EU und USA verhandeln über Fracking-Gas in Europa: Deutsche Umwelthilfe warnt vor Import dieser schmutzigen Energie
Geschrieben am 30-04-2019 |
Berlin (ots) - Am 2. Mai trifft sich Gas-Lobby mit EU-Kommission
und US-Administration in Brüssel - Deutsche Umwelthilfe fordert
Abkehr von Plänen für mehr Import von Fracking-Gas nach Europa - Neue
fossile Infrastruktur blockiert Energiewende und Klimaziele der EU -
Bundesregierung darf Fracking-Gas nicht durch die Hintertür nach
Deutschland bringen
Der Import von klimaschädlichem Fracking-Gas aus den USA soll
ausgeweitet werden. Dies ist das Ziel eines Treffens der Gas-Lobby
mit der EU-Kommission und der US-Administration, das am Donnerstag,
den 2. Mai 2019, in Brüssel stattfindet. Beim so genannten EU-US
Energy Council sollen Preismechanismen, Investitionen in
Infrastruktur und technische Voraussetzungen für den Import von
Fracking-Gas aus den USA diskutiert werden. Die ökologischen Folgen
von Fracking sowie die Auswirkungen auf die Klimaziele in Europa
spielen bei den Überlegungen keine Rolle. Die Deutsche Umwelthilfe
(DUH) lehnt die Bemühungen ab, den Import von Fracking-Gas in die EU
zu erhöhen.
Dazu Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der DUH:
"Während die Europäische Union mit ihrer Klimastrategie nicht voran
kommt, spricht sie im Hinterzimmer mit Lobbyisten über neue fossile
Importe. Dieses Pläneschmieden für bald nicht mehr brauchbare
Infrastruktur, noch dazu für umweltschädliches Fracking-Gas, ist
nicht mit den Klimaschutzzielen der EU vereinbar und muss aufhören.
Wir fordern einen sofortigen Bau- und Planungsstopp für
Infrastruktur, die dem Import von Fracking-Gas dienen soll."
Für den Import von Fracking-Gas nach Europa ist eine Verflüssigung
des Gases notwendig, um es dann als Flüssiggas (liquified natural
gas, LNG) mit Schiffen nach Europa transportieren zu können. Die
Bundesregierung peitscht zudem die Planungen für LNG-Terminals an der
deutschen Küste weiter voran, um damit den Import von amerikanischem
Fracking-Gas zu ermöglichen. Die DUH kritisiert, dass die
Bundesregierung die klimapolitischen Folgen neuer fossiler
Infrastruktur ignoriert.
Constantin Zerger, Bereichsleiter Energie und Klimaschutz der DUH:
"Die Klimabilanz von Fracking-Gas ist nicht besser als die von Kohle.
Schmutziges Gas statt schmutziger Kohle kann keine Formel für den
Klimaschutz sein. Der Handel mit schmutzigem Fracking-Gas muss aus
ökologischen und klimapolitischen Gründen eingestellt werden. Schon
heute müssen wir einen Ausstieg aus allen fossilen Energieträgern
organisieren und dürfen dafür keine neue Infrastruktur errichten. Der
Ausbau der Erneuerbaren Energien, der Ausbau der Stromnetze und eine
Effizienzoffensive in allen Sektoren sind die Bausteine für eine
erfolgreiche Energiewende."
Belastet wird die Klimabilanz von Fracking- bzw. Schiefergas durch
hohe Methanemissionen bei der Produktion sowie durch einen hohen
Energieverbrauch bei Verflüssigung bzw. Gasifizierung des LNGs. Hinzu
kommen gravierende ökologische Schäden wie ein erheblicher
Wasserverbrauch sowie eine Gefährdung von Grundwasser und Böden.
Damit die Klimaziele von Paris eingehalten werden, muss die EU
deutlich vor 2050 treibhausgasneutral werden.
Gemeinsam mit mehr als 100 Umweltorganisationen und -initiativen
aus den USA und Europa hat sich die DUH mit einem offenen Brief an
die Teilnehmer des EU-US Energy Councils gewendet. Darin fordern die
Organisationen einen Handelsstopp für Fracking-Gas sowie einen Fokus
auf den Ausbau Erneuerbarer Energien.
Links:
Zum Offenen Brief auf Deutsch und Englisch:
http://l.duh.de/p190430
Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90 354 509, mueller-kraenner@duh.de
Constantin Zerger, Bereichsleiter Energie und Klimaschutz
0160 433 40 14, zerger@duh.de
DUH-Pressestelle:
Ann-Kathrin Marggraf, Marlen Bachmann
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe,
www.facebook.com/umwelthilfe, www.instagram.com/umwelthilfe
Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell
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