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Venture Capital-Markt in Deutschland: Geschäftsklima sinkt trotz erneut besserer Geschäftslage

Geschrieben am 28-11-2019

Frankfurt (ots) -

- Geschäftserwartungen wieder deutlich pessimistischer
- Bewertung der Dealflowqualität rutscht stark ab
- Positiv: Fundraisingklima nimmt Anlauf auf Bestmarke

Das Geschäftsklima auf dem deutschen Venture Capital-Markt kühlt im 3. Quartal
wieder etwas ab. Der Geschäftsklimaindex sinkt um 6,1 Zähler auf 16,8
Saldenpunkte. Zwar bewerten die VC-Investoren ihre aktuelle Geschäftslage erneut
besser (+2,7 auf 26,5 Saldenpunkte), allerdings kehrt der Pessimismus mit Blick
auf die nächsten 6 Monate zurück - der Indikator für die Geschäftserwartung
fällt kräftig auf 7,1 Saldenpunkte (-14,8).

Positive Signale sendet das Fundraisingklima, das nach einem schwächeren zweiten
Quartal einen neuen Anlauf auf seine bisherige Bestmarke nimmt. Auch die
Bewertung der Abschreibungssituation und des Innovationsklimas entwickeln sich
positiv. Das Exitklima, das sich von seinem Einbruch im ersten Quartal über den
Sommer erst wieder erholt hatte, stürzt hingegen erneut ab und liegt erstmals
seit Anfang 2014 wieder knapp im Negativbereich. Taktgeber ist hier das
IPO-Klima, das sich wohl aufgrund unerfüllter Erwartungen in große
Start-up-Börsengänge in den USA in den vergangenen Monaten massiv
verschlechterte.

Unterschiedliche Entwicklungen gibt es bezüglich des Dealflowklimas, das sich im
zweiten Quartal insgesamt etwas eintrübte. Zwar zieht die Beurteilung der Höhe
des VC-Dealflows wieder etwas an, die Zufriedenheit mit dessen Qualität rutscht
aber massiv ab. Möglicherweise hängt dies mit als überzogen empfundenen
Einstiegsbewertungen kapitalsuchender Gründer zusammen. So stürzt die
Beurteilung der Einstiegspreise auf einen neuen Tiefpunkt ab. Die starke Dynamik
bei den Bewertungen der Geschäftserwartungen, der Dealflowqualität sowie den
Einstiegspreisen im dritten Quartal wurde vermutlich durch die Vorkommnisse bei
WeWork in den USA ausgelöst, denen eine Diskussion um die Bewertung und Qualität
von Start-ups folgte.

"Für die Entwicklung des Geschäftsklimas auf dem deutschen Venture Capital-Markt
gibt es aktuell keine klare Tendenz", sagt Dr. Georg Metzger von KfW Research.
"In welche Richtung die Marktstimmung letztlich dreht, wird vermutlich davon
abhängen, wie der Markt den Schock durch die Ereignisse um WeWork verdaut."

"Die stabil positive Stimmungslage und die starke Nachfrage nach Wagniskapital
dürften die Grundlage für ein weiteres starkes Venture Capital-Jahr sein.
Venture Capital steht als Wunschfinanzierung bei einer wachsenden Zahl
ambitionierter Gründer an erster Stelle. Für die VCs bedeutet dies, aus der
Vielzahl von Beteiligungsanfragen die relevanten und attraktivsten zu
identifizieren", ergänzt Ulrike Hinrichs, geschäftsführendes
BVK-Vorstandsmitglied, zum Thema Dealflow.

Die KfW berechnet das German Venture Capital Barometer zusammen mit dem
Bundesverband deutscher Kapitalgesellschaften e. V. (BVK) exklusiv für das
Handelsblatt. Ausführliche Analysen mit Datentabellen und Grafiken zur
Entwicklung des Geschäftsklimas im Venture Capital- und Later Stage-Segments
sind unter www.kfw.de/gpeb abrufbar.

Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstr. 5 - 9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM), Wolfram Schweickhardt
Tel. +49 (0)69 7431 1778, Fax: +49 (0)69 7431 3266,
E-Mail: Wolfram.schweickhardt@kfw.de, Internet: www.kfw.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/41193/4452845
OTS: KfW

Original-Content von: KfW, übermittelt durch news aktuell


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