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Allgemeine Zeitung Mainz: zu IWF und Finanzkrise

Geschrieben am 12-10-2008

Mainz (ots) - Alle sitzen in einem Boot. Aber sitzen sie wirklich,
auch wenn die nächste große Welle kommt? Und rudern sie alle
dauerhaft in die gleiche Richtung? Dem Himmel, genauer gesagt: dem
Weltwährungsfonds (IWF) sei Dank, dass nach diesem Wochenende
berechtigte Hoffnung keimt, dass es weltweit zu einem Aktionsbündnis
kommt, das einerseits - den Vorstellungen vor allem der
Bundeskanzlerin folgend - den einzelnen Ländern auch künftig die
Möglichkeit lässt, individuelle Lösungen zu finden; andererseits aber
auch verbindlich die jetzt einstimmig getroffene Verabredung zwischen
den 185 IWF-Mitgliedern, den wichtigsten Schwellenländern (G20) und
den führenden Wirtschaftsnationen (G7) zu einem abgestimmten Kurs zur
Überwindung der globalen Finanzkrise gewährleistet. Wie das im Detail
aussehen soll, bleibt zunächst unklar. Schließlich hat sich noch
nirgendwo auf der Welt ein Allheilmittel gefunden, das quasi als
Schutzimpfung nun allen Infizierten verabreicht werden kann. So
bleibt in diesem Punkt bis auf weiteres nur das Prinzip Hoffnung.
Wenn aber vor dem Hintergrund des ja ausschließlich durch Gier und
haarsträubende Geschäftsmodelle seit Jahren schon drohenden und jetzt
realisierten Zusammenbruchs der internationalen Finanzindustrie nun
wenigstens kollektiv die Einsicht reifte, dass Geld und Gut auf allen
Ebenen, vom Privatmann bis zur Volkswirtschaft, erarbeitet oder mit
einem konkreten Gegenwert gesichert sein müssen, dann wäre schon
einiges erreicht. In der Praxis hieße das nichts anderes, als dass
der Internationale Währungsfonds die Gunst der schweren Stunde nutzt
und so schnell wie möglich ein Regelwerk entwirft, das einer globalen
Verwerfung der Märkte und der damit einhergehenden Vernichtung von
Kapital, wie wir sie momentan erleben, in Zukunft wirksam
entgegensteht. Das hieße aber auch, dass es dazu eine permanente
Präsenz der globalen Aufpasser geben muss und obendrein klare Regeln
für ein geordnetes Miteinander, wie es in der EU heute bereits ganz
gut funktioniert. Kommt es nicht dazu, geht die Talfahrt weiter. Die
Rechnung zahlten vor allem die Armen, die bislang schon um ihre
Existenz ringen. "Friede auf Erden" wäre dann wirklich nur noch ein
frommer Wunsch. Ganz schmerzfrei kommt jedoch keiner davon; auch die
Deutschen nicht.

Originaltext: Allgemeine Zeitung Mainz
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65597
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65597.rss2

Pressekontakt:
Allgemeine Zeitung Mainz
Zentraldesk
Telefon: +49-(0)6131/48-5987
Fax: +49-(0)6131/48-5868
crossmedia@vrm.de


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