(Registrieren)

Klimawandel in Afrika: Neue Dimension der Bedrohung / SOS-Kinderdörfer warnen vor Folgen für Kinder (FOTO)

Geschrieben am 02-01-2020

Kigali (ots) - Der Klimawandel wird nach Angaben der SOS-Kinderdörfer in den
nächsten Jahrzehnten das Leben von Millionen von Kindern in Afrika bedrohen -
obwohl der Kontinent lediglich 4 Prozent der weltweiten Emission verursacht.
Extremwetterphänomene wie Überschwemmungen, Stürme oder Trockenheit hätten ein
nie dagewesenes Ausmaß erreicht. Seit 1970 sei Afrika von über 2000
Naturkatastrophen heimgesucht worden, der Klimawandel habe entscheidenden Anteil
daran. "Wir haben so etwas noch nie erlebt!", sagt Ayele Sebaro,
SOS-Nothilfekoordinator aus Äthiopien. Allein sieben der zehn am meisten
bedrohten Länder lägen in Afrika.

Massiv verstärkt werde der negative Effekt des Klimawandels durch das hohe
Bevölkerungswachstum: Nach Prognosen verdopple sich die Einwohnerzahl Afrikas
bis zum Jahr 2050. "Wenn sich die Situation so zuspitzt, wie es momentan
aussieht, verlieren unzählige Kinder und Familien nicht nur ihre
Lebensgrundlage: Sie verlieren ihr Leben", sagt Liberal Seburikoko, Leiter der
Hilfsorganisation in Ruanda.

Was auf die Menschen in Afrika zukommt:

- Der Zugang zu Wasser wird immer knapper. Nach Angaben der
Vereinten Nationen wird dies in Afrika die Hauptursache für
Konflikte und Kriege in den nächsten 25 Jahren werden.

- Krankheiten wie Malaria, die besonders für Kinder gefährlich
sind, werden sich weiter ausbreiten. Man rechnet damit, dass die
Malaria-Mücke in Zukunft auch in Höhen von über 2000 Metern
überlebensfähig sein wird.

- Durch die zunehmenden Überschwemmungen wird es außerdem vermehrt
zu Cholera und lebensbedrohlichen Durchfallerkrankungen kommen.
"Cholera kann Kinder innerhalb weniger Stunden töten", sagt
Simiao Mahumana, Leiter der Hilfsorganisation in Mosambik, der
mit seinem Team im März 2019 intensiv Nothilfe geleistet hat,
nachdem der Zyklon Idai das Land verwüstet hatte. Dabei starben
783 Menschen und mindestens 600 000 verloren ihr Zuhause.

- Am meisten vom Klimawandel bedroht sind aufgrund ihrer hohen
Abhängigkeit von wasserintensiver Landwirtschaft und der großen
Armut die Länder südlich der Sahara. In Sambia, Simbabwe und
Angola rechnen die SOS-Kinderdörfer mit den höchsten
Ernteausfällen. Im schlimmsten Fall könnten die Einnahmen bis
2100 um 90 Prozent zurückgehen. Hoch bedrohlich ist die
Situation schon jetzt: In Simbabwe leiden aktuell 3,5 Millionen
Menschen aufgrund von Ernteausfällen in Folge von Dürre an
Lebensmittelknappheit, darunter 1,4 Millionen Jungen und
Mädchen. "Ohne intensive humanitäre Unterstützung sind vor allem
die Kinder vom Hungertod bedroht", sagt Addmore Makunura, Leiter
der Organisation in Simbabwe.

- Laut den SOS-Kinderdörfern ist zu befürchten, dass ganz Afrika,
wenn die Klimaerwärmung fortschreitet, den Getreideanbau
einstellen muss.

- In Äthiopien ist der Kaffeeanbau bedroht, der das
wirtschaftliche Rückgrat des Landes bildet. Bis zum Jahr 2100
könnten 60 Prozent der Anbaugebiete durch die Klimaveränderung
wegfallen - mit Auswirkungen für 15 Millionen Landwirte.

- Auch zahlreiche Küstenstädte werden durch den ansteigenden
Meeresspiegel verschwinden. So könnten laut den
SOS-Kinderdörfern große Teile der Stadt Lagos in Nigeria bis
2050 im Meer versinken. Hier leben 24 Millionen Einwohner.

