Kommentar / Siemens muss zu seinen Verpflichtungen stehen = Von Henning Rasche
Geschrieben am 13-01-2020 |
Düsseldorf (ots) - Die Feuer in Australien sind eine Katastrophe. Eine riesige
Fläche Natur ist zerstört, nach Schätzungen sind eine Milliarde Tiere verletzt
oder gestorben, mindestens 27 Menschen wurden getötet. Die Menschen hätten
längst wissen können, welche Bedrohung der Klimawandel für die Existenz des
Planeten bedeutet. Spätestens jetzt gibt es keine Ausreden mehr, da haben die
Klimaaktivisten von "Fridays for Future" schon ganz recht. Ihr Protest gegen
Siemens ist folgerichtig: Australien gehe es schlecht genug, da sei das letzte,
was das Land brauche, ein Kohlebergwerk. Das stimmt. Trotz der scharfen Proteste
will Siemens sich weiterhin an dem Projekt beteiligen. Die deutsche Frontfrau
von "Fridays for Future", Luisa Neubauer, hält das für eine "historische
Fehlentscheidung". Das stimmt nicht.
Der indische Konzern Adani will in Australien eines der größten Kohlebergwerke
der Welt bauen. Siemens soll dafür Signaltechnik für Züge liefern. Es ist also
nicht so, dass Vorstandschef Joe Kaeser persönlich das Great Barrier Reef in die
Luft jagt. Dennoch tragen Unternehmen Verantwortung. Der Verweis auf
Arbeitsplätze und Aktienkurse liefert ihnen keinen Persilschein für
Schmutzeleien. Der Druck auf Konzerne, nachhaltig zu handeln, wird in den
nächsten Monaten weiter steigen. Gut so. Siemens aber muss auch darauf achten,
ein verlässlicher Partner zu sein. Ein Konzern dieser Größe kann sich nicht den
Ruf leisten, bei Gegenprotesten die Vertragstreue aufzugeben. Siemens' Fehler
liegt in der Vergangenheit. Das Unternehmen, das sich um ein grünes Image
bemüht, hätte sich besser nicht an dem australischen Bergwerk beteiligt. Das hat
auch Kaeser erkannt. Dass Siemens nun zu seinen Verpflichtungen steht, ist
konsequent - und keine "historische Fehlentscheidung". Bei der nächsten
Entscheidung sollte Kaeser besser vorher nachdenken.
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