Bayerische Wirtschaft im Abschwung, Industrie in der Rezession, Unsicherheit in anderen Branchen - Hatz: "Verringern unsere BIP-Prognose für 2019 auf 0,7 Prozent"
Geschrieben am 18-11-2019 |
München (ots) - "Die bayerische Wirtschaft befindet sich im Abschwung, unsere
Industrie steckt in einer echten Rezession. Die davon ausgehenden Signale führen
auch in anderen Branchen zu Unsicherheiten. Für 2019 reduzieren wir deshalb
unsere Prognose erneut und gehen nun von einem BIP-Wachstum in Bayern von 0,7
Prozent aus", erklärte Wolfram Hatz, Präsident der vbw - Vereinigung der
Bayerischen Wirtschaft e. V., bei der Vorstellung des aktuellen vbw Index.
Der vbw Index der Bayerischen Wirtschaft ist zum dritten Mal in Folge deutlich
gesunken: Aktuell liegt dieser bei 99 Punkten, das sind 21 Punkte weniger als
vor einem halben Jahr, das ist der niedrigste Stand seit neuneinhalb Jahren.
Sowohl die Wachstum-Indizes als auch die Beschäftigungs-Indizes sind signifikant
gesunken: Der Lage-Index Wachstum fiel um 20 auf 112 Punkte, der Prognose-Index
Wachstum ging um 25 Punkte zurück auf 81 Punkte. Der Lage-Index Beschäftigung
fiel um 16 auf 117 Punkte, während der Prognose-Index Beschäftigung um 24 auf
nur noch 87 Punkte zurückging. "Der andauernde konjunkturelle Abschwung
hinterlässt inzwischen auch auf dem Arbeitsmarkt seine Spuren. Eine Besserung
ist nicht in Sicht, vielmehr müssen wir uns auf weiterhin schwierige Zeiten in
der Wirtschaft einstellen", erläuterte Hatz.
Die Gründe für den Abschwung sind vielfältig. "Unsere bayerische Industrie ist
besonders durch das schwache außenwirtschaftliche Umfeld betroffen. So stagniert
der Welthandel durch geopolitische Spannungen und verschiedene Handelskonflikte.
Hinzu kommt der Brexit. In der Folge gehen die bayerischen Exporte zurück. Die
daraus resultierende Unsicherheit wirkt sich wiederum negativ auf die
Investitionsneigungen der Unternehmen aus und steigert die Skepsis in
nicht-industriellen Wirtschaftsbereichen", so Hatz. Die Lage wird zudem durch
die strukturellen Herausforderungen in der Industrie erschwert.
Vor diesem Hintergrund fordert der vbw Präsident von der Politik ein
Wachstumsprogramm. "Wir müssen dringend die Unternehmenssteuerlast senken, um im
internationalen Vergleich wieder an Wettbewerbsfähigkeit zu gewinnen. Wir
brauchen ohne Wenn und Aber eine Komplett-Abschaffung des Solidaritätszuschlages
zur Entlastung aller Beschäftigten und Unternehmen. Mit einer degressiven
Abschreibung auf Investitionsgüter müssen wir zudem Impulse für Investitionen
schaffen, zum Beispiel in die digitale Infrastruktur." Für ein Wachstumsprogramm
sind nach den Worten des vbw Präsidenten unter anderem auch die Beschleunigung
von Planungsverfahren bei Infrastrukturprojekten sowie die Senkung der
Energiepreise notwendig.
"Zu einem Wachstumsprogramm gehört außerdem, wieder für ein deutlich besseres
Bild von Unternehmen und von Unternehmern zu sorgen. Es scheint derzeit chic zu
sein, Wirtschaft und Industrie als die Verursacher der Probleme zu brandmarken.
Im Gegenteil: Die Wirtschaft, die Industrie sind die Problemlöser", sagte Hatz.
Mit Blick auf die kommende Tarifrunde in der Metall- und Elektroindustrie sieht
der vbw Präsident die Tarifparteien in der Pflicht, denn seit Jahren steigen die
Entgelte schneller als die Produktivität. "Es gilt wieder zu einer
produktivitätsorientierten Lohnpolitik zurückzukehren und zugleich mehr
betriebliche Flexibilität zu vereinbaren", so Hatz.
Übersicht Entwicklung vbw Index:
02/2019 01/2019 02/2018 01/2018
vbw Index gesamt: 99 120 135 145
Lage-Index Wachstum: 112 132 157 161
Prognose-Index Wachstum: 81 106 124 137
Lage-Index Beschäftigung: 117 133 139 143
Prognose-Index Beschäftigung: 87 111 121 137
Pressekontakt:
Kontakt: Robert Seidl, Tel. 089-551 78-203, E-Mail:
robert.seidl@ibw-bayern.de
Original-Content von: IBW Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft, übermittelt durch news aktuell
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