Südwest Presse: Kommentar: Aktienmarkt
Geschrieben am 10-10-2008 |
Ulm (ots) - Wieder hat die Wirtschafts- und Finanzgeschichte einen jener Tage, die fortan als der "schwarze Freitag 2008" in die Bücher eingehen wird. Kurseinbrüche von bis zu zehn Prozent an den Leitbörsen dieser Welt und nicht bei fragwürdigen Zockerpapieren, sondern bei den Unternehmens-Glanzlichtern auf diesem Globus - das ist Panik pur. Das Entsetzen, das Börsenhändlern und Privatanlegern gleichermaßen ins Gesicht geschrieben stehen mag, muss dennoch relativiert werden: Nach 2001 sackte der Dax bis auf 2200 Punkte hinunter, gestern notierte er immer noch doppelt so hoch. Beruhigen kann dies den Anleger nicht, der zuletzt viel Geld verloren hat. Noch weniger aber die internationale Gemeinschaft, die sich um Wirtschaftswachstum und Wohlstand Gedanken macht. Der neue schwarze Freitag bedeutet vor allem, dass das Virus der Finanzkrise nicht auf den Krankheitsherd isoliert werden konnte. Der erste Damm ist gebrochen: Die Bankenkrise hat sich zur Börsenkrise ausgewachsen. Sie wird weiterwuchern, so lange die Angst umgeht, dass auch die Realwirtschaft angesteckt wird. Keine neuen Hiobsbotschaften aus der Wirtschaft, keine Bankenzusammenbrüche - nur die Angst vor der Zukunft hat zum Aktiencrash geführt. Alle Versuche der Regierungen und ihrer Zentralbanken, die Kreditklemme mit staatlichen Garantien, mit hunderten von Milliarden an Liquidität zu lockern, sind bisher ohne Erfolg geblieben. Die Politik ist entschlossen, alle Register zu ziehen; auch Deutschland würde niemals eine Großbank untergehen lassen und sie notfalls zeitweise verstaatlichen. Dass all dies aber die Nerven nicht beruhigt hat, ist der zweite Grund, der die Angst nährt. Das Vertrauen ist verspielt. Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch. Wie weit der Absturz an den Börsen noch geht, vermag niemand zu sagen; auch nicht, wie stark das Wachstum der Wirtschaft gedrosselt wird. Es gibt dennoch allen Anlass zur Zuversicht: Denn die Unternehmen sind in Deutschland sehr gut aufgestellt; selbst in den ungleich härter gebeutelten USA ist die Rezession noch nicht ausgemacht, das Wachstum in den starken Schwellenländern ist noch intakt. Dies wird auch an den Börsen bald wieder stärker in den Blick rücken. Hoffnungsvoll stimmt zudem, dass der unkontrollierte Casino-Kapitalismus an den Finanzmärkten bereits beerdigt ist. Der Läuterungsprozess, den der globale Kapitalmarkt gerade durchmacht, ist schmerzlich. Aber nur so ist gewährleistet, dass etwas Besseres nachfolgt.
Originaltext: Südwest Presse Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/59110 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_59110.rss2
Pressekontakt: Südwest Presse Lothar Tolks Telefon: 0731/156218
Kontaktinformationen:
Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.
Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.
Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.
http://www.bankkaufmann.com/topics.html
Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.
@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf
E-Mail: media(at)at-symbol.de
163547
weitere Artikel:
- Börsen-Zeitung: Im Teufelskreis Kommentar zu den Märkten, von Claus Döring Frankfurt (ots) - Bankenkrise, Finanzkrise, Weltwirtschaftskrise. Das ist der Komparativ, der die Märkte erfasst hat und in Panik versetzt. Am liebsten möchte man die Augen schließen beim Anblick des Kursgemetzels an den Aktienmärkten. Doch das hielte den Absturz ebenso wenig auf wie die vorübergehende Schließung der Börsen, die nun ins Gespräch kommt. Besser, der Ausverkauf findet in geordneten Bahnen und beaufsichtigten Märkten statt als im Chaos. Solange Handel stattfindet, ist die Hoffnung nicht verloren. Schließlich steht jedem Aktienverkäufer mehr...
- Genmab erreicht Meilenstein bei der Ofatumumab-Kooperation KOPENHAGEN, Dänemark, October 10 (ots/PRNewswire) - - Zusammenfassung: Genmab erreicht sechsten Meilenstein in der Ofatumumab-Kooperation mit GSK Genmab A/S (OMX: GEN) gab heute bekannt, dass das Unternehmen nach den Bedingungen der Kooperation mit GlaxoSmithKline (GSK) den sechsten Entwicklungsmeilenstein für Ofatumumab (HuMax-CD20(R)) erreicht hat. Durch die Behandlung des ersten Patienten im Rahmen der Studie der Phase I mit Ofatumumab bei rezidivierendem bzw. refraktärem follikulärem Non-Hodgkin-Lymphom und chronischer lymphatischer mehr...
- Europeans Face a Painful Truth on First Ever Neuropathic Pain Day - October 13 London (ots/PRNewswire) - - Not for UK Journalists - New Survey Reveals Widespread Ignorance of Debilitating Pain Condition Affecting Millions of Europeans Alarmingly, nearly sixty per cent of Europeans have never heard of neuropathic pain (NeP), (1) a debilitating nerve condition that affects approximately 22 million people, (2),(3) according to new surveys carried out amongst the general public and patients across Europe. NeP can often be a complication of diabetes, shingles, HIV and cancer causing such unbearable pain that individuals mehr...
- Ausbildungsrekord in 2008: Mehr als 640.000 Ausbildungsverträge neu abgeschlossen / Bundesbildungsministerium sieht darin Reaktion auf den sich abzeichnenden Fachkräfte-Mangel Köln (ots) - 12. Oktober 2008 - Das Bundesbildungsministerium erwartet nach einem Bericht des Wirtschaftsmagazins 'impulse' (Ausgabe 11/2008, EVT 23.10.2008) für das Jahr 2008 einen Rekord bei neu abgeschlossenen Ausbildungsverträgen. "Wir rechnen damit, dass bis zum Jahresende mehr als 640.000 Neuverträge unterschrieben sind", sagte der parlamentarische Staatssekretär Andreas Storm gegenüber 'impulse'. Das wäre das beste Ergebnis seit der Wiedervereinigung. Im bisherigen Rekordjahr 1999 waren es 636.000 neue Ausbildungsverträge. Den mehr...
- Der Netzaberg ist fertig! / Abschlussfeier für eines der größten Wohnungsbauprojekte Deutschlands - Die ZAPF GmbH baute in zwei Jahren einen neuen Stadtteil mit 832 Häusern und Garagen Bayreuth/Eschenbach i.d.Opf. (ots) - - Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs - Es ist geschafft! Eines der größten Wohnungsbauprojekte in Deutschland ist "in time" abgeschlossen. In dessen Rahmen hat die ZAPF GmbH aus Bayreuth am Rande des Truppenübungsplatzes Grafenwöhr in gerade einmal zwei Jahren einen neuen Stadtteil mit 832 Häusern und Garagen und allen Erschließungs- und Infrastrukturmaßnahmen gebaut. "Eine Leistung, auf die unsere mehr...
|
|
|
Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews
Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:
DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein
durchschnittliche Punktzahl: 0 Stimmen: 0
|