Rheinische Post: Kommentar: Im Fall Tönnies gibt es nur Verlierer
Geschrieben am 29-08-2019 |
Düsseldorf (ots) - Das wird man doch noch sagen dürfen. Jetzt muss
es doch mal gut sein. Was war denn da so Schlimmes dran? Endlich sagt
es mal einer. Jetzt lasst den Mann doch endlich in Ruhe. Das ist eine
Sicht auf die Dinge. Die andere: Clemens Tönnies ist ein Rassist und
gehört aus dem Amt als Aufsichtsratsvorsitzender des FC Schalke 04
verbannt. Die sogenannte Ethikkommission des DFB hat jetzt gesagt:
Tönnies rassistische Äußerungen gegen Afrikaner missbillige man, ein
Rassist sei er gleichwohl nicht. Damit wäre eine Sanktionierung
eigentlich zwingend gewesen: Denn Sanktionen knüpfen an Handlungen
an, nicht an Eigenschaften. Wenn man zum Beispiel einen Polizisten
wüst beleidigt, kommt man nicht straffrei davon, wenn man nachweisen
kann, sonst ein netter Mensch zu sein. Für einen Schlusspunkt wird
das DFB-Votum nicht sorgen. Man gewinnt allerdings mehr und mehr den
Eindruck, dass es vielen nur noch darum geht, Tönnies endlich fallen
zu sehen. Der hat sich definitiv ins Abseits geredet. Er hat die
Dimension seiner Worte zunächst total unterschätzt und den Zugriff
komplett verloren. Er hat sich wiederholt entschuldigt. Ob man ihm
glaubt oder nicht - das ist vor allem eine sehr persönliche
Entscheidung. Am Ende müssen über die unmittelbaren Konsequenzen
zuvorderst die Mitglieder der Königsblauen bestimmen. Die hätten die
Möglichkeit, eine außerordentliche Mitgliederversammlung einzuberufen
und über Tönnies' Zukunft zu entscheiden. Der Umgang mit Rassismus in
Fußball-Stadien ist gewiss nicht einfacher geworden. Menschen können
sich ermutigt fühlen, Dinge zu sagen, ohne größere Konsequenzen zu
befürchten. Eine Entschuldigung, und alles ist wieder gut?
Mitnichten. Tönnies ist durch die öffentliche Vorführung gehörig
bestraft worden. Er hat eine zweite Chance verdient.
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Rheinische Post
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