Grüne und Linke werfen Koalition Entmachtung des Parlaments mit geplanter Änderung des Bundeswahlgesetzes vor
Geschrieben am 10-09-2020 |
Düsseldorf (ots) - Grüne und Linke haben den Regierungsfraktionen vor der ersten Beratung über eine coronabedingte Änderung des Bundeswahlgesetzes an diesem Donnerstag eine Entmachtung des Parlaments vorgeworfen. "Der von Union und SPD vorgelegte Entwurf legt im Falle einer Pandemie die Entscheidung, ob und wie digitale Parteitage durchgeführt werden müssen, alleine in die Hand des Innenministers", sagte der Linken-Vorsitzende Bernd Riexinger der Düsseldorfer "Rheinischen Post (Donnerstag). Dabei geht es um den Passus, wonach das "Bundesinnenministerium ermächtig wird", im Fall einer Naturkatastrophe oder ähnlichen Ereignisses höherer Gewalt abweichende Regelungen für die Kandidatenaufstellung zu treffen. "Wahlrecht muss aber Sache des Parlamentes sein, das gehört nicht in die Hände der Regierung. Diese Entmachtung des Parlamentes ist nicht hinzunehmen", sagte Riexinger. Auch Grünen-Bundesgeschäftsführer Michael Kellner sagte: "Der Entwurf von Union und SPD zur Änderung des Bundeswahlgesetzes ist handwerklich schlecht gemacht. So ist das Ding nicht tragfähig." Außerdem fehle die Modernisierung des Parteiengesetzes in dem Entwurf, "damit online mehr möglich ist, im äußersten Notfall auch Parteivorsitzende digital zu wählen". Kellner betonte: Ich wünsche mir, dass die große Koalition jetzt mal aufwacht und schnell zu einer vernünftigen Regelung kommt." Auch Riexinger erklärte, Meinungsbildung mit Rede und Gegenrede, Emotionen und spontanen Reaktionen ließen sich nicht einfach ins Internet verlegen. "Das gilt noch mehr für Wahlen, bei denen Kandidierende sich ja meist persönlich vorstellen. Corona zeigt uns aber, dass wir eine Lösung für Zeiten brauchen, in denen Präsenzparteitage nicht möglich sind. Das gilt im Grunde auch für Wahlen." Dafür seien gesicherte Verfahren notwendig, die ein Höchstmaß an Datenschutz und Schutz gegen Manipulation garantieren. "Es wäre Aufgabe des Bundeswahlgesetzes, die Anforderungen an die Verfahren zu definieren. Die Entscheidung im Einzelfall muss es in den Händen des Parlamentes belassen."
www.rp-online.de
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2627
Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/30621/4702471
OTS: Rheinische Post
Original-Content von: Rheinische Post, übermittelt durch news aktuell
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
747358
weitere Artikel:
- Kommunalwahl/Städtetag NRW erwartet keine Verzögerungen bei Auszählung der Stimmen wegen Ansturms auf Briefwahl Sperrfrist: 10.09.2020 00:00 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
Düsseldorf (ots) - Trotz des Ansturms auf die Briefwahl rechnet der Städtetag NRW nicht mit nennenswerten Verspätungen bei der Stimm-Auszählung. "Die Kapazitäten für die Auszählung der Briefwahlunterlagen wurden angepasst. Deshalb gehen wir von keinen relevanten Verzögerungen bei den Auszählungen aus", sagte Helmut Dedy, Geschäftsführer des Städtetages NRW, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Donnerstag). mehr...
- Chef des NRW-Verfassungsschutzes warnt vor "Individual-Terrorismus" durch Corona-Proteste Sperrfrist: 10.09.2020 00:00 Bitte beachten Sie, dass diese Meldung erst nach Ablauf der Sperrfrist zur Veröffentlichung freigegeben ist.
Düsseldorf (ots) - Im Zusammenhang mit den Corona-Protesten warnt der Chef des nordrhein-westfälischen Verfassungsschutzes, Burkhard Freier, vor "Individual-Terrorismus". "Dieser Personenkreis hat offensichtlich das Gefühl, dass man sie bedroht. Und sie wollen, dass endlich mal einer was gegen die vermeintliche Bedrohung unternimmt. Daraus kann ein Individual-Terrorismus entstehen - also eine Radikalisierung, mehr...
- Niedersachsen verlängert Herbstferien 2023 und verkürzt Osterferien 2024 Osnabrück (ots) - Niedersachsen verlängert Herbstferien 2023 und verkürzt Osterferien 2024
Fast zweieinhalb Wochen frei: Ein Brückentag macht es möglich
Hannover. Das Land Niedersachsen verlängert die Herbstferien im Jahr 2023 ausnahmsweise, und zwar mit einem geschickt gelegten Brückentag. So dauern die Herbstferien dann knapp zweieinhalb statt zwei Wochen. "Es ist gelebte Tradition in Niedersachsen, eintägige Brückentage als Ferientage festzulegen", sagte Niedersachsens Schulminister Grant Hendrik Tonne (SPD) der "Neuen Osnabrücker Zeitung". mehr...
- Städtetag warnt: Kommunen müssen bei Investitionen kürzen Osnabrück (ots) - Städtetag warnt: Kommunen müssen bei Investitionen kürzen
Hauptgeschäftsführer Dedy fordert konkrete Hilfen auch über 2020 hinaus
Osnabrück. Vor der für diesen Donnerstag erwarteten Steuerschätzung des Bundes hat der Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, Helmut Dedy, konkrete Hilfen für die Kommunen auch über 2020 hinaus gefordert. "Wegen der Corona-Krise werden die Kommunen 2021 bei ihren Investitionen deutlich kürzen müssen. Dann aber kommt der Aufschwung ins Schlingern", sagte Helmut Dedy der "Neuen Osnabrücker mehr...
- Deutsches Handwerk warnt vor Lieferkettengesetz Osnabrück (ots) - Deutsches Handwerk warnt vor Lieferkettengesetz
Generalsekretär Schwannecke hält Vorschlag für nicht praxistauglich: Betriebe würden sich aus Entwicklungsländern zurückziehen
Osnabrück. Vor dem Sondertreffen der zuständigen Minister im Streit über das geplante Lieferkettengesetz hat der Zentralverband des Deutschen Handwerks eindringlich vor den Folgen gewarnt. Die "Komplexität der Sachverhalte" und die Verwendung "zahlreicher unbestimmter Rechtsbegriffe" in dem Gesetz führten für die betroffenen Unternehmen "zu einem unkalkulierbaren mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|