Rüstungsexportkontrolle - Menschenrechtsinstitut sieht weiteren Reformbedarf
Geschrieben am 27-06-2019 |
Berlin (ots) - Das Deutsche Institut für Menschenrechte begrüßt,
dass die Bundesregierung den Export von Kleinwaffen in Drittländer
künftig grundsätzlich nicht mehr genehmigen will. "Kleinwaffen
richten in bewaffneten Konflikten oft besonders großen Schaden an;
den illegalen Handel mit ihnen und ihre Weiterverbreitung können
Staaten nicht kontrollieren", erklärte Beate Rudolf, Direktorin des
Instituts. Die eigentlich notwendige Reform der
Entscheidungsgrundlagen für Rüstungsexporte sei mit der Überarbeitung
jedoch nicht gelungen. Das Bundeskabinett hatte am 26. Juni strengere
Regeln für den Export deutscher Kriegswaffen und Rüstungsgüter
beschlossen. Vorgesehen ist ein Verbot der Lieferung von Kleinwaffen
an Länder außerhalb der Nato und der EU. Zudem soll der Verbleib
exportierter Waffen besser kontrolliert werden.
Auch nach der Überarbeitung der Politischen Grundsätze für den
Rüstungsexport seien Rüstungsexporte in Länder, die Menschenrechte
verletzen, möglich. "Die Bundesregierung bekennt sich zwar zu einer
restriktiven und verantwortungsvollen Rüstungsexportpolitik. Die
deutsche Exportpraxis weist jedoch in eine andere Richtung",
kritisierte Rudolf. Beispielsweise seien im 2. Quartal 2019 erneut
Ausfuhren an Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate
genehmigt worden - trotz der Selbstverpflichtung der Regierung im
Koalitionsvertrag vom März 2018, keine Exporte mehr an Staaten zu
genehmigen, die unmittelbar am Jemen-Krieg beteiligt sind.
"Die Bundesregierung setzt sich mit einer solchen Rüstungspolitik
weiterhin der Gefahr aus, gegen geltendes Völkerrecht zu verstoßen.
Regierungen müssen mögliche Menschenrechtsverletzungen bei der
Genehmigung von Waffenexporten berücksichtigen", so Rudolf weiter.
Das verlangten der Vertrag über den Waffenhandel (Arms Trade Treaty)
sowie das völkergewohnheitsrechtliche Verbot, zu
Menschenrechtsverletzungen eines anderen Staates beizutragen
(Beihilfeverbot).
WEITERE INFORMATIONEN
Thema Rüstungsexporte auf der Website des Instituts
http://ots.de/ngvu7s
Rüstungsexporte: Rolle der Menschenrechte im
Genehmigungsverfahren, in: Deutsches Institut für Menschenrechte
(2018): Entwicklung der Menschenrechtssituation in Deutschland Juli
2017- Juni 2018, S. 95 http://ots.de/YGGDhG
Pressekontakt:
Bettina Hildebrand, Pressesprecherin
Telefon: 030 259 359-14 * Mobil: 0160 966 500 83
E-Mail: hildebrand@institut-fuer-menschenrechte.de
Twitter: @DIMR_Berlin
Original-Content von: Deutsches Institut für Menschenrechte, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
692347
weitere Artikel:
- Westfalen-Blatt: Fall Lübcke: Mutmaßlicher Waffenlieferant lebt in Anbau einer leeren Gaststätte Bielefeld (ots) - Der im Fall Lübcke als mutmaßlicher
Waffenlieferant festgenommene Elmar J. lebt nach Informationen des
Bielefelder "Westfalen-Blattes" (Online) in einem Anbau einer leeren
Gaststätte in der Ortsmitte von Borgentreich-Natzungen im Kreis
Höxter (NRW). Ermittler seien derzeit noch vor Ort.
J. soll das Wohnhaus für mehrere Parteien vor ein paar Jahren
gekauft haben, berichtet die Zeitung weiter. Nach Angaben eines
Nachbarn solle sich die Wohnung von J. im Dachgeschoss
befinden.
Pressekontakt: mehr...
- Schön: Die Frauenquote für die Aufsichtsräte hat die Erwartungen erfüllt Berlin (ots) - Deutlich Luft nach oben gibt es bei den Vorständen
Die Organisation Frauen in die Aufsichtsräte (FidAR) hat am
heutigen Donnerstag aktuelle Zahlen zu Frauenquoten in Aufsichtsräten
und Vorständen präsentiert. Dazu erklärt die stellvertretende
Vorsitzende der CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag, Nadine
Schön:
"Die Frauenquote ist ein Erfolg. Vier Jahre nach Einführung des
Gesetzes zur gleichberechtigten Teilhabe von Frauen und Männern an
Führungspositionen stieg der Frauenanteil in Aufsichtsräten der
börsennotierten mehr...
- Westfalen-Blatt: Fall Lübcke: Mutmaßlicher Waffenlieferant lebt in Anbau einer leeren Gaststätte Bielefeld (ots) - Der im Fall Lübcke als mutmaßlicher
Waffenlieferant festgenommene Elmar J. lebt nach Informationen des
Bielefelder "Westfalen-Blattes" (Online) in einem Anbau einer leeren
Gaststätte in der Ortsmitte von Borgentreich-Natzungen im Kreis
Höxter (NRW). Ermittler seien derzeit noch vor Ort.
J. soll das Wohnhaus für vier Parteien vor ein paar Jahren gekauft
haben, berichtet die Zeitung weiter. Nach Angaben eines
Nachbarn solle sich die Wohnung von J. im Dachgeschoss
befinden.
Pressekontakt: mehr...
- Beatrix von Storch: Seehofer verschweigt linksextremistische Gewalt gegen AfD Berlin (ots) - Beatrix von Storch, stellvertretende Vorsitzende
der AfD-Fraktion im Deutschen Bundestag und stellvertretendes
Mitglied im Innenausschuss des Deutschen Bundestages, erklärt
anlässlich der Vorstellung des Verfassungsschutzberichts 2018 durch
Bundesinnenminister Seehofer:
"Warum verschweigt Innenminister Seehofer auf der Pressekonferenz
bei seiner Vorstellung des Verfassungsschutzberichts die massive
Gewalt, der sich die AfD, ihre Politiker und Wähler, täglich
ausgesetzt sehen? Linksextremisten, oftmals im Bündnis mehr...
- Rupprecht/Albani: Berufliche und akademische Bildung sind gleichwertig Berlin (ots) - Berufsbildungsgesetz setzt die richtigen
Schwerpunkte
Am heutigen Donnerstag hat der Bundestag in erster Lesung die
Novelle des Berufsbildungsgesetzes beraten. Hierzu erklären der
bildungs- und forschungspolitische Sprecher der CDU/CSU-Fraktion,
Albert Rupprecht, und der zuständige Berichterstatter, Stephan
Albani:
Albert Rupprecht: "Die Stärkung der beruflichen Bildung ist für
uns als Unionsfraktion ein Dauerthema, das wir bereits im
Koalitionsvertrag als Schwerpunkt angelegt haben. Dabei lassen wir
uns mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|