Abschottungspolitik zulasten der Menschenrechte / Statement der Kinderrechtsorganisation Plan International zur Situation Geflüchteter an der türkisch-griechischen Grenze
Geschrieben am 04-03-2020 |
Hamburg (ots) - Die Innenminister der Europäischen Union beraten heute über die
dramatische Lage von Migrantinnen und Migranten entlang der
griechisch-türkischen Grenze. Seitdem die Türkei am Wochenende die Grenzen für
offen erklärte, versuchen Tausende nach Europa zu gelangen. Polizei und Militär
auf griechischer Seite verhindern es mit Tränengas und Wasserwerfern.
Maike Röttger, Geschäftsführerin von Plan International Deutschland: "Die
aktuelle Situation für die Geflüchteten an der Grenze der Türkei zu Griechenland
ist menschenunwürdig. Die Europäische Union hat sich dazu verpflichtet, bisher
erreichte humanitäre Werte zu schützen. Dies funktioniert nicht, indem man
restriktive Abschottungspolitik betreibt und die Augen davor verschließt, welche
Konsequenzen sie für die Menschen - insbesondere für Kinder - hat. Gerade in
Krisenzeiten ist es wichtig, Menschenrechte zu verteidigen, statt sie zu
beschneiden."
Etwa die Hälfte der Schutzsuchenden sind Kinder und Jugendliche. Eine mögliche
Trennung von den Angehörigen während der Flucht vergrößert ihr Leid, ihre
spezifischen Bedürfnisse bleiben dabei unsichtbar. Maike Röttger: "Insbesondere
Mädchen und junge Frauen sind in dieser Situation gefährdet, Opfer von
Diskriminierung, Missbrauch und Gewalt zu werden. Wir von Plan International
fordern die Europäische Union daher auf, den Schutz von Mädchen und Frauen zu
einem expliziten Bestandteil ihrer Unterstützung für geflüchtete Menschen zu
machen."
Zudem muss ein europaweites humanitäres Aufnahmeverfahren umgesetzt werden, um
die schnelle Verteilung von unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten in die
Mitgliedsstaaten zu gewährleisten. Die Bundesregierung muss eng mit den Kommunen
zusammenarbeiten, damit Aufnahmekapazitäten für Asylsuchende angemessen
eingeschätzt und genutzt werden können. Bürokratische Hürden dürfen nicht der
Grund dafür sein, dass Menschenrechte missachtet werden."
Pressekontakt:
Plan International Deutschland e.V.,
Kommunikation, Bramfelder Str. 70, 22305 Hamburg
- Andrea Fratini, Leiterin der Kommunikation, Tel. 040/607716-152
- Barbara Wessel, Pressereferentin, Tel. 040/607716-204,
presse@plan.de
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