BERLINER MORGENPOST: Nur das Geld tut ihnen weh! / Kommentar von Alexander Dinger zu Clans
Geschrieben am 29-04-2019 |
Berlin (ots) - Kurzform: Fakt ist: Nur der Verlust des Geldes tut
den Kriminellen weh. Nicht ohne Grund gibt es in kriminellen Milieus
den Spruch, dass Knast Männer mache. Müssen Schwerstkriminelle aber
den Verlust ihres Vermögens befürchten oder sich ein Monatsticket am
Fahrkartenautomaten kaufen, ist es mit der Männlichkeit schnell
dahin. Nichts schmerzt schlimmer als der Verlust der Statussymbole.
Der vollständige Kommentar: Wer die Finanzströme zum Versiegen
bringt, trocknet auch die Sümpfe der organisierten Kriminalität aus.
Es ist völlig richtig, dass die Staatsanwaltschaft sich auf
unsicheres Terrain begibt und bei den 77 Clan-Immobilien sozusagen in
einem zweiten Schritt nun auch die Mieteinnahmen beschlagnahmt. Es
kann natürlich sein, dass das später in höchstrichterlicher
Rechtsprechung zerpflückt wird. Aber: Wer nichts wagt, der nichts
gewinnt. Und: Die Bedenkenträger sind immer in der Überzahl. Fakt
ist: Nur der Verlust des Geldes tut den Kriminellen weh. Nicht ohne
Grund gibt es in kriminellen Milieus den Spruch, dass Knast Männer
mache. Müssen Schwerstkriminelle aber den Verlust ihres Vermögens
befürchten oder sich ein Monatsticket am Fahrkartenautomaten kaufen,
ist es mit der Männlichkeit schnell dahin. Nichts schmerzt schlimmer
als der Verlust der Statussymbole. Allerdings gilt die Feststellung
für alle Arten der organisierten Kriminalität. Erfahrene Ermittler
sagen, dass die Clan-Kriminalität vergleichbar ist mit einem
mittelständischen Familienbetrieb. Die italienische
Mafia-Organisation Ndrangheta ist hingegen ein milliardenschwerer
globaler Konzern. Im Gegensatz zum prolligen Gehabe von Clanpaten,
die mit dicker Rolex und großem Auto durch die Stadt rollen, verhält
sich die kalabrische Mafia ruhig und agiert im Verborgenen. Was sie
nicht gebrauchen kann, ist Aufmerksamkeit. Denn Aufmerksamkeit
behindert die Geschäfte nachhaltig. Um Geldströme, die vom illegalen
in den legalen Kreislauf geschleust werden sollen, zu erkennen,
braucht es hoch spezialisierte Finanzexperten, was wiederum
Wunschdenken ist, wenn Polizeibehörden und Staatsanwaltschaften so
ausgestattet sind wie es derzeit der Fall ist. Wer hier nicht schnell
und im großen Stil nachbessert, wird den Kampf gegen die Kriminellen
verlieren.
Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de
Original-Content von: BERLINER MORGENPOST, übermittelt durch news aktuell
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