ZDF-Politbarometer November I 2018 / CDU-Vorsitz: Kramp-Karrenbauer mit knappem Vorsprung vor Merz / Mehrheit für Schwarz-Grün - AfD verliert (FOTO)
Geschrieben am 09-11-2018 |
Mainz (ots) -
Nach den Landtagswahlen in Bayern und Hessen und der Ankündigung
von Angela Merkel, nicht mehr für den CDU-Vorsitz zu kandidieren und
gleichzeitig bis zum Ende der Legislaturperiode Kanzlerin bleiben zu
wollen, ist einiges in Bewegung gekommen.
Angela Merkel: Parteiamt und Kanzleramt
Den Verzicht auf eine weitere Kandidatur als Parteivorsitzende auf
dem CDU-Parteitag im Dezember finden 78 Prozent aller Befragten gut
und 18 Prozent nicht gut (Rest zu 100 Prozent hier und im Folgenden
jeweils "weiß nicht"). Eine Mehrheit von 63 Prozent findet es nach
ihrer Absichtserklärung gut, wenn Angela Merkel bis zum Ende der
regulären Legislaturperiode 2021 Bundeskanzlerin bleibt, 34 Prozent
finden das nicht gut. Vor drei Wochen, nach der bayerischen
Landtagswahl, wollten nur 40 Prozent, dass sie weiter Kanzlerin
bleibt und 56 Prozent waren dagegen.
Kandidaten für den CDU-Bundesvorsitz
Auch wenn der oder die Vorsitzende von den Delegierten des
Parteitages gewählt wird, spielt für deren Entscheidung das
Meinungsbild in der Gesamtbevölkerung ebenso eine Rolle wie das
innerhalb der Unions-Anhängerschaft: hier hat von den
aussichtsreichen Kandidaten Annegret Kramp-Karrenbauer sowohl bei
allen Befragten (31 Prozent) als auch bei den Unions-Anhängern (35
Prozent) einen leichten Vorsprung vor Friedrich Merz (alle: 25
Prozent; Unions-Anhänger: 33 Prozent), während Jens Spahn (6 Prozent
bzw. 7 Prozent) deutlich abgeschlagen ist. 23 Prozent aller Befragten
und 14 Prozent der Unions-Anhänger hingegen ist es egal, wer
CDU-Vorsitzende(r) wird.
Ein ähnliches Bild zeigt sich, wenn man nach der Eignung als
Bundeskanzler fragt: 41 Prozent halten Annegret Kramp-Karrenbauer
dafür geeignet und 35 Prozent für nicht geeignet. Friedrich Merz wird
etwas kritischer bewertet (35 Prozent geeignet und 39 Prozent nicht
geeignet), während nur 17 Prozent Jens Spahn dafür geeignet halten
(nicht geeignet: 58 Prozent).
Projektion: Grüne weiter im Aufwind
Die sehr deutlichen Zugewinne der Grünen bei den beiden
Landtagswahlen schlagen auch weiter auf die politische Stimmungslage
im Bund durch: Wenn am nächsten Sonntag wirklich Bundestagswahl wäre,
blieben die CDU/CSU mit 27 Prozent und die SPD mit 14 Prozent
unverändert bei ihren bisherigen Tiefstwerten. Weiter verbessert
hingegen wären die Grünen, die jetzt auf 22 Prozent (plus 2) kämen,
während die AfD nur noch 14 Prozent (minus 2) erreichen würde. Die
FDP käme auf 9 Prozent (plus 1), die Linke ebenfalls auf 9 Prozent
(minus 1) und die anderen Parteien zusammen auf 5 Prozent
(unverändert). Erstmals seit Dezember 2015 hätte damit eine Koalition
aus CDU/CSU und Grünen wieder eine parlamentarische Mehrheit.
