Westdeutsche Zeitung: Zucker, die neue Zigarette
Geschrieben am 07-10-2019 |
Düsseldorf (ots) - Von Rolf Eckers
Knuspermüsli und ein Frucht-Joghurt zum Frühstück. Das klingt
gesund, ist es aber nicht. Kaum jemand weiß, dass in Joghurt oder
Müsli bis zu elf Würfel Zucker stecken, pro Portion. Weltweit wächst
die Zahl der Menschen, die an Übergewicht und Diabetes leiden,
darunter sind viele Kinder. Mit Süßstoff lassen sich prima Geschäfte
machen, deshalb sieht die Lebensmittel- und Getränkeindustrie keinen
Grund, darauf zu verzichten. Zucker ist ein billiger Inhaltsstoff und
wichtiger Geschmacksverstärker. Aber Zucker ist eben auch ein
Gesundheitsrisiko.
Wenn der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte eine
Zuckersteuer fordert, liegt er also richtig. In vielen Ländern hat
sich dieses Mittel bereits bewährt, die Lust auf Süßes lässt sich
über den Preis erheblich mindern. Beim Rauchen oder den
Schnapsmischgetränken sind die Erfahrungen auch hierzulande positiv:
Der Konsum von Zigaretten oder Alkopops ist auch deshalb massiv
gesunken, weil der Staat mit Hilfe höherer Steuern eingegriffen hat.
Warum sollte das beim Zucker nicht funktionieren? Anders als
fragwürdige wissenschaftliche Studien glauben machen möchten, ist der
Süßstoff nämlich alles andere als harmlos.
Gefordert ist Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU). Bei der
Kennzeichnung von Fertigprodukten hat sie sich als lernfähig erwiesen
und die Tür für Nutri-Score geöffnet. Bald wird es auf vielen
Verpackungen eine gut sichtbare Ampel geben, die den Verbrauchern
hilft, Lebensmittel zu bewerten. Das schafft Transparenz. Gerade in
Fertigprodukten ist der Anteil versteckter Süßmacher oft sehr hoch -
auch dort, wo Konsumenten ihn nicht vermuten würden, etwa in
Tütensuppen, Pizza oder Soßen. Leider ist die Kennzeichnung
freiwillig, aber erste Produkte sind schon im Regal und üben damit
Druck auf die Konkurrenz aus. Eine Zuckersteuer wäre ein weiterer
Schritt auf dem Weg zu einer gesünderen Ernährung.
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