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WAZ: Auf die Bremse - Kommentar von Thomas Kloß

Geschrieben am 29-10-2007

Essen (ots) - Es ist schon erstaunlich, wie leicht sich eine
Nation spalten lässt. Da versucht die SPD mit einer
Geschwindigkeitsbegrenzung auf die Überholspur zu wechseln, und schon
beherrscht Tempo 130 die Diskussion. Aber Autofahren war für Deutsche
noch nie nur eine Möglichkeit, von A nach B zu kommen. Schnelles
Fahren gilt doch als Spaß, als Genuss.

Genau genommen hatten wir eine ähnlich emotionalisierte Debatte
schon vor Wochen bei der Frage, ob in Gaststätten geraucht werden
sollte. Damals wie heute ging es letztlich darum, wie eng Grenzen
individueller Freiheit gezogen sein
sollten.

Die Antwort lautet: Der Grenzpfahl muss fallen, wenn anderen
Schaden droht. Ein zumindest verringerter Kohlendioxid-Ausstoß,
stressfreieres Fahren, besserer Verkehrsfluss - alles positive
Effekte. Doch vor allem sticht der Sicherheitsaspekt: 2006 verletzten
sich 9000 Menschen schwer bei Unfällen auf Autobahnen, 600 starben.
Zwei Drittel dieser Unfälle ereigneten sich auf Strecken ohne Limit.

Tempo 130 wäre ein Fortschritt. Allein, man traut der Politik
nicht zu, sich gegen die starke Autolobby durchzusetzen.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-2727
zentralredaktion@waz.de


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