BERLINER MORGENPOST: Notstand beim Klimaschutz / Kommentar von Joachim Fahrun
Geschrieben am 06-05-2019 |
Berlin (ots) - Kurzform: Nicht nur protestierende Schüler fragen
sich zu Recht, warum denn die Politik in Deutschland und auch in
Berlin so zögerlich agiert, um den Ausstoß des Treibhausgases
Kohlendioxid zu stoppen. Es ist völlig legitim, die Politiker daran
zu erinnern, dass sie wenigstens ihre mit großer Geste verkündeten
Klimaziele einhalten sollten. Wenn viele Politiker das nicht möchten,
weil andere Dinge wichtiger sind, dann müssen sie das sagen. Die
Wähler können dann entscheiden, was sie davon halten. Aber sich als
Klimaschützer zu gebärden und gleichzeitig zuzuschauen, wie man unter
der selbst aufgelegten Latte hindurch springt, das geht nicht.
Der vollständige Kommentar: Ein Notstand verlangt sofortiges
Handeln. In einer solchen Situation verschieben sich die Prioritäten.
Alle Ressourcen werden auf das Ziel konzentriert, wieder normale,
tragbare Verhältnisse zu schaffen. In Deutschland ist er noch nicht
so richtig zu spüren, der Klimanotstand, den jetzt
Klimaschutz-Aktivisten auch in Berlin ausrufen. Auf einer
versinkenden Insel im Pazifik, an der immer wieder überfluteten Küste
von Bangladesch oder in der austrocknenden Sahelzone sieht das aber
anders aus. Und auch hierzulande fürchten viele Bauern inzwischen
massive Schäden, die ein zweiter Dürresommer in Folge für sie
bedeuten könnte. Ein Verbot von Osterfeuern wegen der Waldbrandgefahr
darf im Frühjahr durchaus als Warnzeichen gesehen werden. Von mehr
Stürmen und Starkregen gar nicht zu reden. Nun ist der Klimanotstand
sicher nicht das einzige Problem, das es in Berlin anzupacken gilt.
Es gibt sozialen Notstand. Auch ein Bildungsnotstand ließe sich
sicher angesichts steigender Schulabbrecherzahlen ausrufen. Aber
nicht nur protestierende Schüler fragen sich zu Recht, warum denn
die Politik in Deutschland und auch in Berlin so zögerlich agiert, um
den Ausstoß des Treibhausgases Kohlendioxid zu stoppen. Es ist völlig
legitim, die Politiker daran zu erinnern, dass sie wenigstens ihre
mit großer Geste verkündeten Klimaziele einhalten sollten. Wenn viele
Politiker das nicht möchten, weil andere Dinge wichtiger sind, dann
müssen sie das sagen. Die Wähler können dann entscheiden, was sie
davon halten. Aber sich als Klimaschützer zu gebärden und
gleichzeitig zuzuschauen, wie man unter der selbst aufgelegten Latte
hindurch springt, das geht nicht.
Pressekontakt:
BERLINER MORGENPOST
Telefon: 030/887277 - 878
bmcvd@morgenpost.de
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