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DAK-Chef Rebscher: "Regierung macht uns zu Spekulanten"

Geschrieben am 09-10-2008

Frankfurt/Berlin (ots) - Am Vorabend des Gesundheitsfonds treffen
sich Vertreter von Krankenkassen, Pharmaunternehmen und Kliniken zur
13. Handelsblatt Jahrestagung "Health" (24. und 25. November 2008 im
Berlin Pullmann Schweizerhof)

Frankfurt/Berlin, 09. Oktober 2008. Auch nachdem das
Bundeskabinett den einheitlichen Beitragssatz in der gesetzlichen
Krankenversicherung von 15,5 Prozent auf den Weg gebracht hat,
besteht für Krankenkassen weiterhin Planungsunsicherheit: "Kein
einziger Krankenkassenvorstand kann verlässlich seinen Haushalt
kalkulieren", sagte Prof. Dr. Herbert Rebscher, Vorstandsvorsitzender
der DAK, gegenüber Euroforum. Niemand wisse, wie sich die Einnahmen
aus dem Gesundheitsfonds gestalten und sich die Ausgaben entwickeln.
Auf der von Euroforum organisierten Handelsblatt Jahrestagung Health
am 24. und 25. November in Berlin wird Rebscher mit weiteren
Krankenkassenvertretern die Aussichten für die Kassen diskutieren.
"Die spekulative Haushaltsaufstellung ist von der Politik zu
verantworten und kann nicht als sehr seriös bezeichnet werden", so
Rebscher. "Die Regierung macht die Krankenkassenvorstände in Zeiten,
in denen alles von der Banken- und Finanzkrise spricht, zu
Spekulanten."

Der Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg, Dr. Rolf
Hoberg, bezeichnete den Beitragssatz von 15,5 Prozent als
ausgesprochen ehrgeiziges politisches Ziel.
"Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt hat erklärt, den
Beitragssatz 2009 so festzusetzen, dass die Ausgaben der Kassen zu
100 Prozent gedeckt sind. Bei einem Beitragssatz von 15,5 Prozent
hieße das, die vorgesehenen Mehrausgaben der Krankenkassen für den
Krankenhaussektor deutlich zurückzufahren", so der Kassenchef
gegenüber Euroforum. Es dürften keine weiteren Ausnahmetatbestände
bei der ärztlichen Vergütung zugelassen werden. Auch gehörten der
Ausgabenzuwachs bei den Arzneimitteln sofort begrenzt oder der
Zuschuss aus Steuermitteln an die gesetzlichen Krankenversicherung
deutlich stärker angehoben. "Wenn das alles nicht geschieht, ist
dringend ein Gesamt-Beitragssatz von 15,8 Prozent notwendig."
Die Frage, wie sich der einheitliche Beitragssatz auf die
Krankenkassen und Leistungserbringer auswirken wird, bestimmt die
diesjährige Handelsblatt-Tagung. Die Aussichten für Krankenkassen
schildern zudem Dr. Johannes Vöcking (Barmer), Prof. Dr. Norbert
Klusen (Techniker Krankenkasse), Ralf Hermes (IKK-Direkt), Ralf Sjuts
(BKK FTE) und der Gesundheitswirtschaftsexperte Prof. Dr. Jürgen
Wasem (Universität Duisburg-Essen).

Das Bundesgesundheitsministerium bleibt bei seiner Überzeugung,
mit dem Fonds seien 100 Prozent der Ausgaben abgedeckt. "Es besteht
kein Anlass, dass die Kassen Zusatzbeiträge von ihren Versicherten
verlangen", sagte Ulla Schmidt am 09. Oktober der Passauer Neuen
Presse. Sie erwarte allerdings weitere Fusionen: "Rund 50 Kassen
reichen längerfristig auch." Außerdem wäre es "eine Überlegung wert,
wenn die verschiedenen Allgemeinen Ortskrankenkassen sich zu einer
Bundes-AOK zusammen schließen würden." Auf der Handelsblatt-Tagung
nimmt Staatssekretär Dr. Klaus Theo Schröder vom
Bundesgesundheitsministerium zu den anstehenden Veränderungen im
deutschen Gesundheitswesen Stellung.

Weitere Themen der Tagung sind wirtschaftliche Chancen für
Krankenhäuser, erörtert von Prof. Dr. Jörg F. Debatin vom
Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, sowie die Strategien der
Pharmaindustrie, dargestellt von Sanofi-Aventis, Teva Deutschland,
Merck Pharma und Europa Apotheek Venlo.

Das Programm ist abrufbar unter: www.konferenz.de/na-health08.

Originaltext: EUROFORUM Deutschland GmbH
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6625
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6625.rss2

Pressekontakt:
Romy König
Senior-Pressereferentin
EUROFORUM Deutschland GmbH
Konzeption und Organisation von Handelsblatt-Veranstaltungen
Westhafenplatz 1
D-60327 Frankfurt am Main
Tel.: +49 (0) 69 / 244 327-3391
E-Mail: romy.koenig@euroforum.com


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