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60 Jahre Luftbrücke - Zukunft für Tempelhof

Geschrieben am 21-04-2008

Berlin (ots) - Bei seiner heutigen Sitzung auf dem Flughafen in
Berlin-Tempelhof hat der Vorstand der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
folgenden Beschluss gefasst:

Vor 85 Jahren erhielt der Flughafen Berlin-Tempelhof seine erste,
damals noch vorläufige, Konzession. Vor 82 Jahren starteten hier die
ersten Flüge der "Deutsche Luft Hansa AG". Mit der Luftbrücke
1948/1949 wurde der Flughafen Tempelhof zum Symbol des
Freiheitswillens der Berliner und der Freundschaft mit den westlichen
Alliierten.

Bereits am 1. April 1948 schloss die Sowjetische
Militäradministration in Deutschland kurzzeitig die Grenzen, so dass
die Westalliierten ihre Berliner Garnison aus der Luft versorgen
mussten. Zwischen Juni 1948 und Mai 1949 dann versuchten die Sowjets
unter dem Beifall ihrer einheitssozialistischen Helfer, ganz
West-Berlin und seine 2,2 Millionen Menschen durch Sperrung aller
Zugangs und Versorgungswege auszuhungern. Die alliierte Luftbrücke
mit ihrem Dreh- und Angelpunkt Tempelhof war eine bis dahin
unvorstellbare Gemeinschaftsleistung der Westalliierten, die -
gepaart mit dem Überlebens- und Freiheitswillen der Berliner - am
Ende die Sowjets zur Aufgabe ihrer unmenschlichen Blockadepolitik
zwang.

60 Jahre Luftbrücke sind Anlass für die
CDU/CSU-Bundestagsfraktion, die damaligen Ereignisse an historischer
Stelle in Erinnerung zu rufen. Zugleich wollen wir uns mit der
Zukunft des Flughafens Tempelhof, der im Miteigentum des Bundes
steht, befassen, weil der Berliner Senat plant, den traditionsreichen
Flughafen ausgerechnet im Jubiläumsjahr, nämlich mit Ablauf des 31.
Oktober 2008, zu schließen. Dieses Vorhaben stößt bei Zeitzeugen,
Architekten, Stadtplanern, Denkmalschützern, Prominenten und Experten
aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Sport sowie bei der großen
Mehrheit der Berliner Bevölkerung auf Unverständnis und Ablehnung.
Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion sieht in der Lage des Flughafens einen
einmaligen Standortvorteil, den es zu erhalten gilt. Ein
verkehrsgünstig gelegener Innenstadtflughafen in unmittelbarer Nähe
zum Parlaments- und Regierungsviertel bietet für die politische,
wirtschaftliche und kulturelle Entwicklung der Hauptstadtregion
vielfache Chancen, die nicht verspielt werden dürfen.

Aus diesen Erwägungen ergeben sich folgende Feststellungen und
Forderungen:

1. Die Einstellung des Flugbetriebs in Tempelhof vor der Eröffnung
des Großflughafens Berlin-Brandenburg International (BBI) in
Schönefeld ist unverantwortlich. Die CDU/CSU-Bundestagsfraktion
unterstützt deshalb das Angebot der Bundesregierung an den Berliner
Senat, bei Weiterbetrieb von Tempelhof den Anteil Berlins an dem aus
einer Aufrechterhaltung des Flugbetriebes entstehenden Defizit bis
zur Eröffnung von BBI zu übernehmen, damit Optionen für eine
wirtschaftlich sinnvolle und verkehrstechnisch ausgewogene
Organisation des Luftverkehrs in der Hauptstadtregion nicht
unwiederbringlich verloren gehen.

2. Nach der Eröffnung von BBI ist der Flugbetrieb auf Verkehre zu
beschränken, die mit der Planfeststellung für Schönefeld vereinbart
werden können.

3. Nutzungskonzepte von Investoren (wie z. B. das Konzept von
Ronald S. Lauder und der Deutschen Bahn AG), die die Fortsetzung
eines solchen eingeschränkten Flugbetriebs beinhalten, sind
ergebnisoffen zu prüfen und zu bescheiden.

4. Die Landesregierung von Berlin wird aufgefordert, das Ergebnis
des nach dem erfolgreichen Volksbegehren anstehenden Volksentscheids
zu berücksichtigen, Tempelhof mindestens bis zur Eröffnung von BBI
offen zu halten und in Gespräche mit dem Bund und dem Land
Brandenburg über die zukünftige Nutzung einzutreten.

Originaltext: CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7846
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7846.rss2

Pressekontakt:
CDU/CSU - Bundestagsfraktion
Pressestelle
Telefon: (030) 227-52360
Fax: (030) 227-56660
Internet: http://www.cducsu.de
Email: fraktion@cducsu.de


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