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Mit Bäumen im Garten dem Klimawandel trotzen (FOTO)

Geschrieben am 30-08-2019

Berlin (ots) -

Allerorten werden jetzt Bäume für das Klima gepflanzt und es wird
deutschlandweit zu großen Baumpflanzaktionen aufgerufen. "Tolle
Aktionen!" Baumexperte Oliver Fink der GartenBaumschule Becker,
Bergisch Gladbach, freut der Baumpflanzboom sehr. "Ich hoffe nur,
dass nicht wahllos irgendwelche Bäume gepflanzt werden, sondern dass
die jungen Setzlinge gut auf die Bedingungen des jeweiligen Standorts
abgestimmt sind. Damit die Bäume eine reelle Anwachschance haben,
sollten sie auch gute 'Klimabäume' sein. D.h. die Bäume sollten mit
den lokalen Folgen des Klimawandels gut klarkommen. Sie müssen
Trockenheit, Hitze, generelle Wetterextreme aushalten und auch durch
den Klimawandel eingeschleppte Krankheiten und Schädlinge überstehen
können."

Vor allem für - im Platz meist begrenzte - Privatgärten sind
gründliche Überlegungen vorab und eine sorgfältige Auswahl des
passenden Baumes unabdingbar. Extremstandorte sind in Privatgärten
zwar eher selten, aber auch hier sind die Folgen der Klimaveränderung
spürbar und wirken sich auf alle Pflanzen aus. Andere Arten als
bisher werden Einzug halten (müssen): Stieleichen z.B. kommen an zu
trockenen Standorten nicht gut zurecht. Einige Pflanzen, wie die
Kugelesche, werden dagegen möglicherweise ein Comeback erleben. Seit
langem schon sind Wissenschaftler und Fachleute der Baumschulen damit
beschäftigt, Sorten zu suchen, die auch in Zukunft gut für
Privatgärten geeignet sind. Dabei muss auch die Frage der heimischen
Pflanzen neu bewertet werden. Nicht alle der ursprünglich hier
vorkommenden Sorten können sich schnell genug an die veränderten
Klimabedingungen anpassen. Ihre Lebensräume werden sich daher in den
nächsten Jahrzehnten vermutlich verschieben.

Im Garten, vor allem wenn sich der Garten mitten in der Stadt
befindet, muss ein einheimischer Baum nicht unbedingt die beste Wahl
sein. Für die Auswahl der Pflanzen ist es wichtig, neben den
Besonderheiten des einzelnen Gewächses auch mehr und mehr auf
regionale Unterschiede zu achten. Eine deutschlandweite Betrachtung
ist hier unmöglich, da es so viele verschiedene Standorte mit den
unterschiedlichsten Bedingungen gibt. Ein gutes Beispiel dafür ist
Liquidambar - der Amberbaum mit einer prachtvollen Herbstfärbung.
Ursprünglich in Nordamerika beheimatet, ist er inzwischen auch in
Europa zuhause. Er liefert wertvolles Holz, kommt mit wärmeren
Temperaturen, Trockenheit und auch Überflutungen gut zurecht und
bietet einheimischen Insekten viel Nahrung. Im Gebiet rund um Köln
ist der Amberbaum ein wunderbarer und sehr gesunder Baum, der wenige
Ansprüche an seinen Standort stellt. Am Alpenrand hingegen sollte der
Liquidambar nicht gepflanzt werden, da er erst spät das Laub abwirft.
Bei dem häufig auftretenden frühen Schneefall im Süden Deutschlands
brechen die Äste (oft) reihenweise ab, da sie die schwere Last nicht
mehr tragen können.

"Gerade wenn Sie einen Baum pflanzen, an dem Sie lange Freude
haben wollen, sollten Sie vorher unbedingt mit Fachleuten sprechen."
rät Gärtnermeister Oliver Fink. "Diese kennen die neuesten
Forschungsergebnisse und wissen in der Regel ganz genau, welcher Baum
dem Klimawandel trotzt. Auch kennen sie sich bestens mit den
örtlichen Wetter- und Bodenbedingungen aus. Sich einfach einen Baum
aus dem Katalog auszusuchen, funktioniert in der Regel nicht."



Pressekontakt:
Kerstin Kuchmetzki
Referentin für
Verbandskommunikation
Tel.: 030-240 86 99-24
kuchmetzki@gruen-ist-leben.de
www.gruen-ist-leben.de

Original-Content von: Bund deutscher Baumschulen (BdB) e.V., übermittelt durch news aktuell


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