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"Klimashows" bei Automessen - und Steigerungen bei den CO2-Emissionen

Geschrieben am 15-11-2007

Berlin (ots) - Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland
(BUND) hat den deutschen Autoherstellern vorgeworfen, die
Öffentlichkeit über ihre Versäumnisse beim Klimaschutz zu täuschen.
Die heute von der EU-NGO "Transport und Environment" veröffentlichten
Daten zum Spritverbrauch der 2006 in Europa verkauften Autos würden
belegen, dass die Autoindustrie ihre klimapolitische Verantwortung
weiter ignoriere.

Während der Kraftstoffverbrauch japanischer, koreanischer,
französischer und italienischer Autos im Vergleich zu 2005 um bis zu
fünf Prozent gesunken sei, habe er sich bei deutschen Autoherstellern
erhöht. Insbesondere die Volkswagen-AG, mit rund drei Millionen
Neuwagen größter europäischer Anbieter, sei mit ihren Marken VW und
Audi hauptverantwortlich für das Verfehlen der europäischen
Spritsparziele. Bei beiden Marken seien die CO2-Emissionen gestiegen.
Auch die sogenannten "Premiumhersteller" wie Daimler und BMW lägen
mit durchschnittlichen CO2-Emissionen von 185 Gramm pro Kilometer
weit über den europäischen Reduktionszielen.

BUND-Geschäftsführer Gerhard Timm: "Anstatt vorhandene
Spritspartechniken in Großserie einzusetzen und effiziente, leichte
und preiswerte Kompaktwagen zu bauen, versucht die deutsche
Autoindustrie, sich mit teurem Werbeblendwerk ein ökologisches Image
zu geben. Und die Bundesregierung greift ihr bei diesem Unterfangen
noch unter die Arme, indem sie auf die Verwässerung der Vorgaben der
EU-Kommission zur Minderung der Autoemissionen drängt."

So habe Bundeskanzlerin Angela Merkel auf der letzten Automesse
IAA im September in Frankfurt erneut versprochen, die Autoindustrie
vor Umweltauflagen zu bewahren. Das EU-Ziel, bei neuen Pkw bis 2012
einen Durchschnittswert von 120 Gramm CO2 pro Kilometer zu
erreichen, werde bei Fortsetzung dieser Politik klar verfehlt.

BUND-Verkehrsexperte Werner Reh: "Den Täuschungsabsichten der
Autohersteller muss die EU-Kommission endlich eine
Transparenzoffensive entgegensetzen. Die exakten Daten über die
tatsächlichen Emissionen der Fahrzeuge und der verschiedenen
Hersteller müssen zeitnah veröffentlicht werden. Dann können
Produzenten, Autoverbände und die Politik nicht länger schummeln und
ihre Versäumnisse beim Klimaschutz vertuschen."

Der Verbrauch der Autoflotten sei weiter viel zu hoch. Das liege
u. a. auch daran, dass die Hälfte der neuen Pkw als Firmen- und
Dienstwagen steuerlich gefördert zugelassen würden. Da deren Halter
sämtliche Betriebskosten absetzen würden, spiele der extrem hohe
Spritverbrauch für sie so gut wie keine Rolle.

Timm: "Das Klimaschutz-Versagen der Autoindustrie ist auch dem
Nichtstun der Bundesregierung geschuldet. So wird die in der
Koalitionsvereinbarung 2005 angekündigte Einführung der CO2-basierten
Kfz-Steuer immer wieder auf die lange Bank geschoben.
Bundesfinanzminister Steinbrück muss endlich seine Hausaufgaben
machen. Und durch Verzicht auf ökologische Korrekturen am
Dienstwagenprivileg sorgt die Bundesregierung leider auch dafür, dass
die CO2-bezogene Umstellung der Kfz-Steuer bei der Hälfte aller
Neuwagen wirkungslos bleibt."

Damit der Verkehrssektor zur Lösung des Klimaproblems beiträgt,
forderte der BUND im für Anfang Dezember angekündigten
Klimaschutzgesetz die Einführung verbindlicher Verbrauchslimits für
Pkw und einer CO2-basierten und mit dem Verbrauch dynamisch
steigenden Kfz-Steuer. Um Kaufanreize für extrem sparsame und
schadstoffarme Autos zu geben, sollten diese steuerbefreit werden.

Originaltext: BUND
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7666
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7666.rss2

Pressekontakt:
Werner Reh, BUND-Verkehrsexperte:
Tel. 030-27586-435 bzw.

Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher:
Tel. 030-27586-425, Fax: -449
E-Mail: presse@bund.net
Internet: www.bund.net


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