Allgemeines Gleichbehandlungsgesetz: Medien fordern Ausnahmeregelung / AGG kollidiert mit Schutz der Presse- und Rundfunkfreiheit
Geschrieben am 10-05-2006 |
Berlin (ots) -
Bei der Umsetzung der EU-Antidiskriminierungsrichtlinie in deutsches Recht müssen für Beschäftigungsverhältnisse in den Medien die gleichen Ausnahmeregelungen wie für die Kirchen und Religionsgemeinschaften gelten. Das forderten heute Vertreter von Verband Deutscher Zeitschriftenverleger (VDZ); Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger (BDZV), Arbeitsgemeinschaft Privater Rundfunk (APR ) und Verband privater Rundfunk und Telekommunikation (VPRT). Als Tendenzunternehmen müssten auch die Medien das Recht haben, Bewerber aus religiösen oder weltanschaulichen Gründen abzulehnen, erklärten die Verbände. Das von der Bundesregierung vorgelegte Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG) sieht eine eindeutige Ausnahmeregelung bisher nur für Religionsgemeinschaften vor.
Die Presse- und Rundfunkfreiheit schütze, so die Verbände, das Recht des Verlegers und des Rundfunkanbieters, die Tendenz seines Unternehmens festzulegen. Dies sei vom Bundesverfassungsgericht bereits 1979 festgestellt und seither vom Gesetzgeber in den entsprechenden Fällen immer berücksichtigt worden.
BDZV, VDZ, APR und VPRT hatten von Anfang an eine Ausweitung der berechtigten Privilegierung der Kirchen auf die übrigen Tendenzunternehmen in Deutschland gefordert. "Es ist nicht zumutbar, wenn der Arbeitgeber eines Tendenzunternehmens vor Gericht nachweisen muss, dass er mit dem Bewerber die grundsätzliche Haltung seines Unternehmens nicht verwirklichen kann", sagte ein Vertreter der Medienverbände. Ein Ausnahmetatbestand müsse daher auch für Unternehmen gelten, die unmittelbar oder überwiegend Zwecken der Berichterstattung oder Meinungsäußerung dienen.
Originaltext: BDZV-VDZ-VPRT-APR Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55686 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55686.rss2
Weitere Informationen:
VDZ: Stefan Michalk (VDZ), Tel./Fax: (030) 726298-162/ -161 E-Mail: s.michalk@vdz
BDZV: Hans-Joachim Fuhrmann, Anja Pasquay, Tel./Fax (030) 726298-210/-214/ -217, E-Mail: fuhrmann@bdzv.de, pasquay@bdzv.de,
VPRT: Hartmut Schultz, Hartmut Schultz Kommunikation GmbH, Tel./Fax: (030) 39880-101/ -148, E-Mail: schultz@schultz-kommunikation.de
APR: Dr. Stephan Ory, Tel./Fax (06806) 9202-92/ -94 E-Mail: kanzlei@ory.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
11604
weitere Artikel:
- ROG kritisiert Wahl des neuen Menschenrechtsrates Berlin (ots) - Zehn der 47 gestern gewählten Mitglieder des neuen UN-Menschenrechtsrates (MR) verletzen das Menschenrecht auf freie Meinungsäußerung und die Rechte von Journalisten massiv. Reporter ohne Grenzen (ROG) kritisiert daher auf das Schärfste die Wahl von Algerien, Aserbaidschan, Bangladesch, China, Kuba, Nigeria, Pakistan, Russland, Saudi-Arabien und Tunesien in das Gremium. "Dass diese Länder gewählt wurden, um über die weltweite Einhaltung von Menschenrechten zu wachen, ist skandalös und kündigt Schlimmstes an", so die mehr...
- Bundesregierung besiegelt Fortführung der Käfighaltung / VIER PFOTEN zieht verheerende Bilanz der bisherigen Agrarpolitik Hamburg (ots) - Heute haben Landwirtschaftsminister Horst Seehofer und das Bundeskabinett die Aufhebung des Käfigverbotes für Legehennen bestätigt. "Damit bleiben der Tierschutz, die Wünsche einer großen Verbrauchermehrheit und die Wahlversprechen der SPD auf der Strecke", erklärt Dr. Marlene Wartenberg, Geschäftsführerin der Tierschutzorganisation VIER PFOTEN. "Die Entscheidung setzt eine rückwärts gewandte Agrarpolitik fort und ist ein Affront gegen diejenigen Geflügelhalter, die nach dem Käfigausstieg auf die Freilandhaltung gesetzt haben". mehr...
- Neue Bewertung der Kohle in der EU - Nachholbedarf für deutsche Energiepolitik? Essen (ots) - Die Energiepolitik in der EU und ihren Mitgliedstaaten steht vor großen Herausforderungen. Die Energieversorgung bedarf in Zukunft erheblicher Vorsorge. Mit ihrem Grünbuch über eine europäische Energiestrategie von Anfang März 2006 hat die EU-Kommission eine breite energiepolitische Debatte angestoßen, deren Tragweite allmählich ins öffentliche Bewusstsein rückt. Der Energieministerrat und der Europäische Rat der Staats- und Regierungschefs haben bereits erste Schlussfolgerungen im Hinblick auf eine neue "Energiepolitik für Europa" mehr...
- Stübgen: EU-Strukturförderung auf gutem Weg Berlin (ots) - Zur Verständigung zwischen dem Rat der Europäischen Union, dem Europäischen Parlament und der EU-Kommission über die Strukturfondsverordnungen für die Finanzperiode 2007-2013 erklärt der Vorsitzende der Arbeitsgruppe Angelegenheiten der Europäischen Union, Michael Stübgen MdB: Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion begrüßt, dass sich Rat, Kommission und Europäisches Parlament in konstruktiven und zielgerichteten Gesprächen auf die neuen Strukturverordnungen verständigt haben. Nachdem der Rat der Wirtschafts- und Finanzminister mehr...
- WAZ: 700 Mio Euro verschenkt
Hartz IV-Behörden in NRW haben
Bundesgelder nicht abgerufen. Essen (ots) - Trotz einer Million Arbeitslosen hat NRW im vergangenen Jahr und bisher für 2006 auf rund 750 Millionen Euro Bundesgeld verzichtet. Die Summe wurde von den zuständigen Ämtern nicht abgerufen. Grund sei die mangelhafte Leistungsfähigkeit der neuen Hartz-IV- Betreuungsbehörden, so die Landesregierung und die NRW- Landesarbeitsagentur. Mit dem Geld hätten zehntausende Langzeitarbeitslose in Kursen weiterqualifiziert oder per Lohnkostenzuschüsse in Betriebe eingegliedert werden können. Allein 2005 haben die neuen Hartz-IV-Behörden, mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|