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Der Tagesspiegel: Friedensnobelpreisträgerin Wangari Maathai: "Es gibt Leute, die kriegen nie genug"

Geschrieben am 13-01-2008

Berlin (ots) - Die Friedensnobelpreisträgerin von 2004, Wangari
Maathai, hat den kenianischen Präsidenten Mwai Kibaki, den sie noch
bei der umstrittenen Wahl Ende Dezember unterstützt hatte, scharf
kritisiert. Dem Tagesspiegel (14.1.2008) sagte sie: "Die Parteien
beharren auf ihren Positionen, die keinen Kompromiss zulassen." Auf
die Frage, ob das nicht besonders auf die Regierungsseite zutreffe,
sagte sie: "Ja, das ist wahr."

Maathai kritisiert, dass die "Hardliner" um Kibaki und seinen
Gegenspieler Raila Odinga, eine Lösung der politischen Krise in Kenia
sabotieren. Auf der Regierungsseite seien das vor allem die neu
eingeschworenen Minister. Maathai hält es für einen schweren Fehler,
dass Kibaki ein Kabinett berufen hat, bevor er auch nur einen Dialog
mit der Opposition begonnen hat. "Das sendet genau die falsche
Botschaft an die Opposition: Nämlich, wir nehmen uns, was wir wollen
und können uns den Rest teilen."

Auf die Frage, warum Kibaki so hartnäckig an der Macht festhält,
sagte die Nobelpreisträgerin: "Nun, es gibt Leute, die kriegen nie
genug. Aber abgesehen vom Präsidenten, glaube ich, dass die Leute,
die ihn umgeben, eine große Rolle dabei spielen, ihn zu drängen, an
der Macht zu bleiben. Weil ihre Position davon abhängt, dass er
Präsident bleibt."

Maathai forderte: "Die internationale Gemeinschaft darf keine Ruhe
geben. Sie muss weiter auf beide Seiten Druck ausüben, dass Kibaki
und Odinga nach einer politischen Lösung suchen."

Der Tagesspiegel
Politikredaktion
Telefon 030-26009-389

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/2790
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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