Rheinische Post: Der eiskalte Senator Kommentar VON SVEN GÖSMANN
Geschrieben am 29-07-2008 |
Düsseldorf (ots) - Draußen sind es 30 Grad, doch aus Richtung Berlin weht ein eisiger Wind durch Deutschland: "Wenn die Energiekosten so hoch sind wie die Mieten, werden sich die Menschen überlegen, ob sie mit einem dicken Pullover nicht auch bei 15 oder 16 Grad Zimmertemperatur vernünftig leben können", ruft der Berliner SPD-Finanzsenator Thilo Sarrazin allen zu, die über hohe Energiepreise stöhnen und Sozialtarife bei Strom, Öl und Gas fordern. Muss man sich über Sarrazin aufregen? Nein. In der Sache liegt der Senator gar nicht so falsch, wenn er das überzogene Anspruchsdenken gegenüber dem Staat und damit uns Steuerzahlern geißeln wollte. Niemand muss im nächsten Winter erfrieren, obwohl die hohen Energiepreise natürlich eine große Belastung gerade für Mittelschichtfamilien darstellen. Nicht jede Einschränkung an der ein oder anderen Stelle ist aber eine Vorstufe der Armut. Muss man sich über Sarrazin aufregen? Ja. Er wählt die kalte, gedankenlose Sprache des Technokraten, der keine Differenzierung kennt, für seine Botschaften. Es ist auch diese Sprache, die zu einer Entfremdung zwischen Regierenden und Regierten führt. Sie ist Wasser auf die Mühlen der Lafontaine-Populisten. Denn sie nährt den Verdacht vieler, dass die etablierte Politik drückende Alltagsprobleme der Bevölkerung nicht mehr versteht.
Originaltext: Rheinische Post Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30621 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30621.rss2
Pressekontakt: Rheinische Post Redaktion Telefon: (0211) 505-2303
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
150517
weitere Artikel:
- Rheinische Post: Hohe US-Schulden Kommentar VON FRANK HERRMANN Düsseldorf (ots) - Es sind vor allem die Kosten des Irak-Krieges, die den amerikanischen Staatshaushalt so tief in die roten Zahlen drücken. Was der Feldzug unterm Strich kosten wird, weiß man noch nicht, zumal niemand sagen kann, wie lange die GIs noch im Zweistromland stehen. Mit der Schuldenlast bürdet George W. Bush seinem Amtserben eine gewaltige Hypothek auf. Sicher, es kommen noch andere Punkte hinzu. Die Sozialausgaben, so mager sie angesetzt sein mögen, steigen auch in den USA. Verschärfte Grenzkontrollen, bis hin zu den Fingerabdrücken mehr...
- Weser-Kurier: Bremer "Hell's Angel" auf der Flucht Polizei sucht unter Hochdruck nach Uwe B. / Mitglied desselben "Clubs" hackt Mann Finger ab Bremen (ots) - BREMEN. Ein per Haftbefehl gesuchter Bremer "Hell's Angel" ist auf der Flucht. Das bestätigten gestern Staatsanwaltschaft Verden und Landeskriminalamt Niedersachsen dem WESER-KURIER (Bremen). Bislang hieß es stets, alle Gesuchten seien bereits Mitte Juni verhaftet oder hätten sich schon vor Wochen den Behörden gestellt. Auch wenn Uwe B. noch in der Region vermutet wird, suchen die Ermittler auch international nach ihm. Die Staatsanwaltschaft Verden legt Mitgliedern des "Charter West Side", wie sich die Bremer Unterorganisation mehr...
- Lausitzer Rundschau: Berlins Finanzsenator empfiehlt zum Energiesparen Pullover Sommerloch-Schauspieler Cottbus (ots) - Ganz anders wird einem bei 32 Grad im Schatten, wenn man Gregor Gysi (Linke) warnen hört, dass es im Winter die ersten Kältetoten geben könnte. Oder DGB-Chef Michael Sommer, der Zehntausende in ihren Wohnungen frieren sieht. Berlins Finanzsenator Thilo Sarrazin (SPD) rät, sich dicke Pullover anzuziehen - wie früher. Sarrazin übrigens könnte sich locker von 4,25 Euro pro Tag gesund ernähren, und er würde auch für fünf Euro die Stunde arbeiten. Ach, täte er es doch endlich. Aber Sarrazin bekäme statt Hartz IV eine satte mehr...
- Rheinische Post: Kommentar: Der Fall Siemens Düsseldorf (ots) - Die Kleinen henkt man, die Großen lässt man laufen. Bei Siemens stimmt dieses Vorurteil nicht. Mit seinem harten Vorgehen gegen fast die komplette ehemalige Vorstandsetage beweist der Konzern, wie ernst er es mit dem Neuanfang meint. Aber die demonstrative Härte, mit der jetzt gegen Ex-Siemens-Chef Heinrich von Pierer und seine Vertrauten vorgegangen wird, hat auch etwas wohlfeiles. Natürlich war die systematische Bestechung von Entscheidern im Ausland, mit der Siemens sich lukrative Aufträge gesichert haben soll, verboten. mehr...
- Westfalen-Blatt: Das Westfalen-Blatt (Bielefeld) schreibt zur Geschichtsvergessenheit: Bielefeld (ots) - Helmut Kohl hatte Recht. Zwar sind auch 19 Jahre nach dem Mauerfall, anders als vom Kanzler der Einheit versprochen, nicht überall im Osten »blühende Landschaften« entstanden. Aber unbestritten ist, dass es den Menschen besser geht. Warum? Sie leben jetzt in einer Demokratie. Umso erschreckender ist, was eine repräsentative Schülerbefragung des Forschungsverbundes SED-Staat der Freien Universität Berlin nun zu Tage gefördert hat. Das Fazit: Viele deutsche Schüler, vor allem im Osten, aber auch im Westen, haben ein verklärtes mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Politiknachrichten
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
LVZ: Leipziger Volkszeitung zur BND-Affäre
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|