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Rheinische Post: Rürup: Agenda 2020 muss Kündigunsschutz flexibiliseren Vollbeschäftigung in zehn jahren möglich

Geschrieben am 16-04-2008

Düsseldorf (ots) - Die von Bundespräsident Horst Köhler geforderte
Agenda 2020 muss nach Auffassung von Bert Rürup, Vorsitzender des
Sachverständigenrats der Bundesregierung, auch eine Flexibilisierung
des Kündigungsschutzes umfassen. "Durch eine Flexibilisierung des
Kündigungsschutzes könnte das eigentliche Krebsübel des
Arbeitsmarktes, die Langzeitarbeitslosigkeit, reduziert werden",
sagte Rürup der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post"
(Donnerstagausgabe). Die Möglichkeit von jederzeitigen
betriebsbedingten Kündigungen würde die Einstellungschancen von
Langzeitarbeitslosen verbessern, sagte Rürup der "Rheinischen Post".
Er schlug vor, die Maßnahmen durch im Vorhinein verbindlich
festgelegte Abfindungszahlungen, zum Beispiel nach Maßgabe der
Betriebszugehörigkeit, zu flankieren. Auch ein degressiv gestaffeltes
Arbeitslosengeld mit höheren Ersatzraten in den ersten Monaten der
Arbeitslosigkeit könnte die Entlassungsrisiken mildern.
Außerdem müsste eine Agenda 2020 die Weiterentwicklung des
Arbeitslosengeld II zu einem wirksameren Kombilohnmodell sowie die
Einführung von Kapital gedeckten Elementen in der Pflegeversicherung,
ein so genannter Pflege-Riester, umfassen. Vollbeschäftigung hält
Rürup in den nächsten zehn Jahren für möglich. "Voraussetzung dafür
sind eine vernünftige Tarifpolitik, die den gesamtwirtschaftlichen
Verteilungsspielraum nicht übersteigt, und eine Senkung der
Lohnnebenkosten", sagte Rürup.

Originaltext: Rheinische Post
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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