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Jede vierte Person in Deutschland hatte 2018 einen Migrationshintergrund / 52 % der Menschen mit Migrationshintergrund sind deutsche Staatsangehörige

Geschrieben am 21-08-2019

Wiesbaden (ots) - Im Jahr 2018 hatten rund 20,8 Millionen Menschen
in Deutschland einen Migrationshintergrund. Wie das Statistische
Bundesamt (Destatis) auf Basis des Mikrozensus weiter mitteilt,
entsprach dies einem Zuwachs gegenüber dem Vorjahr von 2,5 % (2017:
20,3 Millionen). Eine Person hat einen Migrationshintergrund, wenn
sie selbst oder mindestens ein Elternteil nicht mit deutscher
Staatsangehörigkeit geboren wurde. Dies traf 2018 auf jede vierte
Person in Deutschland zu.

Im Jahr 2018 waren rund 52 % der Bevölkerung mit
Migrationshintergrund Deutsche und knapp 48 % Ausländerinnen
beziehungsweise Ausländer. Etwa die Hälfte der 10,9 Millionen
Deutschen mit Migrationshintergrund besitzen die deutsche
Staatsangehörigkeit seit ihrer Geburt (5,5 Millionen). Sie haben
einen Migrationshintergrund, weil mindestens ein Elternteil
ausländisch, eingebürgert, deutsch durch Adoption oder
(Spät-)Aussiedlerin oder Aussiedler ist.

Fast die Hälfte der Zugewanderten gibt familiäre Gründe für
Migration an

Von den 20,8 Millionen in Deutschland lebenden Menschen mit
Migrationshintergrund waren rund 13,5 Millionen Menschen nicht
hierzulande geboren, sondern sind im Laufe ihres Lebens zugewandert.
Als wichtigstes Migrationsmotiv nannten die Zugewanderten familiäre
Gründe (48 %), bei weiteren 19 % war es die Aufnahme beziehungsweise
Suche nach einer Beschäftigung in Deutschland. Für 15 % der
Zugewanderten stellten Flucht und Asyl das Hauptmotiv dar. 5 % gaben
an, zum Studieren beziehungsweise wegen einer Aus- oder Weiterbildung
nach Deutschland gekommen zu sein.

Knapp drei Viertel der aus familiären Gründen Zugewanderten kommen
aus Europa

Zuwandererinnen und Zuwanderer, die angaben, aus familiären
Gründen nach Deutschland gereist zu sein, kamen hauptsächlich aus
Europa (72 %), ebenso diejenigen, die wegen der Aufnahme
beziehungsweise Suche nach einer Beschäftigung nach Deutschland
gekommen sind (85 %). Hingegen kamen Zuwandererinnen und Zuwanderer,
die Flucht und Asyl als Hauptmotiv für die Migration angaben,
hauptsächlich aus dem Nahen Osten (47 %). Diejenigen, die für ein
Studium oder eine Aus- und Weiterbildung nach Deutschland eingereist
sind, kamen zu 40 % aus Europa und zu 38 % aus Asien.

Methodische Hinweise:

Der Mikrozensus ist eine Stichprobenerhebung, bei der jährlich
rund 1 % der Bevölkerung in Deutschland befragt wird. Um aus den
erhobenen Daten Aussagen über die Gesamtbevölkerung treffen zu
können, werden die Daten hochgerechnet.

Die Basis der hier gemachten Angaben bildet der
Migrationshintergrund im weiteren Sinn, der seit dem Berichtsjahr
2017 jährlich erfasst wird. Zuvor lagen Ergebnisse auf Basis dieser
Begriffsdefinition nur alle vier Jahre vor (2005, 2009, 2013). Mit
dem Berichtjahr 2017 wurden zudem methodische Neuerungen in der
Befragung eingeführt, sodass die Ergebnisse für die Bevölkerung mit
Migrationshintergrund im weiteren Sinn für 2017 nun zusammen mit den
Ergebnissen des Berichtsjahres 2018 erstmals veröffentlicht werden
können. Der Migrationshintergrund im weiteren Sinn umfasst im
Unterschied zur engeren Definition auch den Migrationshintergrund
derjenigen Personen, die in Deutschland mit deutscher
Staatsangehörigkeit geboren wurden, aber zum Erhebungszeitpunkt nicht
mehr mit ihren Eltern in einem Haushalt lebten. Das heißt, erfasst
werden auch diejenigen Personen, die Deutsche sind und in einem
eigenen Haushalt leben, bei denen aber mindestens ein Elternteil
ausländisch, eingebürgert, deutsch durch Adoption oder
(Spät-)Aussiedlerin oder Aussiedler ist. 2018 konnten durch diese
erweiterte Datenbasis zusätzlich zu den 19,6 Millionen Personen mit
Migrationshintergrund im engeren Sinn weitere 1,2 Millionen Personen
mit Migrationshintergrund identifiziert werden. Die 2017 eingeführte
jährliche Erfassung dieser zusätzlichen Informationen ermöglicht eine
kontinuierliche umfassende Abbildung der Bevölkerung mit
Migrationshintergrund.

Die Zahlen beziehen sich auf die Bevölkerung in Privathaushalten
und nicht auf die Bevölkerung in Gemeinschaftsunterkünften, da
aufgrund einer Änderung des Mikrozensusgesetzes der Migrationsstatus
ab 2017 nicht mehr für die Bevölkerung in Gemeinschaftsunterkünften
ermittelt werden kann. Der Mikrozensus, der an den Eckwerten der
Bevölkerungsfortschreibung hochgerechnet wird, kommt für das Jahr
2018 auf einen jahresdurchschnittlichen Bestand von 9,9 Millionen
ausländischen Personen in Privathaushalten. Zum Jahresende 2018 weist
das Ausländerzentralregister (AZR) hingegen 10,9 Millionen
Ausländerinnen und Ausländer nach. Die Differenz ist vor allem auf
eine unterschiedliche Bestandsbasis zurückzuführen. So hatte der
Zensus 2011 ergeben, dass die Zahl der in Deutschland lebenden
Ausländerinnen und Ausländer um 1,1 Millionen Personen niedriger war
als zuvor angenommen. Dieser Effekt ist in der
Bevölkerungsfortschreibung und in den Eckwerten des Mikrozensus
berücksichtigt. Im AZR wurden hingegen keine vergleichbaren
Bestandskorrekturen vorgenommen. Zudem sind im Unterschied zum
Mikrozensus im AZR auch Ausländerinnen und Ausländer in
Gemeinschaftsunterkünften erfasst.

Die vollständige Pressemitteilung sowie weitere Informationen und
Funktionen sind im Internet-Angebot des Statistischen Bundesamtes
unter http://www.destatis.de/pressemitteilungen zu finden.

Weitere Auskünfte:

Ausländer- und Integrationsstatistiken, Telefon: +49 (0) 611 / 75
37 36, www.destatis.de/kontakt



Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:
Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: +49 611-75 34 44
E-Mail: presse@destatis.de

Original-Content von: Statistisches Bundesamt, übermittelt durch news aktuell


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