Top Ten: Angela Merkel mit deutlich verbessertem Ansehen
Die beste Bewertung der nach Meinung der Befragten zehn
wichtigsten Politikerinnen und Politiker erhält weiterhin Wolfgang
Schäuble. Er erreicht auf der Skala von +5 bis -5 einen
Durchschnittswert von 1,8 (Okt.: 1,7). Wieder vorgerückt auf Platz
zwei ist Angela Merkel, die sich sehr deutlich auf 1,2 verbessert
(Okt.: 0,5). Danach folgen Olaf Scholz mit 0,9 (Okt.: 0,8), Heiko
Maas mit 0,5 (Okt.: 0,4), Sahra Wagenknecht mit 0,2 (Okt.: 0,0),
Christian Lindner mit nur noch 0,1 (Okt.: 0,4) und Ursula von der
Leyen mit unveränderten 0,1. Weiter im Negativbereich befinden sich
Andrea Nahles mit etwas verbesserten minus 0,3 (Okt.: minus 0,6), vor
Markus Söder mit minus 1,0 (Okt.: minus 0,8) und Horst Seehofer, der
mit minus 1,7 auf seinem bisherigen Negativ-Rekord bleibt.
Deutliche Mehrheit will, dass Seehofer nicht mehr Innenminister
bleibt
Dass Seehofer so tief im negativen Imagebereich stecken bleibt,
während sich die anderen Hauptakteure der Bundesregierung verbessern,
hängt auch damit zusammen, dass es nur 27 Prozent gut finden, wenn
Seehofer Bundesinnenminister bleibt, während 68 Prozent das nicht
wollen. Lediglich eine deutliche Mehrheit der AfD-Anhänger (67
Prozent) steht hinter ihm. In allen anderen Parteianhängergruppen ist
eine Mehrheit gegen seinen Verbleib im Amt, auch bei den
CDU/CSU-Anhängern (bleiben: 31 Prozent; gehen: 67 Prozent).
Lieber Neuwahlen als "Jamaika", falls die Groko scheitert
Sollte die Regierung aus CDU/CSU und SPD vor dem regulären Ende
der Legislaturperiode 2021 zerbrechen, sprechen sich für diesen Fall
71 Prozent für Neuwahlen aus und nur 25 Prozent hätten dann lieber
die Bildung einer Regierung aus CDU/CSU, FDP und Grünen, die
sogenannte Jamaika-Koalition.
Vor 80 Jahren: Pogrome gegen die Juden in Deutschland
Was für die Aufarbeitung und die Erinnerung an den Holocaust bei
uns getan wird, finden 58 Prozent aller Befragten gerade richtig, 14
Prozent sind der Meinung, dass dafür zu viel getan wird, darunter
überdurchschnittlich viele Anhänger der AfD (38 Prozent). 26 Prozent
meinen, es werde zu wenig getan.
Die Umfrage zum Politbarometer wurde wie immer von der Mannheimer
Forschungsgruppe Wahlen durchgeführt. Die Interviews wurden in der
Zeit vom 6. bis 8. November 2018 bei 1.200 zufällig ausgewählten
Wahlberechtigten telefonisch erhoben. Dabei werden sowohl Festnetz-
als auch Mobilfunknummern berücksichtigt. Die Befragung ist
repräsentativ für die wahlberechtigte Bevölkerung in Deutschland. Der
Fehlerbereich beträgt bei einem Anteilswert von 40 Prozent rund +/-
drei Prozentpunkte und bei einem Anteilswert von 10 Prozent rund +/-
zwei Prozentpunkte. Daten zur politischen Stimmung: CDU/CSU: 29
Prozent, SPD: 16 Prozent, AfD: 7 Prozent, FDP: 9 Prozent, Linke: 9
Prozent, Grüne: 26 Prozent. Das nächste Politbarometer sendet das ZDF
am Freitag, 23. November 2018.
Weitere Informationen zur Methodik der Umfrage und zu den genauen
Frageformulierungen finden Sie auch auf www.forschungsgruppe.de
http://heute.de
http://twitter.com/ZDFpresse
http://facebook.com/ZDF
Ansprechpartner: Presse-Desk, Telefon: 06131 - 70-12108,
pressedesk@zdf.de
Fotos sind erhältlich über ZDF Presse und Information, Telefon:
06131 - 70-16100, und über
https://presseportal.zdf.de/presse/politbarometer
Pressekontakt:
ZDF Presse und Information
Telefon: +49-6131-70-12121
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Tel.: 030 53320620
Mail: presse@bvmw.de
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