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Rheinische Post: Unnötiger Soloflug Kommentar VON MICHAEL BRÖCKER

Geschrieben am 12-03-2008

Düsseldorf (ots) - Nicht wenige Politikbeobachter sind der
Ansicht, dass Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) ein
ausgebuffter Politikprofi mit einer Antenne für Stimmungen ist. Der
sündhaft teure Solo-Flug von Mallorca nach Berlin und retour über
Hannover lässt indes Anderes erahnen. Selbst wenn der "eingeflogene
Gabriel" als Nothelfer für die Beschlussfähigkeit des Kabinetts
ausdrücklich erwünscht und das Vorgehen rechtlich einwandfrei war.
Als selbsternannter Klimaschützer sollte Gabriel wissen, dass ein
Challenger-Jet mit einem Gast im Passagierraum unverhältnismäßig viel
klimaschädliches Kohlendioxid in die Luft pustet.
Klimaschutz-Vorbilder gehen anders vor. Vielleicht wäre auch ein
geruhsamer Rückflug mit einer Linienmaschine am nächsten Tag möglich
gewesen. Zumutbar ist es jedenfalls. Und dass das Thema "Flugaffäre"
in Deutschland eine unansehnlich lange Tradition hat, dürfte Gabriel
bekannt sein. Ein kritisches Wort gebührt aber auch der Ordnung im
Kanzleramt. Warum muss Gabriel aus Mallorca eingeflogen werden, wenn
andere Minister in deutschen Landen weilen oder um die Ecke urlauben?
Und warum koordiniert keiner die Nutzung der Flugbereitschaft und
prüft bei jeder Anfrage die Alternativen? Ein guter Zeitpunkt für
Antworten.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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