Marco W. im RTL-Exklusivinterview: Dachten, das sei eine Verwechselung

Köln (ots) - Zwei Tage nach seiner Entlassung aus türkischer
Untersuchungshaft hat der 17-jährige Schüler Marco W. dem
Fernsehsender RTL sein erstes ausführliches Interview gegeben. Das
Gespräch fand am Sonntagmittag in Nürnberg statt und wurde von Markus
Lanz geführt. Ausgestrahlt wird das RTL-Exklusivinterview in dem
EXPLOSIV-Spezial "Marco - Das Interview" am Sonntagabend ab 22.35
Uhr. Auszüge anbei. Verwendung nur bei Quellenangabe
RTL/"EXPLOSIV"-Spezial!

"Es war eine sehr schwere Zeit, und ich brauche jetzt erst einmal
sehr viel Ruhe", so fasste Marco W. seine 247-tägige Haft in dem
RTL-Interview zusammen. "Ich bin, glaube ich, immer noch genauso wie
vorher, aber habe sehr viele Sachen neu hinzu gelernt." Vor seiner
Verhaftung sei er "ein ganz normaler deutscher Junge" gewesen. "Ich
war mit der Schule noch nicht fertig, wollte den Abschluss machen,
dann bin ich in die Türkei in den Urlaub gekommen. ...Das sollte noch
einmal ein Entspannungsurlaub werden, bevor das große Lernen anfängt
und der Abschluss in der Tasche ist. ...Danach wollte ich auf die
Fachoberschule gehen und wollte später dann auch in einen
Technikberuf gehen, vielleicht irgend etwas in Richtung
Energietechnik."
Nachdem er erstmals mit den Anschuldigungen des sexuellen Missbrauchs
einer 13-jährigen Britin konfrontiert worden sei, "dachten wir erst
einmal, dass das eine Verwechselung sei." Als er dann ins Gefängnis
gefahren wurde, fragte sich Marco zunächst, "was ist los, das wird
sich alles aufklären." Am Abend sei dann klar gewesen, dass sich der
geplante Rückflug der Familie verschieben müsse: "Wir dachten, dass
es irgendwann in der Nacht oder am nächsten Tag geht. Aber das hat
sich ja ein bisschen länger verschoben."
Zu seinem achtmonatigen Gefängnisaufenthalt sagte Marco W. im
RTL-Exklusivinterview: "Man kann sich ja ein bisschen die Zeit
vertreiben mit Sport, mit Fernsehen, aber die Zeit läuft dort im
Gefängnis einfach langsamer. Aber die Zeit wurde dann irgendwann
wieder normaler, und man konnte sich dann immer besser die Zeit
vertreiben."

Originaltext: RTL
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