WAZ: Mühsames Umdenken - Kommentar von Sigrid Krause
Geschrieben am 28-12-2007 |
Essen (ots) - Der Galgenhumor der Polizisten im Ruhrgebiet ist sprichwörtlich. Wenn das Land weiter so spare und das Geld fehle für junge, dynamische Fachkräfte, dann werde man demnächst eben Opas als Verdeckte Ermittler in die Drogenszene einschleusen, ist ein verbreiteter Scherz.
So weit soll es nun doch nicht kommen, der Innenminister hat sich durchgesetzt gegen den Sparkommissar. Wobei ersterer sich bedanken kann für starke Rückendeckung: durch erzürnte Polizisten, die ihre Kritik an problematischen Arbeitsbedingungen neuerdings unerwartet lautstark auf die Straße tragen. Worauf der Regierungschef sein Wahlversprechen von "mehr Sicherheit" konterkariert sah. Und reagierte.
Dass nicht kühles Nachdenken, sondern erst massiver öffentlicher Druck die Landesregierung zum Umdenken gebracht hat, ist bedauerlich. So wurde viel Zeit vertan, die nun fehlt - allein dafür, aus der Vielzahl junger Bewerberinnen und Bewerber die richtigen Leute für den zunehmend schwierigen Polizeidienst zu wählen. Dass sich die Älteren mit ihren Anliegen erst wahrgenommen sahen, als sie massiv wurden, könnte in Zukunft Folgen haben.
Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2
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