Fuchs: Schuss vor den Bug für Arbeitsminister Scholz
Geschrieben am 10-03-2008 |
Berlin (ots) - Zur Entscheidung des Verwaltungsgerichts Berlin vom Freitag zum so genannten Post-Mindestlohn erklärt der Mittelstandspolitische Sprecher und Vorsitzende des Parlamentskreis Mittelstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Dr. Michael Fuchs MdB:
Das Verwaltungsgericht Berlin hat in seiner Entscheidung vom Freitag die im Januar durch Rechtsverordnung des Bundesministers für Arbeit und Soziales vorgenommene Erstreckung des Mindestlohns für Briefzusteller auf die gesamte Branche für rechtswidrig erklärt. Nach Ansicht der Richter hat der Minister mit der von ihm vorgenommenen Verdrängung des bestehenden Tarifvertrages der neuen Post-Konkurrenten im Bereich der Mehrwertdienste seine gesetzliche Ermächtigung überschritten. Denn allgemeinverbindlich erklärte Branchenmindestlöhne über das Entsendegesetz dürften nur überhaupt nicht tarifgebundene Arbeitgeber und Arbeitnehmer binden.
Dieses Urteil ist ein Schuss vor den Bug für Arbeitsminister Olaf Scholz. Es bestätigt meine im Gesetzgebungsverfahren geäußerten schwerwiegenden Bedenken gegen das gewählte Vorgehen beim Postmindestlohn. Hier ging und geht es nicht um die Verhinderung von sozialen Verwerfungen durch Lohndumping ausländischer Billiganbieter, sondern einzig und allein darum, dass sich der Branchen-Primus lästige Konkurrenz vom Hals schaffen und das Postmonopol durch die Hintertür verlängern will. Die seither erfolgten Insolvenzen und der Arbeitsplatzverlust Tausender bei zahlreichen neuen Wettbewerbern sind trauriger Beweis hierfür.
In den laufenden Verhandlungen über eine Novelle des Entsendegesetzes müssen wir deshalb Vorkehrungen treffen, dass solche Fehlentwicklungen nicht noch einmal zugelassen werden. Vor allem in der Zeitarbeit und der Entsorgungswirtschaft deuten sich schon jetzt ähnliche Konflikte an.
Es darf aber nicht sein, dass die Großen die Kleinen mit Wettbewerbsverhinderungs-Tarifverträgen vom Markt drängen und die Politik hierzu noch ihre helfende Hand reicht. Mit den ersten Entwürfen des Bundesarbeitsministers wäre genau diese Gefahr weiterhin gegeben. Das wird die Union in keinem Fall zulassen. Für uns haben der Schutz von Tarifautonomie und Tarifpluralität sowie fairer Wettbewerb Vorrang vor staatlicher Lohnfestsetzung.
Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7846 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7846.rss2
Pressekontakt: CDU/CSU - Bundestagsfraktion Pressestelle Telefon: (030) 227-52360 Fax: (030) 227-56660 Internet: http://www.cducsu.de Email: fraktion@cducsu.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
124706
weitere Artikel:
- Betrugsfilterskandal: Pit-Stop nutzt Konstruktionsfehler der Kulanzregelung schamlos aus Berlin (ots) - Werkstattkette Pit-Stop lässt Kunden, die unwirksame Dieselfilter austauschen wollen, unter Verweis auf die Kulanzregelung der Bundesregierung abblitzen - Auch A.T.U.-Filialen verweigern Filtertausch - DUH-Geschäftsführer Resch fordert den Entzug der Betriebserlaubnis für Betrugsfilter zum 31. März 2008 nach der faktischer Aufkündigung der Kulanzregelung durch die Werkstattketten 10. März 2008: Während sich der Zentralverband des deutschen Kraftfahrzeuggewerbes (ZDK) intensiv um Unterstützung der betroffenen Autofahrer mehr...
- Zehn Fragen - zehn Antworten zum Thema IGeL: Neue Patientenbroschüre der Bundesärztekammer Berlin (ots) - Wer sich vor einer Fernreise vorbeugend impfen lassen möchte oder vor Aufnahme einer neuen Sportart auf seine Tauglichkeit untersuchen lässt, beansprucht Individuelle Gesundheitsleistungen, kurz "IGeL". Diese Leistungen bezahlen die Krankenkassen nicht, die Kosten müssen die Patienten selbst tragen. Auch andere Individuelle Gesundheitsleistungen, wie beispielsweise zusätzliche Ultraschalluntersuchungen, Akupunktur oder Augeninnendruckmessungen, können im Einzelfall empfehlenswert oder sogar medizinisch erforderlich sein, mehr...
- Saarbrücker Zeitung: Massiver Streit zwischen CSU-Ministerien über schnellen Internetzugang Saarbrücken (ots) - Zwischen den beiden CSU-geführten Ministerien von Landwirtschaftsminister Horst Seehofer und Wirtschaftsminister Michael Glos ist es zu einem erheblichen Streit über die Versorgung ländlicher Räume mit Breitbandanschlüssen für den schnellen Internetzugang gekommen. Wie die "Saarbrücker Zeitung" (Dienstagausgabe) berichtet, hat sich Agrarstaatssekretär Gert Lindemann in einem Brief an seinen Kollegen Bernd Pfaffenbach massiv über die Zusammenarbeit beklagt. Offenbar betrachte das Wirtschaftsministerium das Agrarressort mehr...
- Werner Dreibus: Am gesetzlichen Mindestlohn führt kein Weg vorbei Berlin (ots) - "Am gesetzlichen Mindestlohn führt kein Weg vorbei", kommentiert Werner Dreibus die koalitionsinterne Diskussion über das Urteil des Berliner Verwaltungsgerichts. "Das Urteil zeigt, dass das Entsendegesetz allein nicht zur Einführung von Mindestlöhnen taugt", so der stellvertretende Vorsitzende und gewerkschaftspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE. Dreibus erklärt weiter: "Ich bezweifle auch, dass es der Bundesregierung überhaupt ernst ist mit dem Ziel, den Beschäftigten menschenwürdige Löhne zu garantieren. Anders mehr...
- LVZ: FDP-Hahn begrüßte beachtliche Beweglichkeit von Koch für Jamaika-Koalition Leipzig (ots) - Der hessische FDP-Landes- und Fraktionschef Jörg-Uwe Hahn sieht eine Jamaika-Koalition in Hessen näher rücken. Gegenüber der "Leipziger Volkszeitung" (Dienstag-Ausgabe) sagte Hahn: "Es ist beachtlich, dass Roland Koch erklärt hat, er würde gerne eine Koalition mit den Grünen und der FDP zustande bringen und er würde dafür seine persönliche Ambitionen hintenanstellen. Den prompten Einspruch aus der Landtags-CDU würde ich nicht so ernst nehmen: Roland Koch als Landesvorsitzender hat einen deutlichen Weg vorgezeichnet", zeigte mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|