Liberal Seburikoko, Leiter SOS Ruanda, sagt: "Wenn man mit eigenen Augen sieht,
welche Auswirkungen der Klimawandel hat, ist es wirklich furchterregend, dass
das weltweite Interesse, hier mit allen Maßnahmen gegenzusteuern, so gering
ist."

Quellen: UN, Weltklimarat IPCC, WHO

Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:

Boris Breyer
Stellvertretender Pressesprecher
SOS-Kinderdörfer weltweit
Tel.: 089/179 14-287
E-Mail: boris.breyer@sos-kd.org
www.sos-kinderdoerfer.de

Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/1658/4481546
OTS: SOS-Kinderdörfer weltweit

Original-Content von: SOS-Kinderdörfer weltweit, übermittelt durch news aktuell


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

716242

weitere Artikel:
  • Kommunen machen sich für höhere Parkgebühren und City-Maut stark Saarbrücken (ots) - Der Deutsche Städtetag macht sich für eine Verteuerung des Anwohnerparkens stark. Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy sagte der "Saarbrücker Zeitung" (Donnerstag): "Ein Bewohnerparkausweis für ein Jahr darf heute nicht mehr als 30 Euro kosten. Das deckt oft noch nicht einmal den Verwaltungsaufwand der Städte für Schilder und die Ausweise." Öffentlicher Raum sei knapp, er habe seinen Wert. "Die Städte müssen dem einen Preis geben können. Hier sollte ein Rahmen von 20 bis 200 Euro möglich sein", erklärte Dedy. Die mehr...

  • Familienkasse zahlt für 300.000 Kinder mehr Düsseldorf (ots) - Die Zahl der mit Kindergeld unterstützten Jungen und Mädchen ist im vergangenen Jahr um knapp 300.000 auf nunmehr über 15,7 Millionen gestiegen. Das berichtet die Düsseldorfer "Rheinische Post" (Donnerstag) unter Berufung auf jüngste Statistiken der Familienkasse der Bundesagentur für Arbeit. Im November wendete die Kasse für alle fast 35,5 Milliarden Euro auf. Die Zahl der kindergeldberechtigten Elternteile näherte sich der Schwelle von 9,5 Millionen. Im Jahr 2018 hatte die Familienkasse erstmals für mehr als 15 mehr...

  • Rehberg erteilt SPD-Forderung nach Investitionen auf Pump eine Absage Düsseldorf (ots) - Eckhardt Rehberg (CDU), Haushaltsexperte der Unionsfraktion, hat den Forderungen von SPD und Deutschem Gewerkschaftsbund nach notfalls kreditfinanzierten Milliardeninvestitionen eine Absage erteilt. "Es bleibt dabei, was im Koalitionsvertrag vereinbart wurde: keine neuen Schulden und keine Lockerung oder Umgehung der Schuldenbremse", sagte Rehberg der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag). Er halte die Debatte um die schwarze Null für "absurd". Es brauche keine Schulden, um die Vorhaben zu finanzieren. "Wir mehr...

  • Bayernpartei: Windbürgergeld und Einschränkung des Rechtsweges wird die vermurkste "Energiewende" nicht retten München (ots) - Mit immer verzweifelteren Maßnahmen versuchen die Regierungsparteien die mit großem Pathos ausgerufene aber seitdem völlig vermurkste "Energiewende" irgendwie zu retten. Der neueste Vorschlag aus der SPD sieht ein "Windbürgergeld" vor, zudem sollen die Klagemöglichkeiten für Anlieger von geplanten Windparks massiv eingeschränkt werden. Das "Windbürgergeld" soll an Anlieger von Windkraftanlagen bezahlt werden, um Widerstand dagegen zu verhindern bzw. abzuschwächen. Nach Ansicht der Bayernpartei ist dies ein völlig ungeeignetes mehr...

  • Grüne stützen SPD-Pläne für "Windbürgergeld" Osnabrück (ots) - Hofreiter lobt Miersch-Vorstoß - Fraktionschef: "Zwei Prozent der Fläche insgesamt für Windkraft verfügbar machen" Osnabrück. Die Grünen stützen die SPD-Pläne für ein "Windbürgergeld", um mehr Akzeptanz für die Windkraft zu schaffen: "Die Windbranche braucht politischen Rückenwind. Es ist gut, dass die SPD sich nicht länger an kontraproduktive Ideen wie eine Grundsteuer Wind klammert und stattdessen unserem Vorschlag nach einer Windprämie für Anwohnerinnen und Anwohner folgt", sagte Grünen-Bundestagsfraktionschef mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht