NOZ: Staatliches Tierwohllabel: Schweinehalter und Tierschützer warnen vor Scheitern
Geschrieben am 14-12-2018 |
Osnabrück (ots) - Staatliches Tierwohllabel: Schweinehalter und
Tierschützer warnen vor Scheitern
Ministerin präsentiert Vorschläge für Kriterien - Tierschutzbund:
Das ist ungenügend
Osnabrück. Tierschützer und Tierhalter warnen die Bundesregierung
vor einem Scheitern des geplanten staatlichen Tierwohllabels. Sie
reagierten damit laut "Neuer Osnabrücker Zeitung" auf erste
Kriterien, die Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) am Mittwoch
Wirtschaftsvertretern präsentiert hatte. Die Bundesregierung plant
nach Informationen der Zeitung ein dreistufiges, freiwilliges Label.
In der Eingangsstufe sollen Schweine am Ende der Mast mindestens 0,95
Quadratmeter Platz im Stall haben, bei Gruppen ab 40 Tieren in einer
Stallbucht 0,85 Quadratmeter. Der gesetzliche Mindeststandard liegt
derzeit bei 0,75 Quadratmetern pro Schwein. Zudem sollen teilnehmende
Landwirte bereits ab 2020 auf die umstrittene betäubungslose
Kastration von Ferkeln verzichten.
Thorsten Staack von der Interessengemeinschaft der Schweinehalter
Deutschlands (ISN) sagte, solche Anforderungen seien nur mit
Stallumbauten umzusetzen. Die würden derzeit aber kaum genehmigt.
"Bei den aktuellen Plänen der Ministerin wird das staatliche Label
keinen großen Marktanteil gewinnen", warnte Staack.
Tierschutzbund-Präsident Thomas Schröder bezeichnete die Pläne indes
als "ungenügend". Er sagte dem Blatt: "Wir wollen ein
Tierwohlkennzeichen und da müssen die Kriterien, die ein Klares mehr
an Tierwohl belegen, von zentraler Bedeutung sein. Ab der ersten
Stufe." Sein Verband bleibe auf "kritischer Distanz" zu den Plänen
der Bundesregierung. Grünen-Politiker Friedrich Ostendorff sagte:
"Weniger als ein Quadratmeter pro Schwein kann uns nicht ausreichen.
Im Vergleich stehen einem großen Hund laut Tierschutz-Hundeverordnung
10 Quadratmeter zu." Laut NOZ soll der Entwurf nach Plänen der
Regierung spätestens im November 2019 in Kraft treten.
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Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207
Original-Content von: Neue Osnabrücker Zeitung, übermittelt durch news aktuell
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