Allg. Zeitung Mainz: Anreize schaffen (Kommentar zu Forschung und Lehre)
Geschrieben am 07-07-2008 |
Mainz (ots) - Hochschuldozenten sollen nicht nur erfolgreich forschen, sondern ihr Wissen auch entsprechend weitergeben können. Dass es hieran manchmal hapert, weiß man nicht erst, seit Studenten ihre Professoren im Internet benoten. Jeder, der einige Jahre in Hörsälen verbrachte, erinnert sich an manchen schlecht aufgebauten, lieblos präsentierten oder gar völlig unverständlichen Vortrag wissenschaftlicher Kapazitäten. Denn während beim Lehramtsstudium für die Schule inzwischen mehr als die Hälfte der Inhalte der Wissensvermittlung und der Arbeit mit den Schülern dient, werden solche formalen Anforderungen an Hochschullehrer bis heute nicht gestellt. Indes: Wer als Lehrender nicht in der Lage ist, sein Kenntnisse weiterzugeben, verlängert das Studium der Studenten oder vertreibt sie gar als frustrierte Abbrecher von der Universität. So entsteht ein Schaden, der die gesamte Volkswirtschaft trifft. Wenn der Wissenschaftsrat jetzt nicht nur mehr Geld für zusätzliches Personal sondern auch professionelle Aus- und Weiterbildung für die Lehrenden fordert, ist er zweifelsfrei auf dem richtigen Weg. Und er verhehlt auch nicht: Bisweilen hapert es beim Lehrpersonal aber auch an der Einstellung. Forschen im Elfenbeinturm bringt mehr Ehre, als "Dienstleister" für Studenten zu sein. Aber gerade in Zeiten, in denen Universitäten durch die stetig steigenden Studentenzahlen und sinkende finanzielle Ausstattung zunehmend zu anonymen Lehrbetrieben verkommen, ist die Betreuung des wissenschaftlichen Nachwuchses unerlässlich. Bund und Länder sind gefordert, gute und engagierte Wissensvermittlung gleichermaßen sicherzustellen wie Forschungserfolge. Sie müssen den Hochschulbetrieb schnellstmöglich auf Kurs bringen, mit Geld, ideellen Anreizen - und per Gesetz.
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