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Paritätischer Wohlfahrtsverband fordert Maßnahmenbündel zur Armutsbekämpfung

Geschrieben am 15-11-2007

Berlin (ots) - Der Kinderreport 2007 und die jüngsten Zahlen des
Statistischen Bundesamtes zum Anstieg der Verbraucherpreise machen
aus Sicht des Paritätischen Wohlfahrtsverbandes ein Maßnahmenpaket
zur Bekämpfung der Kinderarmut in Deutschland dringend erforderlich.
"Der enorme Preisschub vor allem bei Grundnahrungsmitteln treibt die
Bezieher von Arbeitslosengeld II und Sozialgeld immer tiefer in die
Armut", sagte Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des
Paritätischen. "An einer Erhöhung des Regelsatzes führt kein Weg mehr
vorbei. Wer jetzt immer noch nicht handelt, nimmt die Armut von 7,3
Millionen Hartz-IV-Beziehern - darunter 2,5 Millionen Kindern -
bewusst in Kauf."

Von Armut besonders stark betroffen und ihrer Entwicklungschancen
beraubt sind nach dem vom Deutschen Kinderhilfswerk vorgestellten
Kinderreport vor allem Jungen und Mädchen aus Einwandererfamilien.
Dies zeige, dass ein ganzes Maßnahmenbündel erforderlich sei, um
Kinderarmut wirksam zu bekämpfen, sagte Schneider. Er hält drei
Schritte für notwendig: "Die Einkommensarmut muss offensiv bekämpft
werden, insbesondere durch die bedarfsgerechte Erhöhung der
Hartz-IV-Regelsätze. Wir brauchen eine offensive Bildungspolitik, die
im frühesten Kindesalter ansetzt und die Eltern einbezieht. Und wir
müssen Integrationsmaßnahmen für Migrantinnen und Migranten schaffen,
die ihnen echte Bildungs- und Arbeitschancen eröffnen."

Die Position der Bundesregierung, wonach für eine Anpassung der
Hartz-IV-Regelsätze an die Preisentwicklung kein Bedarf bestehe, sei
nicht haltbar, sagte Schneider. Dafür seien die jüngsten Zahlen des
Statistischen Bundesamtes nur ein weiterer Beleg. "Wie viele Fakten
müssen der Regierung noch vorgelegt werden, damit sie endlich
handelt?" so der Hauptgeschäftsführer des Paritätischen. Er begrüßte
die Bereitschaft der Bundesregierung, zusätzliche Mittel für die
Einschulung und die Schulspeisung für Kinder aus armen Familien zur
Verfügung zu stellen. "Dies ist jedoch nur ein Tropfen auf dem heißen
Stein. Es kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Regelsatz neu
berechnet werden muss, insbesondere um dem Bedarf von Kindern gerecht
zu werden."

Originaltext: Paritätischer Wohlfahrtsverband
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/53407
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Ansprechpartnerin:
Ulrike Bauer
Tel. 030/246 36 304


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