(Registrieren)

PM 05/2019: BDI-Präsident Kempf auf der Hannover-Messe: Industrieproduktion nur noch mit schwarzer Null

Geschrieben am 01-04-2019

Berlin (ots) -
- Ungeordneter Brexit würde deutsches BIP-Wachstum auf 0,7 Prozent
in diesem Jahr reduzieren
- Britische Politik erkauft Zeit auf Kosten der Wirtschaft
- Bundesregierung muss jetzt Investitionen und Innovationen
ankurbeln

Im Angesicht des Brexits stehen der deutschen Konjunktur bereits
in diesem Jahr heftige Turbulenzen ins Haus, warnt der Bundesverband
der Deutschen Industrie (BDI). "Wir können froh sein, wenn sich das
aktuelle Niveau der Industrieproduktion in Deutschland
aufrechterhalten lässt", sagte BDI-Präsident Dieter Kempf am Montag
auf der Hannover-Messe. Der Verband rechnet gerade noch mit einer
schwarzen Null bei diesem fürs Industrieland Deutschland
richtungweisenden Wert.

"Im Falle des ungeordneten Ausstiegs der Briten aus der EU droht
im laufenden Jahr ein Rückfall auf nur noch 0,7 Prozent Zuwachs des
Bruttoinlandsprodukts", betonte der BDI-Präsident. Zuletzt hatte der
BDI 1,2 Prozent Wachstum für 2019 prognostiziert.

Bei den deutschen Waren- und Dienstleistungsausfuhren rechnet der
BDI für das laufende Jahr mit einem realen Plus von nur noch 1,5
Prozent. Zum wiederholten Mal wachsen die heimischen Importe rascher
als die Exporte, was die Konjunktur bremst.

Der Brexit halte die deutsche Industrie unter Anspannung. "Mit der
Fristverlängerung für den selbstgewählten Abschied der Briten aus der
EU setzt sich die kraftraubende Unsicherheit für unsere Unternehmen
fort", sagte Kempf. Ob die kommenden Tage zu einem geordneten
Ausstieg führen, dürfe bezweifelt werden. "Es besteht die Gefahr,
dass die britische Politik ein weiteres Mal auf Kosten der Wirtschaft
teuer Zeit erkauft - ohne die Rechnung verantworten zu wollen",
kritisierte der BDI-Präsident.

"Wenig hilfreich ist es bei diesem außenwirtschaftlichen
Aprilwetter, wenn die Bundesregierung permanent nur an den letzten
Sommer denkt", sagte Kempf. "Es wird höchste Zeit für eine
Wirtschaftspolitik, die Deutschlands Zukunft im Blick hat. Sie muss
zugleich europäische und internationale Wetterumschwünge frühzeitig
erkennen."

Die Bundesregierung müsse Investitionen und Innovationen
ankurbeln, anstatt sie in den aktuellen Haushaltsplanungen
zurückzufahren. Für die Förderung der künstlichen Intelligenz wolle
die Koalition zusätzlich nur eine Milliarde Euro bis 2023
investieren. Dies sei das falsche Signal, kritisierte Kempf. "Jede
vierte Maschine ist bereits mit dem Internet verbunden", erklärte der
BDI-Präsident. "Mit den Möglichkeiten von künstlicher Intelligenz
wird die nächste Stufe von Industrie 4.0 gezündet."

Die Bundesregierung entferne sich jedoch weiter vom Ziel,
dreieinhalb Prozent des Bruttoinlandsprodukts in Forschung und
Entwicklung zu investieren. "Unser Fazit lautet: Die Große Koalition
gibt das Geld falsch aus", sagte Kempf weiter.

Der BDI-Präsident forderte die EU-27 zu mehr Zusammenarbeit auf.
"Nur wenn die Mitgliedstaaten ihre Kräfte zur Entwicklung von
Systemen zur künstlichen Intelligenz bündeln, bleibt Europa
international wettbewerbsfähig", erklärte Kempf. Die EU müsse ihre
Hausaufgaben machen: Mehr Förderung von Forschung und Entwicklung sei
nötig, eine gesamteuropäische Infrastruktur für Verkehr, Energie und
digitale Netze müsse vorankommen. "Die Institutionen der Europäischen
Union müssen sich wieder um mehr kümmern als nur um den Abschied der
Briten", verlangte der BDI-Präsident.



