WESTFALEN-BLATT: NRW-Innenministerium bestätigt: Polizeimunition in falsche Hände gelangt
Geschrieben am 02-03-2020 |
Bielefeld (ots) - Besonders durchschlagskräftige Munition der
nordrhein-westfälischen Polizei ist in falsche Hände gelangt. Das bestätigte
eine Sprecherin des NRW-Innenministeriums dem WESTFALEN-BLATT.
Die Munition, die eigens für die nordhrein-westfälischen
Spezial-Einsatz-Kommandos (SEK) hergestellt worden war, wurde vor geraumer Zeit
bei einer Razzia in Mecklenburg-Vorpommern entdeckt. Oberstaatsanwältin Claudia
Lange von der Staatsanwaltschaft Schwerin sagte, man habe sie bei Marko G.
entdeckt. Der 49-Jährige war ein zentrales Mitglied der "Prepper"-Gruppe
"Nordkreuz". Als "Prepper" (englisch: to prepare, vorbereiten) werden Menschen
bezeichnet die innere Unruhen, Umstürze oder Naturkatastrophen erwarten.
Zwei Mitglieder der Gruppe "Nordkreuz", der Privatleute, Polizisten und
Soldaten angehörten, sollen sich auf die Tötung politischer Gegner vorbereitet
und eine Todesliste aufgestellt haben. Gegen sie ermittelt die
Generalbundesanwaltschaft. Marko G. gilt als Zeuge.
Ministeriumssprecherin Leoni Möllmann: "Unter welchen Umständen die Munition in
die falschen Hände gelangt ist, wissen wir noch nicht. Das ermitteln die
Staatsanwaltschaft Schwerin und das Landeskriminalamt Mecklenburg-Vorpommern."
Mögliche dienstrechtliche Konsequenzen könnten erst nach Abschluss der
Ermittlungen gezogen werden.
Marko G. war Soldat, bevor er Polizist wurde und zum SEK
Mecklenburg-Vorpommern ging. Nachdem er ins Fadenkreuz von Ermittlungen geriet,
fanden Polizisten beim ihm eine Maschinenpistole mit Schalldämpfer, Gewehre,
Pistolen und 55.000 Schuss Munition - darunter auch solche aus NRW.
Oberstaatsanwältin Claudia Lange: "Über die Chargennumer auf den Packungen
konnten wir feststellen, dass sie für die Polizei in Nordrhein-Westfalen
hergestellt worden war." Eine weitere Eingrenzung, etwa von welchem SEK sie
stamme, sei nicht möglich.
Außerdem wurde auf dem Handy von Marko G. ein Bild Adolf Hitlers mit "Happy
Birthday" gefunden, das Marko G. am 20. April 2017, dem Geburtstag Hitlers,
verschickt hatte.
Die Verbindung zwischen nordrhein-westfälischen Polizisten und Marko G. könnte
der private Schießplatz "Großer Bockhorst" in Güstrow (Mecklenburg-Vorpommern)
sein, wo sowohl Spezialeinhaiten aus NRW als auch der SEK-Beamte Marko G.
trainierten. Ob er die Munition direkt von seinen Kollegen bekam, oder ob das
über den Schießtrainer Frank T. von der Firma "Baltic Shooters" lief, die dort
Trainings anbot - dazu gibt es von den Ermittlern noch keine Auskünfte. Ein
Bielefelder Beamter sagte dem WESTFALEN-BLATT, man habe seinerzeit bei Frank T.
Munition gegen solche getauscht, die sich besser für das Training geeignet habe.
Ob das stimmt, ist unklar.
Marko G., der inzwischen suspendiert ist, wurde im Dezember vom Landgericht
Schwerin wegen Verstoßes gegen das Kriegswaffenkontrollgesetz zu einem Jahr
und neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Das Urteil ist nicht
rechtskräftig, weil die Staatsanwaltschaft in Revision gegangen ist. Sie nimmt
G. nicht ab, dass er die Munition nur "privat" gesammelt habe. Der Staatsanwalt
hatte in seinem Plädoyer erklärt, Marko G. habe Waffen und Munition beschafft,
um sich mit "Nordkreuz"-Mitgliedern auf den "Tag X" vorzubereiten.
Pressekontakt:
Westfalen-Blatt
Christian Althoff
Telefon: 0521 585-254
c.althoff@westfalen-blatt.de
Weiteres Material: https://www.presseportal.de/pm/66306/4534629
OTS: Westfalen-Blatt
Original-Content von: Westfalen-Blatt, übermittelt durch news aktuell
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