Noch mehr Multi in Berlin / Kommentar von Susanne Leinemann zu Kitas
Geschrieben am 16-01-2020 |
Berlin (ots) - Kurzform: Hinter dem rasanten Wachstum der "multiprofessionellen
Teams" in den Kitas steckt die pure Not. Die Nachfrage nach Kitaplätzen steigt
stetig, der räumliche Kitaausbau schreitet voran, aber immer häufiger fehlen die
Fachkräfte. Was hilft ein toll eingerichteter neuer Kitabereich ohne Erzieher?
Also lockern sich die Anforderungen. So ein bisschen mit Drei- oder Fünfjährigen
herumspielen, das kann doch fast jeder. Hauptsache, die Kinder sind
beaufsichtigt. Und möglichst wenige Eltern müssen ihren Kitaplatz einklagen.
Doch "multiprofessionelle Teams" können alles sein. Nur keine Pädagogen.
Der vollständige Kommentar: "Multiprofessionelle Teams" übernehmen zunehmend die
Kitas der Hauptstadt. Passt irgendwie zu Berlin, dem Geburtsort der Kinderläden.
Hier lief nie alles nach Lehrbuch, Alternativen wurden gesucht und gelebt. Warum
also sollen sich nur klassische Erzieherinnen und Erzieher mit den
Allerkleinsten beschäftigen, sie fördern und behüten? Warum nicht auch
Quereinsteiger, die ursprünglich ganz andere Beruf hatten, aber nun spät ihre
Berufung zur Pädagogik entdecken. "Das sind oft hochmotivierte Mitarbeiter",
sagt Roland Kern vom Dachverband Berliner Kinder- und Schülerläden. Stimmt. Doch
der Grund für das rasante Wachstum der "multiprofessionellen Teams" ist ein
anderer: Dahinter steckt die pure Not. Die Nachfrage nach Kitaplätzen steigt
stetig, der räumliche Kitaausbau schreitet voran, aber immer häufiger fehlen die
Fachkräfte. Was hilft ein toll eingerichteter neuer Kitabereich ohne Erzieher?
Also lockern sich die Anforderungen. So ein bisschen mit Drei- oder Fünfjährigen
herumspielen, das kann doch fast jeder. Hauptsache, die Kinder sind
beaufsichtigt. Und möglichst wenige Eltern müssen ihren Kitaplatz einklagen.
Alles schick! Allerdings wandelt sich der Anspruch an die Kitas - es geht nun um
Qualität. Bildungsforscher Olaf Köller, der in Berlin die Qualitätskommission
für Bildung leitet, hat erst kürzlich klargemacht, dass eine erfolgreiche
Schulkarriere in der Kita beginnt. "Frühkindliche Bildung" heißt das Zauberwort.
Kindern früh den Spaß am Lernen und Entdecken vermitteln, so dass sie besser
vorbereitet in die Schule kommen. Ob wir dafür in den nächsten Jahren das
richtige Personal in den Kitas haben? Das weiß keiner genau.
"Multiprofessionelle Teams" - sie können alles sein. Nur keine Pädagogen.
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