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RNZ: Türkei am Scheideweg

Geschrieben am 28-07-2008

Heidelberg (ots) - Die Türkei befindet sich in eine äußerst
kritischen Phase. Die politische Lage hat sich in den zurückliegenden
Monaten extrem aufgeheizt. Die Regierung setzt ihre Angriffe auf
Kurden im Nordirak fort, die Untergrundgruppe "Ergenekon" soll in den
vergangenen Wochen den Umsturz der islamisch-konservativen Regierung
geplant haben, welcher zudem aufgrund ihrer islamischen Politik ein
Verbot droht. Jetzt der Anschlag in Istanbul.
Auch wenn es nahe liegen mag: Die Lage ist zu unübersichtlich, um
reflexartig die PKK für die beiden Bomben verantwortlich machen zu
können. Denn es wäre nicht das erste Mal, dass Strippenzieher im
Hintergrund - Militärs, Geheimdienstler, Polizei - meinen, das
laizistische Erbe Kemal Atatürks verteidigen zu müssen und auch nicht
davor zurückschrecken, dafür drastische Mittel anzuwenden. Warum also
die derzeitige Schwäche der AKP-Regierung nicht nutzen, um einer neue
Militärdiktatur den Weg freizubomben?
Solange die Täter noch nicht bekannt sind, bleibt dies freilich
Spekulation. Gleichwohl zeigen die Entwicklungen: Trotz des
anhaltenden Wirtschaftsbooms, trotz der Annäherung an die EU brodelt
es unter der Oberfläche der Gesellschaft gewaltig. Die Türkei
befindet sich - einmal mehr - an einem Scheidepunkt und es ist nicht
zu erkennen, wie die unterschwelligen Konflikte eingehegt werden
könnten.

Originaltext: Rhein-Neckar-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66730
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66730.rss2

Pressekontakt:
Rhein-Neckar-Zeitung
Manfred Fritz
Telefon: +49 (06221) 519-0


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