Pressekontakt:
BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Presse und Öffentlichkeitsarbeit
Breite Straße 29
10178 Berlin
Tel.: 030 20 28 1450
Fax: 030 20 28 2450
Email: Presse-Team@bdi.eu
Internet: http://www.bdi.eu

Original-Content von: BDI Bundesverband der Deutschen Industrie, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

680691

weitere Artikel:
  • Zentiva Announces the Acquisition of Creo Pharmaceuticals Ltd. in the UK Prague (ots/PRNewswire) - Zentiva Group a.s. is announcing the acquisition of Creo Pharmaceuticals Ltd. in the UK, a subsidiary of Amneal Pharmaceuticals, Inc. (NYSE: AMRX). Nick Haggar, CEO of Zentiva stated: "Zentiva is delighted to confirm the acquisition of Creo Pharma which will strengthen Zentiva's position in the UK. This move reflects our confidence in the UK and our deep commitment to the development, manufacture and supply of high-quality affordable medicines. We welcome the Creo Pharma team who have a strong reputation mehr...

  • Neuer Zuschuss für Stadtentwicklung und Digitalisierung: Modellprojekte Smart Cities Frankfurt (ots) - - Neue Förderung des Bundesministeriums des Innern, für Bau und Heimat - 750 Mio. EUR für 50 Modellprojekte über zehn Jahre geplant - Bewerbung für die erste Staffel bis zum 17. Mai 2019 auf www.smart-cities-made-in.de Mit den "Modellprojekten Smart Cities" unterstützen das Bundesministerium des Innern, für Bau und Heimat und die KfW die Kommunen bei der Gestaltung des digitalen Wandels. In den nächsten zehn Jahren sollen ca. 750 Mio. EUR in vier Staffeln für rund 50 Modellprojekte bereitgestellt werden. mehr...

  • Fraunhofer und Ericsson stellen Bundeskanzlerin Angela Merkel und dem schwedischen Ministerpräsidenten Stefan Löfven ein gemeinsames Konzept für ein industrielles 5G-Forschungsnetz vor (FOTO) Düsseldorf (ots) - Auf der weltweit führenden industriellen Leistungsschau, der Hannover Messe, steht ein Thema im Mittelpunkt: 5G. Während an vielen Ständen eher einzelne Anwendungsfälle der Technologie gezeigt werden, präsentieren das Aachener Fraunhofer-Institut für Produktionstechnologie IPT und der schwedische Mobilfunknetzausrüster Ericsson der Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und dem schwedischen Ministerpräsidenten Stefan Löfven beim traditionellen Rundgang der Regierungschefin einen ganzheitlichen Ansatz für die Erforschung mehr...

  • FINMA stellt Verfahren gegen envion-Gründer Michael Luckow ein / Gründer decken Diskrepanz in FINMA-Mitteilung auf / Ex-Verwaltungsrat Matthias Woestmann nicht vollumfänglich entlastet Berlin (ots) - Die Gründer der envion AG widersprechen entschieden der Aussage des Untersuchungsberichtes der Schweizerischen Finanzmarktaufsicht FINMA in Sachen envion AG. Diese hatte in einer Pressemitteilung von "illegalen" Aktivitäten gesprochen. Laut FINMA-Bericht habe die envion AG unerlaubt Publikumseinlagen entgegengenommen und das Aufsichtsrecht schwer verletzt. Die Gründer verweisen darauf, dass der Untersuchungsbericht nicht rechtskräftig ist und dagegen Rechtsmittel eingelegt werden können. Die Behauptung des Ex-Verwaltungsrates mehr...

  • Haier Home Appliances stellt auf der Hannover Messe die aktualisierte COSMOPlat-Lösung mit 5G-Technologie vor Hannover, Deutschland (ots/PRNewswire) - Haier, der weltweit führende Hersteller von maßgeschneiderten Alltagslösungen, stellt auf der Hannover Messe 2019 vom 1. bis 5. April in Hannover eine aktualisierte Version von COSMOPlat, der weltweit größten Plattform für Massenanpassungslösungen, vor. Auf der Hannover Messe können die Besucher die neuesten Produkte und Technologien von Haier COSMOPlat erleben, darunter die erste virtuelle Testpräsentation mit 5G-Technologie zur Massenanpassung, ein im COSMO-Ökosystem hergestelltes intelligentes mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht