Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Rücktritt des Landrates des Kreises Hameln-Pyrmont
Geschrieben am 11-10-2019 |
Bielefeld (ots) - Politiker und Funktionäre müssen sich in
Deutschland viel gefallen lassen. In Zeiten des Internets noch mehr
als früher. Tjark Bartels, der Landrat von Hameln-Pyrmont, weiß das
aus eigener Erfahrung. Der SPD-Politiker, dessen Behörde im
Missbrauchsfall Lügde nachweislich versagte, wurde über lange Zeit
im Netz beschimpft. Jetzt hat der an Burn-Out erkrankte Bartels den
Schlussstrich gezogen. Er kündigte seinen Rücktritt an.
Ähnliche Erfahrungen mit Hass im Netz haben mittlerweile viele
Politiker und Funktionäre gemacht. In Facebook-Postings, Kommentaren
auf Internetseiten oder E-Mails wird der Schmutzkübel ausgeschüttet.
Einfach und anonym abgesetzt, zeigt der dumpfe Hass bei den
Empfängern schnell Wirkung - und führt wie bei Tjark Bartels sogar zu
einer schweren Erkrankung.
Forderungen nach mehr Anstand im Netz reichen nicht aus, um die
Hasser zu beeindrucken. Auf die digitale Verrohung muss stark
reagiert werden - mit den Mitteln der Justiz. Das Strafgesetzbuch
sieht für Beleidigung, üble Nachrede oder Verleumdung im härtesten
Fall sogar Freiheitsstrafen vor. Die Gesetze sind da. Jetzt müssen
sie angewendet werden.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
CVD Andreas Kolesch
Telefon: 0521 585-261
a_kolesch@westfalen-blatt.de
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell
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