Kommentar: Höchste Zeit für Klinik-Schließungen // von Antje Höning
Geschrieben am 27-12-2019 |
Düsseldorf (ots) - Der Aufschrei ist groß: In vielen Kliniken fehlen
Pflegekräfte und Ärzte. Dabei sind die Personalmindestvorgaben nicht Ursache der
Misere, sie legen diese nur offen. Früher wurden unterbesetzte Stationen
geduldet und ignoriert, heute müssen sie geschlossen werden. Gut so. Das ist
gesünder für Patienten und zeigt ihnen auch, wie schlecht die deutsche
Krankenhaus-Politik ist. Die Krise hat sich über Jahre aufgebaut, und sie hat
viele Väter - Politiker in Bund, Ländern und Kommunen sowie die Klinikmanager
selbst.
In Deutschland sind die Länder für die Sachinvestitionen zuständig und haben,
auch in NRW, über Jahre ihre Hausaufgaben nicht gemacht. Milliarden fehlen. Für
marode Bettenhäuser, Viel-Bett-Zimmer und schlecht ausgerüstete OP-Säle können
sich Bürger bei ihren Landesregierungen "bedanken". Die Bundespolitik scheut
seit Jahren vor der grundlegenden Krankenhaus-Reform zurück. Gewiss: Seit
Kliniken über Fallpauschalen statt über Verweildauer der Patienten bezahlt
werden, sagt die Bettenzahl weniger aus. Klar ist aber auch, dass Deutschland zu
viele Kliniken hat. Wenn die Politik endlich den Mut hätte, unrentable Häuser zu
schließen, wäre das ein Gewinn für alle: Gelder und Personal würden
konzentriert, Patienten würden nur noch in Kliniken mit viel Routine behandelt.
Doch dagegen wehren sich Kliniken Hand in Hand mit ihren Kommunalpolitikern seit
Jahren. Die Krankenhäuser sollten das Jammern ohnehin besser unterlassen: Wer
Ärzte und Pflegekräfte halten will, muss ihnen faire Arbeitsbedingungen bieten.
Dabei geht es nicht nur ums Geld, sondern auch um Flexibilität und
Familienfreundlichkeit. In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit konnten sich die
Kliniken viel erlauben. Jetzt sitzen die Fachkräfte am längeren Hebel. Ein Grund
mehr, die Kliniklandschaft endlich zu stutzen.
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Redaktion
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