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BPI: Rabattverträge verändern Arzneimittelversorgung - Markteingriffe mit Konsequenzen

Geschrieben am 15-11-2007

Berlin (ots) - "Ein zukunftssicheres Gesundheitswesen lässt sich
nicht durch Rabattverträge zwischen Krankenkassen und
pharmazeutischer Industrie erreichen. Dafür sind strukturelle
Reformen dringend notwendig, die die offensichtlichen Defizite nicht
vertuschen, sondern beseitigen", forderte Dr. Bernd Wegener,
Vorsitzender des Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie
(BPI), anlässlich des 10. BPI-Unternehmertages in Berlin.

Marktanteile des Generikasegments im deutschen Arzneimittelmarkt
der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) werden zukünftig über
Rabattverträge vergeben, so die Einschätzung des BPI. Inzwischen
haben 238 Krankenkassen und 61 Hersteller insgesamt mehr als 7.500
Rabattverträge abgeschlossen. 21.109 Handelsformen stehen somit unter
Vertrag. Bei einigen großen Kassen ist jede 2. Packung im
generikafähigen Markt durch einen Vertrag geregelt. Konnten
mittelständische generische Unternehmen im ersten Halbjahr 2007 den
Start der Rabattverträge noch für sich nutzen, so hat sich seit Mitte
des Jahres das Bild aber zugunsten der Großunternehmen verschoben.
Lag der Absatzanteil von Rabatt-Medikamenten bei den generischen
Großunternehmen noch im April 2007 bei 5 Prozent, so stieg er im
September 2007 bereits auf 49 Prozent. Mittelständische Firmen
verzeichneten im September 2007 dagegen einen Absatzanteil von 24
Prozent. Grund für diese Verschiebungen seien maßgeblich die für
größere Unternehmen bestehenden Möglichkeiten der Sortimentsverträge.

"Zuschläge zu den Rabattverträgen entscheiden über
Unternehmensexistenzen mit allen daraus resultierenden Konsequenzen
für das Unternehmen, Gesellschafter oder Investoren, Belegschaften
und nicht zuletzt für die Patienten. Weil die Margen sinken, fehlt
die notwendige Kapitaldecke um Verbesserungen und Weiterentwicklungen
von Arzneimittel voranzutreiben. Klar ist: Vorraussetzung für einen
funktionierenden Wettbewerb ist eine Pluralität der Wettbewerber!
Wenn die Politik den Markt bereinigen will, muss sie auch die
Konsequenzen daraus tragen", sagte Wegener.

In der politischen Diskussion orientiere sich der Wert eines
Arzneimittels fast nur noch am Preisetikett. Genau dies gelte es zu
verändern, so Wegener. Der Wert, den ein Arzneimittel für die
Lebensqualität und die Gesellschaft habe, müsse öffentlich breiter
diskutiert werden. Auch forderte der BPI klare Worte von der Politik,
welche medizinischen Leistungen angesichts der altersbedingten
Verschiebungen und des medizinischen Fortschritts zukünftig noch von
der Solidargemeinschaft leistbar sind und welche nicht.

Originaltext: BPI Bundesverb.d.Pharmazeut.Industrie
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/21085
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_21085.rss2

Pressekontakt:
Wolfgang Straßmeir,
Tel. 030/27909-131
Mobil. 0716 10 06 21 10
wstrassmeir@bpi.de


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