Allg. Zeitung Mainz: Nicht überhören
Geschrieben am 26-03-2008 |
Mainz (ots) - Peter Königsberger zur Steuerdiskussion
Wer nicht in Regierungsverantwortung steht, hat gut reden. Guido Westerwelle nutzt das weidlich aus, wohlwissend, wäre er in Amt und Würden, müsste er ganz anders sprechen und handeln. Trotzdem sollte man seine Forderungen nicht mit Spott und Häme begleiten, denn der FDP-Chef spricht den meisten Menschen aus dem Herzen angesichts der galoppierenden Preise bei Gas, Heizöl, Benzin und Diesel. Dass nicht der Staat die aktuelle Preisspirale in Gang gesetzt hat, sondern sie das Resultat weltweiter Spekulationen ist, tröstet niemanden beim Blick in den Geldbeutel. Dieser globalen Preistreiberei können die meisten Bürger nämlich kaum entgehen und deshalb ist der Ruf nach Entlastung durch den Staat so attraktiv. Hinzu kommt, dass der es sich - derzeit zumindest - leisten könnte, angesichts der nahezu überschäumenden Steuereinnahmen. Dehnt man die Diskussion auch noch auf die vielen Ungereimtheiten aus, die sich bei der Betrachtung der Mehrwertsteuererhebung auftun, dürfte Westerwelle noch weit mehr Applaus ernten. Dass Hundefutter mit nur sieben, Medikamente und Energie aber mit 19 Prozent besteuert werden, verstehen selbst Fachleute nicht. Guido Westerwelles Forderung nach Senkung der Mehrwertsteuer wird zwar nicht erfolgreich sein, aber der Stein ist im Teich und verursacht ähnliche Wellen wie der Vorstoß der CSU zur Wiedereinführung der alten Pendlerpauschale. Die Politprofis wittern angesichts der traurigen Tatsache, dass der Aufschwung bei den Menschen nicht ankommt, ihre Chance. Auch wenn viel Eigennutz dabei ist, sie sind auf der richtigen Spur. Die Große Koalition sollte das trotz ihres löblichen Bemühens um Haushaltskonsolidierung nicht auf Dauer blockieren, sonst werden Wahl-Katastrophen wie unlängst in Hessen zum Alltag in dieser Republik.
Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2
Pressekontakt: Allgemeine Zeitung Mainz crossmedia@vrm.de
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
127545
weitere Artikel:
- Stuttgarter Nachrichten: zu Steuern, Stuttgart (ots) - Gerade wieder legen sie sich sehr ins Zeug für uns, namentlich die Herren Westerwelle und Glos. Letzterer, seines Zeichens Bundeswirtschaftsminister und von der CSU, will Pendler weniger Steuern zahlen lassen, so wie früher. Und Guido Westerwelle möchte sogar die Mehrwertsteuer senken für Strom-, Gas- und Ölpreis. Sie haben völlig richtig erkannt, dass die Staatskasse erst mit knapp 1500 Milliarden Euro in den Miesen steckt, dass pro Jahr lediglich 60 Milliarden Euro Zinsen fällig werden und dass es deshalb zum Beispiel mehr...
- Allg. Zeitung Mainz: Klarheit gesucht Mainz (ots) - Klaus Beck zur Tempolimitdiskussion Regelmäßig wie das Ungeheuer von Loch Ness taucht auch das Thema Tempolimit immer wieder mal aus den Fluten tagespolitischen Diskussionsstoffs auf. Aber wie das Fabeltier im Schottischen, ist auch die allgemeine Geschwindigkeitsbegrenzung nie so recht zu greifen. Aktuell verwirrt die Deutsche Umwelthilfe mit einer Prognose für das Jahr 2010, in dem auch in Deutschland aus Gründen der Verkehrssicherheit (!) die Höchstgeschwindigkeit europäischen Regeln angepasst werden soll. Welchen mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zur SPD/Beck Bielefeld (ots) - SPD-Chef Kurt Beck ist sich immer noch sicher, »dass die SPD nah bei ihrem Vorsitzenden und der Vorsitzende nah bei seiner Partei ist«. Wenn sich der Rheinland-Pfälzer da man nicht irrt. Beck kann noch so demonstrativ die von allen Seiten auf ihn einprasselnde Kritik an seinem Schlingerkurs vor und nach der Hessen-Wahl abprallen lassen. Er wird den erlittenen Glaubwürdigkeits- und Vertrauensverlust nicht mehr überwinden und die Personaldebatte bei den Sozialdemokraten nicht abwenden können. Dabei wird es zunächst um den mehr...
- Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zum Irak Bielefeld (ots) - Die irakische Zentralregierung versucht jetzt mit aller Macht, ihren Machtanspruch in Basra durchzusetzen, der ölreichen Schlüsselregion im schiitischen Süden des Irak, die seit dem Rückzug der Briten im vergangenen Jahr von Milizen und Banden beherrscht wird. Diese Gruppen finanzieren sich weitgehend von Korruption, Lösegelderpressung und auch Diebstahl. Eine Schlüsselrolle in dieser Region spielt die Mahdi-Armee des schiitischen Predigers Muktada al- Sadr, der seine Machtansprüche in der Ölregion sowohl mit Abgeordneten mehr...
- LVZ: zu Tempolimit Abseits der Autobahn Leipzig (ots) - Von Martin Wachtelborn Ein Tempolimit auf Deutschlands Autobahnen? Das gibt es doch längst - meinen viele und klagen über den ständig dichteren Verkehr, der den rechten Fuß immer öfter vom Gas auf die Bremse zwingt. Einige nennen zudem schon eine konkrete Zahl für die Obergrenze - und verweisen auf die 250-Kilometer-pro-Stunde-Marke, bei der der Großteil der deutschen Hersteller seinen Modellen elektronisch Einhalt gebietet. Das Thema Geschwindigkeitsbegrenzung bietet reichlich Potenzial für Polemik, vor allem und gerade mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|