Buntenbach zur Finanzentwicklung in der Rentenversicherung
Geschrieben am 06-12-2018 |
Berlin (ots) - "Aller Voraussicht nach werden die Einnahmen der
Rentenversicherung in diesem Jahr die Ausgaben deutlich übertreffen.
Wir erwarten für das Jahr 2018 einen Überschuss in Höhe von rund vier
Milliarden Euro", so Annelie Buntenbach, Vorsitzende des
Bundesvorstands, heute auf der Bundesvertreterversammlung in Berlin.
Insgesamt werde für das laufende Jahr mit Einnahmen in Höhe von 306,3
Milliarden Euro und Ausgaben in Höhe von 302,3 Milliarden Euro
gerechnet.
Deutliches Beitragsplus durch positive Beschäftigungsentwicklung
Diese positive Entwicklung liege vor allem an dem starken Wachstum
bei den Beitragseinnahmen. Allein die Pflichtbeiträge wegen
abhängiger Beschäftigung seien in den ersten drei Quartalen gegenüber
dem Vorjahreszeitraum um rund 4,6 Prozent gestiegen. "Das ist die
höchste Zunahme in den vergangenen 10 Jahren", so Buntenbach. Infolge
dessen dürfte sich die Nachhaltigkeitsrücklage bis zum Jahresende auf
knapp 38 Milliarden Euro erhöhen. Dies entspreche 1,77
Monatsausgaben.
Steigende Beiträge des Bundes für Kindererziehungszeiten durch
deutlichen Kinderzuwachs
Mit über acht Prozent besonders stark gestiegen seien die Beiträge
des Bundes für Kindererziehungszeiten. "Der deutliche Anstieg der
Beitragseinnahmen in diesem Jahr liegt in erster Linie an der starken
Zunahme der Zahl der unter Dreijährigen in der Bevölkerung", so
Buntenbach.
Mehrkosten des sogenannten Rentenpakts
Die Kosten für die Leistungsverbesserungen, die sich aus der
jüngsten Rentenreform ergeben, beliefen sich nach Buntenbachs Worten
im Jahr 2025 auf rund fünf Milliarden Euro. Der größte Teil davon
entfalle auf die sogenannte Mütterrente II, die allein 3,8 Milliarden
Euro ausmache. Bis 2025 stiegen die jährlichen Mehrausgaben durch die
Verbesserungen für Erwerbsminderungsrenten auf etwa eine Milliarde
Euro. Gleichzeitig führten die Beitragsausfälle durch die Ausweitung
der Gleitzone für Niedrigverdiener zu jährlichen Mindereinnahmen von
rund 200 Millionen Euro.
Auswirkungen der Haltelinien auf Beitragssatz und Bundeszahlungen
Die jüngste Rentenreform sehe vor, dass das Rentenniveau bis 2025
nicht unter 48 Prozent fallen und der Beitragssatz nicht über 20
Prozent steigen dürfe. Ab 2021 greife die Haltelinie, um ein Absinken
des Rentenniveaus unter 48 Prozent zu verhindern. "Der dadurch
ausgelöste Finanzierungsbedarf sowie die zusätzlichen
Leistungsverbesserungen lassen den Beitragssatz nach aktuellen
Projektionen stärker steigen als nach geltendem Recht", so
Buntenbach. Im Jahr 2025 greife voraussichtlich erstmals die
Beitragssatzgarantie, die bewirke, dass der Beitragssatz nicht über
20 Prozent steigen dürfe. Zur Wahrung der Beitragssatzobergrenze
müsse der Bund nach derzeitigem Stand der Berechnungen zusätzliche
Mittel in Höhe von knapp zwei Milliarden Euro bereitstellen.
Pressekontakt:
Dr. Dirk von der Heide
Pressesprecher
Tel. 030 865-89178
Fax. 030 865-27379
pressestelle@drv-bund.de
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