IMK: Bundesweiter Abschiebestopp nach Afghanistan ist überfällig / Angst vor Abschiebungen trifft Hunderttausende
Geschrieben am 03-12-2019 |
Frankfurt/Main (ots) - Die Frankfurter Hilfs- und Menschenrechtsorganisation
medico international fordert anlässlich der Innenministerkonferenz (IMK) einen
bundesweiten Abschiebestopp nach Afghanistan. Dieser Schritt sei "längst
überfällig", so Ramona Lenz, Referentin für Flucht und Migration.
"Afghanistan ist nicht sicher. Dass die Innenminister zum Teil immer noch das
Gegenteil behaupten, hat nichts mit der Realität zu tun. Es geht ihnen darum,
die Abschottungs- und Abschiebepolitik aufrechtzuerhalten, ohne Rücksicht auf
Verluste. An der Situation in Afghanistan ändert das aber nichts: Der Global
Peace Index bezeichnete Afghanistan Mitte 2019 noch vor Syrien und Jemen als das
am wenigsten friedliche Land der Welt. Täglich kommt es dort zu Anschlägen."
Die Situation nach Abschiebungen ist dramatisch. Vergangene Woche hatte medico
international gemeinsam mit der afghanischen Menschenrechtsorganisation AHRDO
ein Gutachten zur Situation von Afghanen vorgestellt, die abgeschoben oder im
Rahmen staatlicher Programme nach Afghanistan zurückgekehrt sind. Von den
befragten Personen hat keine einzige von Integrationsprogrammen profitiert. Nach
der Rückkehr ist ihre Sicherheitslage dramatischer als zuvor, über die Hälfte
der Befragten war nicht in der Lage oder fühlte sich nicht sicher genug, in ihre
Heimatorte zurückzukehren. Über 80% der Befragten gaben an, aufgrund ihrer
Flucht stark verschuldet zu sein, ebenfalls über 80% der Befragten sind
arbeitslos. Die Situation von Abgeschobenen und "freiwilligen" Rückkehrern ist
dabei gleichermaßen desolat.
"Menschen in das instabile Land abzuschieben, ist nicht nur für diese selbst
eine Katastrophe. Der ständige Abschiebe- und Rückkehrdruck erschwert das
Ankommen aller hierzulande lebenden Afghanen erheblich. Unter ihnen geht die
Angst um. Das muss ein Ende haben: Wir fordern die Innenminister auf, einen
langfristigen bundesweiten Abschiebestopp zu beschließen", so Lenz.
Studie:
https://www.medico.de/afghanistan-studie-17582/
Pressekontakt:
Ramona Lenz, Referentin Flucht und Migration
lenz@medico.de
+49 (0)69-944 38-23
+49 (0)163-25 62 185
Mario Neumann, Pressereferent
neumann@medico.de
+49 (0)69-944 38-58
+49 (0)179-88 78 538
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/14079/4457089
OTS: medico international
Original-Content von: medico international, übermittelt durch news aktuell
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