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Rheinische Post: Arbeitgeber Armee

Geschrieben am 16-04-2008

Düsseldorf (ots) - Von Helmut Michelis

Das erfreuliche Ende des Kalten Krieges hatte einen unerfreulichen
Nebeneffekt: Mehr als 200 000 zivile Arbeitsplätze sind nach
Berechnungen der Personalvertreter bei der Bundeswehr abgebaut worden
oder fallen bis 2010 noch weg; tausende weitere Stellen stehen auf
der Kippe. Öffentlich sichtbare Proteste hat es trotz dieser enormen
Größenordnung nicht gegeben. Denn durch die breite Verteilung der
Kasernen teilt sich dieser Massenverlust an Arbeitsplätzen in viele
Einzelschicksale zwischen Füssen und Flensburg auf. Dazu kommt die
allgemeine Einsicht, dass nach dem Umbau der Bundeswehr von der
großen Heimatverteidigungsarmee in eine deutlich kleinere
Krisenreaktionstruppe nicht alles beim Alten bleiben kann. Außerdem
hat der Arbeitgeber Bund den Abbau sozial abgefedert.
Nicht lösbar scheint indes das gesamtgesellschaftliche Problem, das
durch die Abrüstung und die Privatisierung von
Unterstützungsbereichen entsteht: Die Bundeswehr konnte besonders
viele Aufgaben auf unterer Lohnebene vergeben, zum Beispiel an
ungelernte Lagerarbeiter. Ihr Sturz in Hartz IV rechnet sich nicht.
Der Staat muss dafür fast gleich viel Geld aufwenden. Doch es gibt
zahlreiche unvermittelbare Arbeitslose mehr.

Originaltext: Rheinische Post
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Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion

Telefon: (0211) 505-2303


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