BERLINER MORGENPOST: Geheimsache Abtreibung? / Leitartikel von Birgitta Stauber
Geschrieben am 13-12-2018 |
Berlin (ots) - Um es klar zu sagen: Jedes Kind, das geboren wird,
ist wunderbar. Und es ist richtig, Abtreibung zu vermeiden, wo immer
es geht. Das kann mit Unterstützung und mit Aufklärung funktionieren.
Aber Abtreibung lässt sich nicht verhindern, indem Ärzte und Frauen
verfolgt, diffamiert oder gar bestraft werden. Müssen Adressen von
Arztpraxen wie in alten Zeiten geheim weitergegeben werden und Frauen
weit reisen, verstärkt das nur die Notlage der Frauen. Wenn
Abtreibungen gesetzlich geregelt sind - und das sind sie mit dem
Paragrafen 218 - dann müssen Ärzte auch darüber informieren dürfen.
Das heißt nicht, dass sie im marktwirtschaftlichen Sinn um
Patientinnen buhlen. Und Frauen müssen recherchieren können, was
medizinisch auf sie zukommt - auch über das Internet. Das Werbeverbot
in der jetzigen Form aber kommt einem Informationsverbot nah.
Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de
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