Fall Miri: Gesetze werden nur lückenhaft vollzogen
Geschrieben am 12-11-2019 |
Frankfurt (ots) - "Auch wenn der Fall Miri ein Extremfall ist und es sich um
Clan-Kriminalität handelt, verdeutlich er doch geradezu klassisch, dass Gesetze
erkennbar nur lückenhaft vollzogen werden", sagt dbb Landesbundvorsitzender
Heini Schmitt. Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass ein durchaus nennenswerter
Teil der mühsam abgeschobenen Personen zum Teil nach kurzer Zeit wieder bei uns
ist.
Im öffentlichen Dienst bindet diese kleine Personengruppe jedoch
überproportional viele der ohnehin knapp bemessenen Personalressourcen. "Ein
funktionierender Rechtsstaat sollte alles Mögliche tun, um die vorhandenen
Gesetze zu vollziehen", sagt Schmitt. Stattdessen müssen sich Beschäftigte in
den Jugendämtern, den Kommunen, beim Justizvollzug, bei der Polizei, den
Ausländerbehörden oder der Justiz mehrfach um dieselben Menschen kümmern, die
hier eigentlich gar nicht bleiben dürften. Leidtragende sind dann andere, die
tatsächlich dringend staatlicher Hilfe bedürfen.
"Die Ressourcen sollten für alles vorgehalten werden, was gesetzlich vorgesehen
ist, aber nicht für Dinge, die nicht vorgesehen sind. Dafür sind die
Beschäftigten und die Steuermittel nicht da", sagt Schmitt.
Das sorgt auf der einen Seite für Frustration beim Personal des öffentlichen
Dienstes. "Andererseits führt das auch zu einem erheblichen Vertrauensverlust
oder Öffentlichkeit in die staatlichen Institutionen." Zudem sorgen solche
dreisten Negativbeispiele dafür, Asylbewerber, die sehr wohl ein berechtigtes
Anliegen haben, in Verruf zu bringen.
Der Clanchef Ibrahim Miri hatte bei der Bremer Außenstelle des Bamf einen
Asylantrag gestellt. Er war im Sommer in den Libanon abgeschoben worden und
kehrte laut Medienberichten mit Hilfe von Schleppern nach Deutschland zurück.
Miri gab an, im Libanon bestehe für ihn Lebensgefahr. Der Antrag wurde von der
zuständigen Behörde als unbegründet abgelehnt. Der zuständige
Bundesinnenminister Horst Seehofer hatte daraufhin laut Medienberichten einen
Gesetzentwurf für diese Woche angekündigt. Miri kündigte an, gegen die Ablehnung
klagen zu wollen.
Der dbb Landesverband Hessen ist der Dachverband von 39 Mitgliedsgewerkschaften
mit rd. 44.000 Mitgliedern mit Sitz in Frankfurt. Mit über 1,3 Millionen
Mitgliedern bundesweit ist der DBB - nach dem Deutschen Gewerkschaftsbund - der
zweitgrößte gewerkschaftliche Dachverband in Deutschland.
Pressekontakt:
Andreas Nöthen
Pressesprecher
0170 7335511
presse@dbbhessen.de
Original-Content von: dbb Hessen beamtenbund und tarifunion, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
710067
weitere Artikel:
- Südsudan: Friedensprozess darf nicht scheitern Freiburg (ots) - Caritas appelliert an die internationale Gemeinschaft und die
Konfliktparteien, klar am Friedensprozess festzuhalten und ihn weiter zu
unterstützen.
Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, appelliert
eindringlich an Regierung und Opposition des Südsudan, am Friedensabkommen
festzuhalten. Der Friedensvertrag läuft am 12. November aus, wenn wesentliche
Vereinbarungen nicht umgesetzt werden. "Um das junge Land vor dem Rückfall in
die Gewaltspirale zu bewahren, sollte die internationale Gemeinschaft mehr...
- Bund fordert bis zu 6.000 Medizinstudienplätze zusätzlich pro Jahr / Länder wollen finanzielle Beteiligung / "Report Mainz" am 12.11.2019, 21:45 Uhr im Ersten Mainz (ots) - Der Parlamentarische Staatssekretär beim
Bundesgesundheitsministerium Dr. Thomas Gebhart fordert die Bundesländer auf,
5.000 bis 6.000 zusätzliche Medizinstudienplätze zu schaffen. Er beruft sich
dabei auf aktuelle Berechnungen aus dem Bundesgesundheitsministerium (BGM). Um
den jetzigen Stand der medizinischen Versorgung in Deutschland aufrecht zu
erhalten, benötige man pro Jahr rund 15.000 Absolventinnen und Absolventen.
Aktuell gibt es bundesweit rund 10.000 Studienplätze pro Jahr.
Bedarfsanalyse des Zentralinstituts mehr...
- NOZ: Justizministerin: IS-Rückkehrer werden nicht zum Sicherheitsrisiko Osnabrück (ots) - Justizministerin: IS-Rückkehrer werden nicht zum
Sicherheitsrisiko
Lambrecht weist türkische Blockade-Vorwürfe zurück: Nehmen selbstverständlich
deutsche Staatsangehörige auf - "Nicht in jedem Fall IS-Bezug"
Osnabrück. Bundesjustizministerin Christine Lambrecht (SPD) ist Befürchtungen
entgegengetreten, die von der Türkei nach Deutschland abgeschobenen Anhänger der
Terror-Miliz "Islamischer Staat" würden zur Bedrohung hierzulande. "Wir sorgen
dafür, dass IS-Rückkehrer nicht zu einem Sicherheitsrisiko werden. Polizei mehr...
- "Ursachen für fehlende Sicherstellung in der Pflege zu Hause aufgedeckt" / bpa-Präsident Bernd Meurer begrüßt den Vorstoß des Pflegebevollmächtigten zur Refinanzierung Berlin (ots) - Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa)
begrüßt den Vorstoß des Pflegebevollmächtigten der Bundesregierung, die Ursachen
der fehlenden Sicherstellung der ambulanten Pflege anzugehen und die Abwanderung
der Plegekräfte in den Krankenhausbereich zu stoppen. Dringender Handlungsbedarf
besteht demnach darin, Verhandlungen auf Augenhöhe mit den Kassen zu
ermöglichen, damit höhere Löhne für die Pflegekräfte zukünftig ausreichend
refinanziert werden.
bpa-Präsident Bernd Meurer: "Endlich redet die Politik mehr...
- Gesetzesentwurf der Bundesregierung zu Kohleausstieg und Erneuerbaren sägt die Energiewende ab Berlin (ots) - Zum heute an die Öffentlichkeit gelangten Referentenentwurf des
Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie für ein Gesetz zum Kohleausstieg
und zur Änderung weiterer Gesetze, wie des Baugesetzbuchs und des
Erneuerbaren-Energien-Gesetzes (EEG), nimmt Sascha Müller-Kraenner,
Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe (DUH), Stellung:
"Mit seinem Gesetzentwurf zum Kohleausstieg und zu Baubeschränkungen für
Windkraftanlagen schwingt Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier die
Abrissbirne gegen die Energiewende. mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|