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Neue Studie: Streaming wird traditionelles Fernsehen ersetzen

Geschrieben am 29-04-2019

Bonn (ots) - Ende März hat der US-Konzern Apple seinen neuen
Streaming-Dienst vorgestellt: Apple TV+. Dieser soll Netflix, Amazon
und Co. Konkurrenz machen - aber müssen sich auch traditionelle
Fernsehsender sorgen? Dies untersuchte jetzt eine neue internationale
Studie der globalen Strategie- und Marketingberatung Simon-Kucher &
Partners.

"Traditionelles Fernsehen ist für mich nicht relevant": In einer
aktuellen Simon-Kucher-Umfrage* stimmten im Großteil der
teilnehmenden Länder teils weit mehr als 60 Prozent der
Streaming-affinen Befragten dieser Aussage zu. Schlusslichter mit 46,
57 bzw. 58 Prozent waren Australien, Frankreich und Deutschland; bei
letzterem ist jedoch die Nutzung von frei verfügbaren Inhalten
traditioneller Fernsehsender (etwa über Mediatheken) mit über 70
Prozent vergleichsweise hoch. "Immer mehr Menschen wenden sich vom
linearen Fernsehen ab", so Lisa Jäger, Medienexpertin und Partnerin
bei Simon-Kucher. "Doch was tun sie stattdessen? Da die Antwort
darauf große Auswirkungen auf den Werbemarkt hat, haben wir dies in
unserer Studie unter die Lupe genommen."

Mehr Streaming durch hohe Qualität und keine Werbung

Immer mehr Menschen nutzen an Stelle von traditionellem Fernsehen
Video-Streaming: im vergangenen Jahr laut Statista auf der ganzen
Welt mehr als 1,02 Milliarden. Bis 2023 soll dieser Wert auf 1,24
Milliarden steigen. Das spiegelt auch die Umfrage wieder - im
Länderdurchschnitt stimmten knapp 75 Prozent der Streaming-affinen
Befragten der Aussage zu, dass Streaming bei ihnen traditionelles
Fernsehen ersetzt. Besonders konsequent sind hier Singapur (95
Prozent), Mexiko (88 Prozent) und die USA (84 Prozent). "In Ländern
mit geringem oder wenig attraktivem öffentlich-rechtlichen TV-Angebot
werden Streaming-Dienste besonders gerne genutzt", sagt Jäger. "Da
Nutzer länderübergreifend Werbeeinblendungen ablehnen, nutzen sie
statt privater, werbefinanzierter Fernsehsender lieber
Video-Streaming."

Denn laut Studie war in allen teilnehmenden Ländern die Qualität
der dargebotenen Inhalte wichtiger als der Peis bei der Auswahl eines
Streaming-Diensts. Ebenso gaben alle Länder bis auf eines an, gerne
einen höheren monatlichen Preis für ihr Streaming-Abonnement zu
bezahlen, wenn es dafür keine Werbeunterbrechungen gibt. Die
Zustimmungsraten für kostenfreies Streaming mit Werbespots lagen in
allen Ländern unter 15 Prozent.

Qualität entscheidet

Doch was lässt der Eintritt eines weiteren starken Wettbewerbers
wie Apple in den Markt erwarten? Anwender sind dem neuen Angebot
gegenüber durchaus positiv eingestellt: Auf die Frage, ob sie sich
ein Abonnement von Apple TV+ vorstellen könnten, antworteten in acht
von neun Ländern zwischen 25 und 45 Prozent mit "Ja" sowie 40 bis 57
Prozent mit "Vielleicht". Lediglich Mexiko fällt hier mit deutlichen
69 Prozent Ja- und 23 Prozent Vielleicht-Stimmen aus dem Bild. Auch
herrschte überwiegend Einigkeit: Einen monatlichen Preis für das
Angebot von circa zehn Euro empfanden viele Nutzer als fair;
lediglich in den lateinamerikanischen Ländern war die
Zahlungsbereitschaft geringfügig niedriger.

Für Wettbewerber wie Netflix oder Amazon sind das gar nicht so
bedrohliche Nachrichten: In sieben von neun Ländern gaben die meisten
Teilnehmer an, dass sie Apple TV+ zusätzlich zu ihren bereits
bestehenden Abonnements nutzen würden. Insbesondere in den
lateinamerikanischen Ländern lag die Zustimmung, das Apple-Angebot
zusätzlich zu den bislang verwendeten Diensten zu abonnieren,
zwischen 46 und sogar 63 Prozent. Wegen des Apple-Angebots alle
bisherig genutzte Abos kündigen würden in einem Dreiviertel der
Länder weniger als zehn Prozent. "Das sind gute Nachrichten für die
Branche, obwohl der Konkurrenzdruck zwischen verschiedenen
Streaming-Anbietern etwa in Europa und den USA viel stärker ist.
Unternehmen müssen hier kontinuierlich durch qualitativ hochwertigen
Content überzeugen, um Kunden zu gewinnen und zu halten", so Jäger.
"Spannend wird es auch, wenn diesen Herbst mit Disneys
Streaming-Angebot Disney+ ein weiterer Player im Markt aktiv wird.
Wenngleich sich das Disney+-Angebot inhaltlich an ein anderes
Publikum richten dürfte als an den typischen Netflix-Kunden, ist
nicht auszuschließen, dass es dann doch zu einem
Verdrängungswettbewerb kommt."

* Über die Studie: Die Studie "Relevanz und zukünftige Nutzung von
Apple TV+" wurde von Simon-Kucher & Partners im März und April 2019
in neun Ländern (Australien, Brasilien, Chile, Deutschland,
Frankreich, Mexiko, Singapur, UK, USA) durchgeführt. Dabei wurden
insgesamt 490 streaming-affine Personen zu ihrem aktuellen und
künftigen Fernsehverhalten befragt. Alle Teilnehmer gaben an,
entweder bereits ein Streaming-Abonnement zu besitzen oder sich
vorstellen zu können, in Zukunft eines abzuschließen. Die Studie ist
auf Anfrage erhältlich.

Simon-Kucher & Partners, Strategy & Marketing Consultants: Die
Beratungsarbeit von Simon-Kucher & Partners ist ganz auf TopLine
Power® ausgerichtet. Laut mehrerer Studien unter deutschen
Top-Managern (manager magazin, Wirtschaftswoche, brand eins) ist
Simon-Kucher bester Marketing- und Vertriebsberater und führend im
Bereich Pricing und Wertsteigerung. Die Unternehmensberatung ist mit
rund 1.300 Mitarbeitern in 38 Büros weltweit vertreten.



Für Rückfragen und detaillierte Informationen stehen wir Ihnen gerne
zur Verfügung:
Angela Ott (Public Relations Manager)
Tel: +49 221 36794 386
E-Mail: angela.ott@simon-kucher.com

www.simon-kucher.com

Original-Content von: Simon-Kucher & Partners, übermittelt durch news aktuell


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