Transparenz (79
Prozent) die drei wichtigsten Treiber für entsprechende Investitionen
sind. Darüber hinaus ermöglicht die Blockchain eine sichere,
schnellere und transparentere Bereitstellung von Informationen. Die
Technologie kann auf kritische Funktionen der Lieferkette angewendet
werden, von der Verfolgung der Produktion bis zur Überwachung der
Nahrungskette und der Sicherstellung der Einhaltung von Vorschriften.
Die in der Studie identifizierten Vorreiter werden ihre
Blockchain-Investitionen in den nächsten drei Jahren um 30 Prozent
steigern.

Unternehmen haben noch Bedenken

Trotz des Optimismus bei der Implementierung von
Blockchain-Systemen bestehen nach wie vor Bedenken hinsichtlich einer
klaren Rendite dieser Investitionen (ROI) und der Interoperabilität
zwischen den Partnern in einer Lieferkette. Die Mehrheit (92 Prozent)
der Vorreiter verweist darauf, dass der ROI die größte Hürde bei der
Einführung darstellt und 80 Prozent nennen die Interoperabilität mit
Legacy-Systemen als große Herausforderung im Betrieb. Darüber hinaus
verweisen 82 Prozent auf die Sicherheit von Transaktionen, da sie die
Akzeptanz ihrer Blockchain-Anwendungen durch die Partner behindern
und den Status der Blockchain als sichere Technologie untergraben.

Martin Arnoldy, Leiter Konsumgüter, Handel und Logistik bei
Capgemini in Deutschland, kommentiert: "Es gibt einige wirklich
spannende Anwendungsfälle auf dem Markt, die zeigen, welche Vorteile
die Technologie für Lieferketten bietet, aber Blockchain ist kein
Allheilmittel. Der ROI ist noch nicht messbar und Geschäftsmodelle
und -prozesse müssen für die Umsetzung erst noch geschaffen werden.
Über die gesamte Lieferkette hinweg sind allerdings effektive
Partnerschaften erforderlich, um gemeinsam mit dem Ökosystem eines
Unternehmens eine Blockchain-Strategie zu entwickeln, die in breitere
Technologieeinsätze integriert ist. Nur so kann man sicherstellen,
dass die Blockchain ihr Potenzial ausschöpfen kann."

In Zusammenarbeit mit der Swinburne University of Technology in
Australien fand Capgemini im Rahmen einer weiteren Studie
(www.capgemini.com/au-en/resources/blockchain-and-industry-4-0/)
heraus, dass die Experimente mit Blockchain im Jahr 2020 ihren
Höhepunkt erreichen werden: Dann werden Unternehmen
Machbarkeitsstudien in Auftrag geben und sich von Fintechs absetzen.
Ausgereift wird die Blockchain-Transformation der neuen Studie
zufolge 2025 sein, wenn Unternehmen die Tranformation und
Integration starten und Richtlinien für Datenschutz und -management
festlegen.

Professor Aleks Subic, stellvertretender Rektor für Forschung und
Entwicklung an der Swinburne University of Technology ergänzt:
"Unternehmen trauen der Blockchain-Technologie zu, Schlüsselfragen zu
lösen und neue Geschäftsmöglichkeiten zu schaffen und sie verleiht
dem digitalen Ökosystem entlang der gesamten Lieferkette
Glaubwürdigkeit. Wir glauben, dass die Blockchain-Technologie in
naher Zukunft eine wichtige Rolle bei der digitalen Transformation
der Lieferkettenkanäle für eine Vielzahl von Branchen spielen wird."

Anwendungsfälle in der Praxis

Die Studie des Capgemini Research Institute identifizierte 24
Anwendungsfälle für Blockchain, vom Handel mit CO2-Zertifikaten über
die Verwaltung von Lieferantenverträgen bis hin zur Vermeidung von
Produktfälschungen. Capgemini wandte diese Anwendungsfälle auf
Einzelhandels-, Fertigungs- und Konsumgüter an. Der Bericht betont,
dass sich Verbraucherorganisationen insbesondere auf die
Rückverfolgung und Identifizierung von Produkten konzentrieren, wobei
Nestlé, Unilever und Tyson Foods mit Blockchain experimentieren.
Einzelhändler konzentrieren sich auf digitale Marktplätze und
verhindern Fälschungen, Starbucks beispielweise investiert in
Blockchain-Tests. Noch entscheidender ist jedoch, dass die Blockkette
die Lebensmittelversorgung sicherstellen kann, indem sie Lebensmittel
vom Erzeuger bis zum Verbraucher zurückverfolgt, um Kontaminationen
oder Produktrückrufe abzuwenden.

Arnoldy schließt daraus: "Unsere Studie unterstreicht das
Potenzial der Blockchain, zeigt aber auch, dass es derzeit nur wenige
groß angelegte Implementierungen dieser Technologie und klare Grenzen
für die Akzeptanz gibt. Unternehmen sollten unsere Analyse
zukunftsweisender Unternehmen nutzen, um zu verstehen, wie Blockchain
für sie nützlich sein kann, indem sie ihr Blockchain-Programm
ausbauen und den Hype tatsächlich umsetzen."

Ein Exemplar der Studie kann hier heruntergeladen werden:
http://ots.de/ZEx8jx

Über die Studie

Das Capgemini Research Institute hat rund 450 Unternehmen befragt,
in denen die Implementierung von Blockchain in ihrer Lieferkette als
Proof of Concept, Pilotprojekt oder in großen Maßstäben durchgeführt
wird. Ein Pilotprojekt ist ein erster Rollout mit begrenztem Umfang
und an einem einzigen Standort. Mit dem Begriff "im größeren Maßstab"
werden Implementierungen beschrieben, die an mehreren Stellen im
Unternehmen oder in vollem Umfang auf Konzernebene umgesetzt sind.
Der Bericht identifiziert eine Gruppe von führenden Unternehmen als
"Vorreiter". Diese Kohorte besteht aus 13 Prozent der Befragten, die
entweder eine Blockchain im größeren Maßstab (3 Prozent der
Stichprobe) implementieren oder Piloten an mindestens einem Standort
(10 Prozent der Stichprobe) haben. Diese Organisationen geben damit
das Tempo für den Rest vor. Die Forschung untersuchte ihren Ansatz
zur Blockchain, die Anwendungen, die sie implementieren, und die
Herausforderungen, denen sie bei der Skalierung ihrer Initiativen
gegenüberstehen. Die Befragten kamen aus den Bereichen Konsumgüter,
Einzelhandel und verarbeitendes Gewerbe.

Über Capgemini

Capgemini ist einer der weltweit führenden Anbieter von
Management- und IT-Beratung, Technologie-Services und Digitaler
Transformation. Als ein Wegbereiter für Innovation unterstützt das
Unternehmen seine Kunden bei deren komplexen Herausforderungen rund
um Cloud, Digital und Plattformen. Auf dem Fundament von 50 Jahren
Erfahrung und umfangreichem branchenspezifischen Know-how hilft
Capgemini seinen Kunden, ihre Geschäftsziele zu erreichen. Hierfür
steht ein komplettes Leistungsspektrum von der Strategieentwicklung
bis zum Geschäftsbetrieb zur Verfügung. Capgemini ist überzeugt
davon, dass der geschäftliche Wert von Technologie durch Menschen
entsteht. Die Gruppe ist ein multikulturelles Unternehmen mit 200.000
Mitarbeitern in über 40 Ländern, das 2017 einen Umsatz von 12,8
Milliarden Euro erwirtschaftet hat.

Mehr unter www.capgemini.com/de. People matter, results count.

Über das Capgemini Research Institute

Das Capgemini Research Institute ist Capgeminis hauseigener
Think-Tank in digitalen Angelegenheiten. Das Institut veröffentlicht
Forschungsarbeiten über den Einfluss digitaler Technologien auf große
Unternehmen. Das Team greift dabei auf das weltweite Netzwerk von
Capgemini-Experten zurück und arbeitet eng mit akademischen und
technologischen Partnern zusammen. Das Institut hat Forschungszentren
in Großbritannien, Indien und den USA und wurde kürzlich von
unabhängigen Analysten für die Qualität seiner Analysen weltweit auf
Platz 1 geführt.



Pressekontakt:
Katharina Wilhelm
Tel.: +49 89 38338-23 65
E-Mail: katharina.wilhelm@capgemini.com
www.twitter.com/CapgeminiDE

Original-Content von: Capgemini, übermittelt durch news aktuell


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